Fremd- vs. Original-Tinte: Sparpotenzial oder Beschädigungsrisiko?

Die deutsche Stiftung Warentest hat enorme Einsparungsmöglichkeiten beim Einsatz von Fremdtinte in Druckern festgestellt. Je nach Hersteller und Modell sollen mit nachgebauten Druckerpatronen bis zu 90 Prozent der Kosten eingespart werden können. Die Drucker-Hersteller, wegen den hohen Preisen ihrer Original-Tinte oft kritisiert, warnen jedoch vor den "Spätfolgen" von Fremdprodukten und führen starke Argumente gegen die "Nachbaupatronen" ins Feld. [...]

Amin Belbeisi, Epson

Sollten Kunden immer Originaltinte und Patronen verwenden bzw. gibt es nachweislich potenzielle Probleme bei Druckqualität oder Geräteverschleiß?
Epson empfiehlt den ausschließlichen Gebrauch von Original Epson Verbrauchsmaterialien, weil erst das perfekte Zusammenspiel von Tinte (Dye oder Pigment), Druckkopf (Piezo) und Papier dem Kunden zuverlässig ein optimales Druckergebnis beschert. Bei Epson sitzen daher die Entwickler aller Komponenten schon im Entwurfsstadium neuer Produkte an einem Tisch zusammen und stimmen sich aufs engste ab. So ist die Qualität unserer Produkte eine direkte Folge der engen Zusammenarbeit und der hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Unsere Tinte bietet allen Anwendern langlebige Drucke, die zudem wisch- und wasserfest sind. Außerdem eignen sich unsere Epson WorkForce Business Inkjet Drucker mit geeignetem Papier auch dazu, dokumentenechte Drucke herzustellen.
All dies führt dazu, dass Epson Tinte in den Tests der Stiftung Warentest regelmäßige mit bestem Ergebnis abschneidet.
Unser Kundendienst findet immer wieder Drucker, bei denen Tinte von Drittanbietern ausgelaufen ist oder bei denen der Einsatz ungeeigneter oder qualitativ mangelhafter Tinte das Gerät zerstört hat.

Warum sind die Druckkosten bei der Verwendung von Fremdtinte so viel niedriger?
Wir können hier nicht für andere sprechen. Epson erreicht die hohe Qualität seiner Tinte durch einen aufwändigen Produktions- und Qualitätssicherungsprozeß. So werden, als ein Beispiel, alle Epson Tinten in Reinräumen hergestellt, um von vorneherein Verunreinigungen durch Staub zu vermeiden. Viele Anbieter von kompatiblen Tinten ersparen sich diesen Aufwand und der Kunde riskiert durch den Einsatz von Tinte mangelhafter Qualität Einbußen bei der Druckqualität oder sogar einen Ausfall des Druckers.
Kunden honorieren unseren Aufwand bei der Produktion von Verbrauchsmaterialien, denn sie wissen, dass kein Druck teurer ist als einer mit beispielsweise Streifen oder falschen, unnatürlichen Farben, der dann im Papierkorb landet. Billg ist hier oftmals teuer.

Ist durch Programme und Services wie MPS die Verwendung von Fremdtinte oder Tonern zurückgegangen bzw. weniger attraktiv für Kunden?
Überall dort, wo es auf Zuverlässigkeit und Qualität ankommt, wie bei unseren Großformatdruckern beispielsweise, ist kompatible Tinte keinThema. Profis verlassen sich auf ihre Produktionsmaschinen und wählen daher praktisch ausschließlich Original Epson Verbrauchsmaterialien. Nicht das Epson Angebot an MPS-Systemen spielt da eine Rolle sondern die Zuverlässigkeit und Qualität der Epson Verbrauchsmaterialien.

Karl Hawlik, OKI

Sollten Kunden immer Originaltinte und Patronen verwenden bzw. gibt es nachweislich potenzielle Probleme bei Druckqualität oder Geräteverschleiß?
Wir raten absolut zur Nutzung von Originaltoner. Ein Toner ist ein durchaus komplexes Material, das in den Labors exakt auf die Geräte abgestimmt entwickelt wird. Wie in den CSR Berichten nachzulesen ist investieren die Hersteller auch Einiges, um Top-Qualität und gleichzeitig nachhaltig zu produzieren. Die Nutzung von Fremdtonern kann nachweislich zu eklatanten Schäden am Gerät führen. OKI hat seit 2009 mehrere Studien mit Buyers Laboratory LLC (BLI) durchgeführt. Die Fremdtoner verursachten signifikante Fehler im Druckergebnis, Schäden an der LED-Belichtungseinheit und 40 Prozent der Fremdprodukte hatten fehlerhafte Chips. Die tatsächlichen Toner-Reichweiten ergaben ein massives Ungleichgewicht gegenüber OEM Tonern, dafür schlechtere Farbergebnisse und defekte Bildtrommeln. Hier gilt: wer billigt kauft, kauft teuer.

Warum sind die Druckkosten bei der Verwendung von Fremdtinte so viel niedriger?
Der Toner ist keine isolierte Komponente, sondern Teil einer Gesamtentwicklung, die im Zusammenspiel mit Gerät und Technologie komponiert wird. In der Preisgestaltung steckt nebst den Materialkosten auch  Entwicklungsarbeit, damit die Ergebnisse bestmöglich und die chemischen Stoffe für Mensch und Natur so nachhaltig und unbedenklich wie möglich sind. OKI bietet kostenloses Recycling an und eine erweiterte 3-Jahres-Garantie, weil wir wissen, dass unsere Geräte mit diesem Original-Verbrauchsmaterial extrem langlebig sind. Als Hersteller hat OKI einen Ruf zu verlieren. Wenn der Drucker schnell kaputt ist oder schlechte Ergebnisse liefert, fällt das auf den Gerätehersteller zurück. Kein Mitarbeiter würde sich über die „defekte Tinte“ beschweren. Man kann jedes Produkt billiger herstellen, aber an irgendeiner Stelle muss dabei wohl gespart werden.

Ist durch Programme und Services wie MPS die Verwendung von Fremdtinte oder Tonern zurückgegangen bzw. weniger attraktiv für Kunden?
Absolut. Der Kunde hat im Rahmen von MPS eine professionelle und durchkalkulierte Gesamtlösung inklusive Original-Verbrauchsmaterial und Service. Mit Sicherheit ist MPS auch ein Zugeständnis der Hersteller, um den Kunden gute Qualität zu noch attraktiveren Kosten zu bieten. Das Verbrauchsmaterial ist für Hersteller ein wichtiger Umsatz, das ist keine Frage. Das heißt aber auch, es gibt ein fundamentales Interesse, wettbewerbsfähig zu sein. MPS ist eine Win-Win Situation, damit der Kunde spart und der Hersteller ein qualitatives Gesamtpaket anbieten kann. (aw)


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