Fünf Tipps für schnelleres Unternehmenswachstum

Christian Zöhrlaut, Director Product Marketing Management Central Europe bei Sage, verrät, wie Betriebe ihren Erfolg maßgeblich steigern können. [...]

Christian Zöhrlaut, Director Product Marketing Management Central Europe bei Sage
Christian Zöhrlaut, Director Product Marketing Management Central Europe bei Sage (c) Sage

Unternehmen sind heute gefordert, sich immer wieder neu zu positionieren und ihre Erfolgsstrategien zu überarbeiten. Der CEO Survey 2017der internationalen Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers International (PwC) berichtet, dass fast ein Viertel der CEOs Innovation als oberste Priorität erkannt hat – vor anderen Handlungsfeldern wie Personalwesen, Wettbewerbsfähigkeit, Kundenerfahrung und technologische Fähigkeiten. Dieses Streben nach Innovation und Wachstum ist jedoch oft leichter gefordert als umgesetzt. Neue Wachstumsfelder definieren, Chancen entdecken und langfristige Erfolgspläne aufsetzen, kann ein schwieriges Unterfangen sein. Das gilt sowohl für neue als auch für etablierte Organisationen. Die gute Nachricht: Es gibt Maßnahmen, mit denen sich das Unternehmenswachstum beschleunigen lässt.

Christian Zöhrlaut, Director Product Marketing Management Central Europe bei Sage, hat dazu fünf Tipps formuliert:

1. Stellen Sie die richtigen Leute ein

Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter – diese Erkenntnis ist weithin anerkannt. Aber was bedeutet das für Ihr Unternehmen? Die richtigen Mitarbeiter zu finden und einzustellen, will geplant sein. Setzen Sie bei Ihrer Belegschaft eher auf Generalisten, die für den Einsatz in verschiedenen Bereichen Ihres Unternehmens qualifiziert sind? Oder geht es darum, Mitarbeiter mit speziellen Fähigkeiten und Erfahrungen zu rekrutieren, um firmeninterne Wissenslücken zu schließen und neue Produktbereiche oder Märkte zu entwickeln? Moderne Software für das Personalmanagement gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen beim Recruiting. Beispielsweise durch Analysefunktionen, mit denen Sie schneller herausfinden, welche spezifischen Fähigkeiten und Fachkenntnisse Sie für Ihr Unternehmen benötigen. Richtig gepflegt, liefern die Datenbanken dieser Systeme auf Tastendruck detailliertes Wissen über das jeweilige Stellenprofil und das Team, für das Sie rekrutieren.

Generell gilt: Eine Belegschaft sollte so vielfältig sein wie die Kunden, für die sie arbeitet. Das betrifft auch und gerade das Führungsteam. Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Nationalität, Erfahrung) helfen Ihrem Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen für Zielgruppen anzubieten, die selbst immer vielfältiger werden. Die aktuelle McKinsey-Studie Delivering through Diversityzeigt beispielsweise, dass die Unternehmen mit dem höchsten Anteil von Frauen im Führungsteam in der Regel 21 Prozent höhere finanzielle Erträge erwirtschaften als ihre Wettbewerber mit dem niedrigsten Anteil. Die Firmen mit der größten ethnischen Vielfalt in Vorstand und Führungspersonal erzielen demnach sogar 33 Prozent mehr Ertrag als die Vergleichsgruppe mit der niedrigsten Diversity-Rate in diesem Bereich.

Der zitierte Bericht von McKinsey weist unter anderem auch darauf hin, dass erfolgreiche Unternehmen ihre Belegschaft und ihr Geschäftsmodell regelmäßig professionell und IT-gestützt analysieren, um den richtigen Mitarbeitermix zu finden. Auf Basis dieser Analysen erkennen Entscheider schneller geeignete Kandidaten aus internen Teams, regionalen Jobbörsen oder sozialen Netzwerken. Aber moderne HR-Software bietet mehr als Analysen: Sie beschleunigt Neueinstellungen mit papierlosen Verträgen und digitalen Signaturen. Außerdem unterstützt sie die Akquise auf unterschiedlichen Jobbörsen weltweit.

2. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kunden

Wer als Unternehmer erfolgreich sein will, muss sich nicht nur um seine Bestandskunden kümmern, sondern auch neue und loyale Kundenstämme aufbauen. Untersuchungen der Beratungsgesellschaft Deloittezufolge sind kundenorientierte Unternehmen um 60 Prozent profitablerals solche, die ihren Fokus nicht darauf legen. Unternehmen sind in ihrer Startphase zumeist sehr kundenorientiert und haben in erster Linie das Ziel, Kunden zu gewinnen und zufrieden zu stellen. Wenn sie wachsen, verlieren sie jedoch oft den Blick dafür, weil sie zu sehr mit ihren eigenen Prozessen beschäftigt sind.

Um das zu verhindern, hilft es, möglichst viele Prozesse möglichst durchgängig zu automatisieren. Im Kundenmanagement bedeutet das: Analysieren Sie Ihren aktuellen Kundenstamm mit intelligenter Software, um die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens bei der Kundenbindung zu erkennen. Behalten Sie mit informativen Dashboards die Marktentwicklung und die Unternehmensperformance im Blick. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter beim Konzipieren und Umsetzen gezielter Marketingaktionen über unterschiedliche Kommunikationskanäle mit professionellem Kampagnenmanagement.

Ein weiteres Beispiel: Der Net Promoter Score (NPS) hilft Ihnen, die Kundenzufriedenheit zu messen und das Geschäftswachstum vorherzusagen. Wer mit dem NPS arbeitet, tut sich leichter, Zustimmung und Kritik zu erfassen und zu bewerten. So erhalten Sie Klarheit über die Leistung Ihres Unternehmens aus Sicht der Kunden.

Darüber hinaus eröffnen Social Media und Online-Foren mehr Möglichkeiten als je zuvor, mit Ihren Kunden zu interagieren. Integrieren Sie diese Plattformen in Ihr CRM. Suchen Sie den Austausch mit Ihren Kunden und bauen Sie eine aktive Benutzer-Community auf. Somit stärken Sie das Vertrauen und die Loyalität Ihrer Kunden.

3. Lassen Sie neue Technologien für sich arbeiten

Es gibt viele Möglichkeiten für Unternehmen, mit modernen Technologien, Dienstleistungen und Systemen effizienter zu arbeiten und das Wachstum anzutreiben. Der Einsatz von cloudbasierten Services ist beispielsweise eine Möglichkeit, die etablierte IT-Infrastruktur Ihres Unternehmens spürbar zu verschlanken. So reduzieren Sie Kosten und steigern die Effizienz Ihrer Betriebsprozesse. Cloud-Technologien bieten Ihren Mitarbeitern zudem die Flexibilität, unterwegs oder zu Hause zu arbeiten. Dies kann ihnen helfen, ihre täglichen Aufgaben besser zu erledigen oder neue Geschäftschancen zu entwickeln.

Fortschrittliche IT-Systeme mit Funktionen für maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz können zudem zeitraubende Verwaltungs- oder Datenverarbeitungsaufgaben automatisieren. Ein konkretes Beispiel für solche Anwendungen liefern Chatbots, die Kunden durch einen Bestellprozess begleiten oder eine Störungsmeldung im technischen Kundendienst aufnehmen. So entstehen Freiräume für innovative und strategische Aufgaben, die Ihr Geschäftswachstum und Ihren Gewinn unmittelbar fördern.

4. Denken Sie einen Schritt weiter

Promotions, neue Produkte und zusätzliche Dienstleistungen können den Umsatz kurzfristig steigern. Doch das ist nicht der Weg, dafür zu sorgen, dass Ihr Unternehmen nachhaltig wächst. Es empfiehlt sich, als Verantwortlicher in einem Betrieb immer das Gesamtbild vor Augen und eine ganzheitlichere, längerfristige Sicht auf das Unternehmen zu haben. Hierfür braucht es Strategien, um Markt- und Kundentrends vorherzusehen und der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein.

Wichtige Aspekte, die es in diesem Zusammenhang zu bedenken gilt, sind: Unternehmensvision, Vertriebs- und Marktpositionierung, Mitarbeiter– und Employer-Branding, IT-Infrastruktur und vieles mehr.

Könnte zum Beispiel Ihre Lieferkette effizienter sein? Gibt es Märkte, in die Sie vorstoßen könnten, die Ihre Konkurrenten noch nicht betreten haben? Haben Sie ein zu komplexes Produktportfolio? Geben Sie genug für Marketing aus? Fundierte Analysen der Unternehmensdaten können diese Fragen beantworten. Sie können neue Umsatzchancen aufzeigen. Und sie können dazu beitragen, betriebsimmanente und marktbedingte Risiken für Ihr Unternehmen zu reduzieren.

5. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Geschäft, nicht auf die Konkurrenz

Arbeiten Sie daran, Ihr eigenes Geschäft besser zu verstehen. Fangen Sie bei Ihren Mitarbeitern an: Stellen Sie die Menschen in den Mittelpunkt und werden Sie eine People Company. Dabei geht es nicht in erster Linie um Pizza für alle am Donnerstag oder eine Tischtennisplatte für die Mittagspause. Mitarbeiter wollen vor allem, dass die Verantwortlichen ihnen zuhören, ihre Sorgen und Anregungen ernst nehmen und entsprechend handeln. Das zeigt ein Sage-Bericht zum Thema Mitarbeiterengagement, der unter anderem Studienergebnisse der britischen Regierung zur Zufriedenheit der Menschen an ihrem Arbeitsplatz enthält. Mit entsprechenden IT-Lösungen können Unternehmen im Blick auf ihre Angestellten hier schneller mehr erreichen – beispielsweise durch eine individuelle Ad-hoc-Beratung oder ein spontanes Lob für gute Arbeit per Chat. Solche kleinen Maßnahmen können große Wirkung haben. Eine Studie des Personalberaters Aon Hewittbelegt beispielsweise, dass eine fünfprozentige Steigerung des Mitarbeiterengagements einem Umsatzwachstum von drei Prozent im Folgejahr entspricht.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Steigerung des Geschäftswachstums ist keine Sache von Gimmicks und Quick Wins. Es ist vielmehr eine Frage der Haltung, die jede Abteilung und jeden Mitarbeiter durchdringen muss und die im Idealfall Leitbildcharakter hat für alle betrieblichen Entscheidungen, egal ob es um Menschen, Technik, unternehmerische Fragen oder Prozesse geht. Nur so können Firmen angestrebtes langfristiges Wachstum auch sichern.

*Christian Zöhrlaut ist Director Product Marketing Management Central Europe bei Sage.


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