Fünf Best Practices zur IT-Modernisierung

Als Teil ihrer strategischen IT-Planung analysieren Finanzdienstleister, Telekommunikations- und Handelsunternehmen ihre Mainframe-Umgebungen und prüfen Optionen, um sie weiterhin effizient betreiben zu können. CGI Deutschland zeigt anhand von fünf Best Practices, wie Unternehmen den für sie am besten geeigneten Weg finden. [...]

Die IT-Anwendungslandschaften auf den Mainframes in vielen Banken, Versicherungen, Automobilkonzernen oder Handelsgesellschaften erfüllen nicht mehr die Erwartungen der Unternehmen. Die historisch gewachsene Infrastruktur ist über Jahre hinweg entstanden, wurde immer wieder ergänzt und erweitert. Komplexe Schnittstellen, eine unzureichende Dokumentation und veraltete Entwicklungsumgebungen sorgen für einen steigenden Aufwand bei Wartung, Pflege und Betriebssicherheit. Aufgrund umfangreicher Erfahrungen aus einer Vielzahl erfolgreich abgeschlossener Projekte empfiehlt das Unternehmen CGI Deutschland, Anbieter von IT- und Geschäftsprozess-Dienstleistungen, fünf Best Practices für den optimalen Weg zur IT-Modernisierung.

1. Den aktuellen Stand ermitteln

In einem ersten Schritt müssen Unternehmen eine vollständige Bestandsaufnahme und Analyse ihrer zur Modernisierung anstehenden Applikationen, Datenbanken und Schnittstellen durchführen. Dazu gehören auch ein Verständnis der konzeptionellen und logischen Modelle der eingesetzten Software und deren Stellenwert für das Unternehmen. Eine komplette Dokumentation erleichtert dies, oft aber fehlt sie. Hier kommen daher beispielsweise Methoden des Reverse Engineering zum Einsatz, um den Aufbau sowie die Funktionalitäten der Applikationen und deren Fachlichkeit zu erfassen und zu verstehen.

2. Ziele für die künftige IT-Landschaft entwickeln

Die Modernisierung der IT, und vor allem der vielfach betagten, aber unternehmenskritischen Mainframe-Applikationen, spielt eine wichtige Rolle, um die Effizienz der IT zu steigern. Ausgehend von der Ist-Analyse sind Unternehmen daher gefordert, die konzeptionellen und logischen Modelle ihrer künftigen IT und deren strategische Ausrichtung zu entwickeln. Entscheidend ist dabei, dass die IT ihren Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg erhöht und mehr Ressourcen für Innovationsprojekte erschließt.

3. IT-Ziele mit der strategischen Unternehmensplanung abstimmen

Abhängig von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens ergeben sich bestimmte Anforderungen an die Modernisierung von Applikationen. Das beinhaltet auch eine Klärung der Frage, wo das Unternehmen heute steht und wo es in fünf Jahren sein will. Die strategische Unternehmensplanung beziehungsweise unterschiedliche Szenarien zur Entwicklung haben konkrete Auswirkungen auf die Ausrichtung und Neugestaltung der IT-Landschaft. Das kann für einige Anwendungen auch ein komplettes Abschalten oder die Aufteilung auf mehrere vorhandene oder neue Applikationen bedeuten.

4. Lösungsvarianten prüfen

Bei der IT-Modernisierung stehen den Unternehmen vier grundsätzliche Optionen zur Verfügung:

  • Die erste Variante ist das Re-Hosting. Es eignet sich dann, wenn der Programmcode in einem guten Zustand ist, die Funktionalität weitgehend unverändert bleiben soll und ein Unternehmen in kurzer Zeit Kosteneinsparungen von mehr als 70 Prozent durch Archivierung und Dekommissionierung von Altsystemen will. Voraussetzung für eine valide Ermittlung von Einsparungen bei Modernisierungsprojekten ist ein Application und Architecture Understanding. Hierbei werden die für die Anwendung notwendigen SLA und nicht funktionale Anforderungen sowie die bestehende Architektur und die Fachlichkeit analysiert.
  • Die zweite Variante sieht eine Konvertierung von Kernanwendungen vor. Sie ist das Mittel der Wahl, wenn die Geschäftslogik der Applikation stimmt, aber das interne Know-how zur Weiterentwicklung fehlt. Ziel dabei ist es, den Kern beizubehalten und die Funktionalität zu verbessern. Durch diese Variante können 30 Prozent bis 50 Prozent von IT-Mitarbeitern freigesetzt werden, die ihr Legacy-Know-how für die Entwicklung von neuen Projekten einbringen.
  • Bei der dritten Variante werden die Applikationen neu geschrieben, da die vorhandenen Programme zu komplex sind, keine automatisch arbeitenden Konvertierungswerkzeuge verwendet werden können und ein deutlicher funktionaler Ausbau erforderlich ist.
  • Die vierte Variante bedeutet einen Ersatz der Applikationen durch eine Standard-Software, die in kürzerer Zeit und mit geringeren internen Entwicklerressourcen eine effizientere Gestaltung der Geschäftsprozesse ermöglicht.

5. Zeitplan für die Umsetzung aufstellen

Sind die Ziele, die mit der IT-Modernisierung erreicht werden sollen, festgelegt und die passende Lösungsvariante ermittelt, gilt es, einen Zeitplan für die Umsetzung aufzustellen. Zentrale Aspekte dabei sind die Modernisierung der Applikationen, der Infrastruktur und des Betriebs. Förderlich für den Erfolg ist die Entwicklung von wesentlichen Hebeln und Optimierungsansätzen, um die Ziele zu erreichen. Einen wichtigen Einfluss auf die Zielerreichung haben Prozessverbesserungen, eine höhere Automatisierung und Veränderungen der Mitarbeiterkompetenz.

„Die Auswahl des passenden Modernisierungsansatzes und die Umsetzung im Rahmen eines detaillierten Projektplans erfordern die richtigen Werkzeuge und Methoden“, sagt Gido Weselowski, Management Consultant für IT-Modernization bei CGI in Düsseldorf. „Den richtigen Partner zu finden, ist entscheidend für den Erfolg. Mit einer soliden Planung und Umsetzung erzielen Finanzdienstleister, Telekommunikations- und Handelsunternehmen eine höhere Flexibilität und Effizienz, kürzere Time-to-Market sowie Kosten-Einsparungen und machen ihre Mainframe-basierten Kernsysteme zukunftsfähig.“ (pi)


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