Gartner: Alles dreht sich um Mobilität

Ganz oben auf der Gartner-Liste der wichtigsten IT-Trends des Jahres steht auch heuer "die Schlacht um den Mobile-Markt". [...]

Gartner hat auf seinem jährlichen IT-Symposium in Orlando wieder einmal die Liste der zehn wichtigsten strategischen IT-Trends für Unternehmen veröffentlicht. Auf Platz eins befindet sich „die Schlacht um den Mobile-Markt“: „Mit Microsofts Surface kommt echte Konkurrenz zu Apples iPad auf den Markt und der Kampf um Marktanteile bei Smartphones und Tablets wird sich gewaltig verschärfen – was gut für die Preise und die Leistungsfähigkeit der Geräte ist“, erklärte Gartner-Analyst David Cearly bei der Präsentation der Top Ten IT-Trends. Auf den Plätzen zwei und drei folgen „mobile Applikationen und HTML 5“ und die „Personal Cloud“.

Auf den letzten drei Plätzen befinden sich „Handlungs-orientierte Analytics“, „In-Memory Computing“ und das Schlusslicht geht an „Integrierte Systeme“. Gegenüber dem Vorjahr haben sich vor allem die Titel der jeweiligen Technologie-Trends geändert – weniger aber deren Position auf der Liste. Im vorigen Jahr waren auf den ersten drei Plätzen: „Media Tablets und alles was dazugehört“, „Mobilitäts-zentrierte Anwendungen und Interfaces“ und „Kontext-bezogene- und Social-User-Experience“. Das sind im Wesentlichen die gleichen Trends, die auch jetzt auf den ersten drei Plätzen anzutreffen sind.

Das „Internet der Dinge“ und die „App-Stores“ haben die Plätze getauscht und die Begriffe wurden präzisiert. Auf Platz vier liegt in diesem Jahr das Thema der „Unternehmens App-Stores“ – im vorigen Jahr hieß das nur „App-Stores und Marktplätze“. Der Trend „Cloud Computing“ heißt jetzt „Hybrid IT & Cloud Computing“ und dieser Trend konnte sich vom zehnten auf den sechsten Platz vorschieben. Grund dafür ist, dass inzwischen alle großen Anbieter auf breiter Front Cloud-orientierte Lösungen anbieten.

Big Data ist unverändert auf dem siebenten Platz, heißt jetzt aber „Strategisches Big Data“. Damit meinen die Analysten, dass es nicht darum geht, besonders große Datenmengen zu horten oder wissenschaftlich wertvolle Analysen zu betreiben. Entscheidend ist, dass diese Datenmengen strategisch nutzbar gemacht werden. Chefanalyst Peter Sondergaard hob in seiner Keynote die wirtschaftliche Bedeutung hervor und prophezeite, dass Big Data in den nächsten drei Jahren weltweit 4,4 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen soll. „Unternehmen wollen mehr Informationen und Entscheidungshinweise aus ihren Datenbergen herausholen, doch dazu bedarf es neuer Mitarbeiter, die sowohl die analytischen Möglichkeiten, als auch die Business-Relevanz der vorhandenen Datenmengen kennen und beherrschen.“ Das Problem bei diesen Jobs sei, dass es die ­erforderlichen Fachkräfte kaum gibt: „Höchstens ein Drittel dieser neuen Positionen werden die Unternehmen besetzen können“, sagt Sondergaard.

WARNUNG VOR APPLIANCES
Insgesamt ist nur ein Trend, nämlich „Extreme Low-Energy-Server“, gegenüber dem Vorjahr aus der Liste herausgefallen. Dieser Trend lag aber damals schon auf dem zehnten und letzten Platz. Er wurde jetzt durch „Integrierte Systeme“ ersetzt. Damit meint Cearly vor allem den Boom bei den Appliances, die es nicht nur für die Datenkomprimierung, sondern auch für Analytics und sogar als Power-Maschine gibt. Beispiele sind IBM Pure-System oder Oracles Exadata.

Cearly warnt jedoch vor dem Einsatz dieser Systeme. „Appliances sind verlockend, weil sie schnell installierbar sind und eine bessere Performance bieten als vergleichbare offene Systeme, doch sie reduzieren die Komplexität nur vordergründig, denn sie sind praktisch für die Automatisierung eines Rechenzentrums nicht nutzbar, da sie keine horizontale Integration zulassen – und das erhöht auf Dauer die Komplexität erheblich“, lautet seine Warnung an die IT-Chefs. (idg/oli)


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