Unnachgiebig nagt der der Zahn der Zeit an Datenträgern. Unter Linux gibt es bewährte Hausmittel, um Dateien behutsam von schadhaften Datenträgern zu retten, ohne dabei das Dateisystem weiter in Mitleidenschaft zu ziehen. [...]
DATENRETTUNG: EIN ABBILD ÖFFNEN
Das gerettete Image lässt sich wie ein Laufwerk behandeln, und Sie können das Werkzeug fsck zum Beheben von Dateisystemfehler anwenden. Sie müssen dabei die zum Dateisystem passende Variante verwenden. Für die Dateisysteme FAT/FAT32 ist dies beispielsweise die Variante fsck.fat, die Sie mit
sudo fsck.fat image.img
aufrufen. Für Ext4 nutzen Sie fsck.ext4 zur Reparatur. Gelingt die Wiederherstellung, dann können Sie die Imag-Datei einhängen und auf deren Inhalt zugreifen. Erstellen Sie dazu in Ihrem Home-Verzeichnis einen neuen Ordner, beispielsweise mit dem Namen „Image“, und hängen Sie das ISO-Image dann mit
sudo mount image.img /home/benut zer/image
ein.
ULTIMA RATIO: PROFESSIONELLE DATENRETTUNG
Bei einer Festplatte mit physikalischem Headcrash ist jeder weitere Betrieb riskant, und eigene Rettungsversuche vergrößern den Schaden. Hier müssen Sie selbst ermessen, ob die Daten die professionelle Hilfe eines Datenrettungsunternehmens wert sind. Standardpreise für die Datenrettung gibt es nicht. Holen Sie deshalb unbedingt Angebote von verschiedenen Dienstleistern in Deutschland ein, wie Kroll Ontrack oder Convar. Gut ist, wenn die Preise erfolgsabhängig sind. Es ist aber üblich, dass schon die erste Voruntersuchung bis zu 120 Euro kostet. Die in der Werbung auf den Webseiten von Datenrettungslaboren genannten Preise sind unrealistisch und liegen erfahrungsgemäß am Ende beim Drei-oder Vierfachen.
*David Wolski arbeitet als freier Autor.
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