Neu in FreeNAS 8.2.0 ist unter anderem das Plugin-Konzept für Erweiterungen. Verbesserungen gibt es auch für ZFS-Volumes und mit Active-Passive Multipathing zudem eine Funktion für den Enterprise-Einsatz. [...]
Das Highlight von FreeNAS 8.2.0 ist das Plugin-Konzept. Es basiert auf dem PBI-System und wurde aus PC-BSD übernommen. Damit lässt sich das NAS-System einfach um Zusatzfunktionen erweitern. Plugins von Drittanbietern lassen sich so in FreeNAS nutzen. Die Erweiterungen können Administratoren aus der GUI konfigurieren und verändern. Derzeit stehen Plugins für BitTorrent, DLNA/uPNP und iTunes zur Verfügung. Sie finden dazu weitere Informationen in der Dokumentation.
Sie finden einige Plugins auf Sourceforge im Release-Verzeichnis, jeweils passend für den CPU-Architekturtyp x86 und x64.
Nutzer einer älteren Beta-Version von FreeNAS 8.2 sollten beachten, dass Plugins jetzt wahrscheinlich den Dienst verweigern, die in BETA2 noch funktioniert haben – das gilt bereits seit BETA3. Grund dafür ist eine komplett überarbeitete die Erweiterungs-Struktur.
In Sachen iSCSI lassen sich nun Targets im laufenden Betrieb hinzufügen und entfernen (Target Reload). Ein Ändern ist derzeit allerdings nicht möglich. Dafür wird der Logical Unit Controller (LUC) benutzt. Ein Reload funktioniert also nicht, wenn LUC deaktiviert ist.
Gegenüber FreeNAS 8.0.x lässt sich das Dateisystem ZFS von der Kommandozeile aus manipulieren und die Änderungen sind in der GUI sichtbar. Die Entwickler nennen im speziellen zvols, datasets und komplette Volumes.
Ebenso unterstützt die GUI nun Hardware, die Active-Passive-Multipath-fähig ist. Hauptsächlich betrifft das SAS-Geräte auf Dual Expander Backplanes.
Ebenfalls angenehm für Administratoren ist der Zugriff auf eine root-Shell via Webbrowser. Das Modal „Create Volume“ haben die Entwickler in „Volume Manager“ umbenannt. Das Erweitern existierender Pools ist laut eigener Aussage einfacher und angenehmer als früher. Das Auswählen mehrerer Massenspeicher erledigt nun ein Multiselect-Widget, was die Bedienung angenehmer macht.
Administratoren können ZFS-Volumen eine periodischen Scrub-Aufgabe zuweisen. Um mit dem Betriebssystem konform zu gehen, steht der Zeitraum per Standard auf 35 Tage.
Darüber hinaus gibt es ein Autotuning-Script, welches per Standard allerdings deaktiviert ist. Basierend auf den System-Resourcen und Komponenten, kann es diverse Werte setzen.
Außerdem soll sich FreeNAS einfacher in virtuellen Maschinen, wie zum Beispiel VMware und VirtualBox, einsetzen lassen.
Seit FreeNAS 8.0.1-BETA3 benötigt FreeNAS mindesten zwei GByte Festplattenspeicher. Sollten Sie den Einsatz von ZFS als Dateisystem planen, empfehlen die Entwickler mindestens acht GByte RAM. Für jedes weitere TByte an Massenspeicher sollten Sie ein weiteres GByte an Arbeitsspeicher zufügen. Auf Systemen unter vier GByte benutzbares RAM, deaktiviert ZFS das Pre-Fetching (Caching), was sich deutlich auf die Geschwindigkeit auswirken kann.
Samba haben die Entwickler auf Version 3.6.5 aktualisiert, womit auch die als als Supergau bezeichnete Sicherheitslücke passe ist. Durch speziell manipulierte RPC-Anfragen konnte beliebiger Code ausgeführt werden, ohne dass sich der Angreifer an Samba anmelden musste.
Das Basis-System FreeBSD kann manchmal etwas zickig in Sachen Hardware sein. Sie sollten auf jeden Fall sicherstellen, dass sich das Rechner-BIOS auf dem neuesten Stand befindet. Die Entwickler berichten von Fällen, bei denen Firmware-Updates Treiber-Probleme bei der Verwendung von FreeNAS behoben haben.
DOWNLOAD FREENAS 8.2.0 RELEASE P1
Interessierte können ISO-Abbilder für die Architekturen x86 und x86_64 bei Sourceforge.net herunterladen. Sollten Sie FreeNAS noch in der älteren Version einsetzen, finden Sie dazu weitere Informationen und Tipps im TecChannel-Artikel „Anleitung – FreeNAS 8 richtig installieren und einrichten“. (mec)
* Jürgen Donauer ist Redakteur des deutschen tec channel.
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