Die meisten Anwender nutzen die E-Mail nur fürs Schreiben von Nachrichten und fürs Versenden von kleinen Dateien wie Fotos und Office-Dokumenten. Doch mit unseren Mailtricks erreichen Sie viel, viel mehr. [...]
LICHT AUS PER MAIL (HUE)
Die smarten Lampen Hue von Philips sind zwar mit 60 Euro pro Stück sehr teuer, dafür lässt sich mit ihnen auch einiges anstellen. So können Sie etwa alle Ihre Hue-Lampen per Mail an-oder ausschalten (Rezept: http://ifttt.com/recipes/135245 ). Wenn Sie möchten, dass Ihre Hue-Lampen kurz blinken, wenn Sie eine Mail von einem bestimmten Absender bekommen, dann nutzen Sie dieses Rezept.
NOTIZ AN SIE SELBST PER APP
Der Dienst Ifttt bietet übrigens auch einige sehr interessante Apps für Android und iOS. Eine davon heißt IF by IFTTT. Sie bietet die Funktionen der Website von www.ifttt.com in einem passenden Format für den Smartphone-Bildschirm. Eine andere nennt sich Do Button by IFTTT. Ihre Rezepte gibt es ebenfalls auf der Website, ihre Funktionen sind aber besonders fürs Smartphone ausgelegt. Eine dritte App nennt sich Do Note by IFTTT. Sie dient dazu, sich selber eine Notiz per Mail zu senden (Rezept: http://ifttt.com/recipes/192015 ). Das kann man natürlich auch über seine Mail-App erledigen, doch mit Do Note geht es etwas schneller: App starten, Text eingeben, Senden-Knopf drücken. Die App kann weitere Rezepte laden, etwa schnell einen Eintrag in den Google-Kalender oder bei Evernote erledigen.
MAIL-TRICKS
Der Dienst IFTTT bietet zwar ungemein viel, doch nicht immer müssen Sie diesen Service nutzen. Die schönsten Mailtricks ohne IFTTT finden Sie nachfolgend.
AUFGABE ZUR WUNDERLIST HINZUFÜGEN
Die To-do-App und -Website Wunderlist zählt aktuell zu den besten To-do-Diensten weltweit. Wenn Sie mal nicht in Wunderlist eingeloggt sind, können Sie einen neuen Eintrag auch per Mail hinzufügen. Senden Sie dafür einfach eine Mail an me@wunderlist.com . Nutzen Sie dafür die Mailadresse, mit der Sie sich bei Wunderlist angemeldet haben. Bei Ihrer ersten Mail an me@wunderlist.com bekommen Sie aus Sicherheitsgründen zunächst einen Aktivierungslink von Wunderlist zurück. Über diesen können Sie auch festlegen, auf welcher Liste per Mail geschickte Einträge landen sollen.
DATEIEN IN DIE DROPBOX SPEICHERN
Der Dienst Send to Dropbox macht es möglich, dass Sie Dateien per Mailanhang in Ihre eigene Dropbox speichern. Melden Sie sich dafür auf https://sendtodropbox.com einmalig an. Sie werden per „Connect to Dropbox“ aufgefordert, Ihre Dropbox mit dem Dienst zu verbinden. Ist das erledigt, erscheint ein Fenster, in dem Sie eine neue Mailadresse zu Ihrer Dropbox angezeigt bekommen. Auf dieser Seite können Sie zudem festlegen, dass Zip-Archive automatisch entpackt werden („Extract zip archives automatically“) und dass die Originalmail als Text-oder HTML-Datei ebenfalls eingefügt wird („Include plain text copy of email message“, „Include html copy of email message“). Ein Klick auf „Save Settings“ beendet die einmalige Einrichtung, und Sie können sich von da an über die neue Mailadresse Dateien in Ihre Dropbox mailen.
XP PER MAIL HERUNTERFAHREN
Microsoft stellt für Windows XP keine Sicherheits-Updates mehr bereit. Deshalb sollten Sie das betagte Betriebssystem eigentlich nicht mehr nutzen. Wer es dennoch tut, kann das Tool Remotebymail einsetzen. Nach der Installation des Tools geben Sie das Mailkonto an, das das Programm überwachen soll. Senden Sie schließlich eine Mail mit dem Herunterfahrbefehl an die hinterlegte Mailadresse. Im Mailtext schreiben Sie nurEXECUTE C:WINDOWSsystem32/shutdown.exe /s /t 00.
E-BOOKS & CO. AUF DEN KINDLE
Wer den E-Book-Reader Kindle von Amazon nutzt, kann seine Bücher auch per Mail aufs Gerät senden. Das geht mit klassischen E-Books genauso wie mit PDF-Dokumenten. Sie müssen zunächst nur Ihre persönliche Kindle-Mailadresse in Erfahrung bringen. Melden Sie sich dazu mit Ihren Benutzerdaten bei Amazon an, klicken Sie auf „Mein Konto > Meine Inhalte und Geräte > Einstellungen“. Unten auf der Seite finden Sie bei „Kindle Email-Adresse(n)“ Ihre persönliche Maildresse zu Ihrem Kindle. Sie endet auf „@kindle.com“. Jeder Kindle und jede Kindle-App hat eine eigene Adresse. Senden Sie an eine dieser Adressen per Mailanhang die gewünschten Dokumente. Um Spam zu vermeiden, akzeptiert der Amazon-Server nur Mails von Adressen, die Sie unter „E-Mail-Liste für genehmigte persönliche Dokumente“ in den „Einstellungen“ bei Amazon eingetragen haben. Wenn Sie bei einer PDF-Datei das Wort convert in die Betreffzeile schreiben, wird die Datei ins Kindle-Format umgewandelt, was ein etwas schnelleres Blättern erlaubt.
WEITERLEITUNG UND AUTOANTWORT
Im Büro bietet das fast jedes Mailsystem: die Autoantwort. Gehen Sie etwa in den Urlaub, gehört es zum guten Ton, in dieser Zeit allen Absendern eine automatische Mailantwort zu schicken. Diese informiert in der Regel über die Dauer der Abwesenheit und benennt gegebenenfalls einen Vertreter.
Was im Büro klappt, bieten auch die meisten Freemailer an. Um etwa bei Web.de, Gmail und Outlook.com diese Funktionen zu aktivieren, müssen Sie sich über den Browser in Ihr Mailkonto einloggen, also etwa über www.gmail.com für Gmail oder www.freemail.com für Web.de Freemail. Bei GMX und Web.de finden Sie die Funktion unter „Posteingang > Einstellungen > Automatische Antwort“. Sie können die Antwort dauerhaft einschalten oder nur für einen bestimmten Zeitraum. Ein Punkt tiefer lässt sich auch eine Weiterleitung aktivieren.
Bei Gmail finden Sie die Autoantwort über „Zahnrad-Symbol > Allgemein > Abwesenheitsnotiz“. Bei Outlook.com über „Zahnrad-Symbol > Optionen > Automatisierte Abwesenheitsnotizen senden“. Auch diese beiden Dienste bieten eine automatische Weiterleitung, die sich in den Einstellungen/Optionen leicht finden lässt.
MAILINGLISTEN NUTZEN
Eine Mailingliste versorgt eine Gruppe angemeldeter Teilnehmer mit Infos. Im Unterschied zu einem Newsletter können in einer Mailingliste oft alle Teilnehmer Infos an alle senden. Die Liste hat selber eine Mailadresse. Über diese lässt sich eine Info verschicken, ohne dass die Teilnehmer ihre Adresse offenlegen müssten. Mailinglisten sind die Vorläufer von Newsgroups, Internetforen, Facebook-Listen und Whatsapp-Gruppen. Sie sind allerdings fast völlig aus der Mode gekommen – was eigentlich schade ist. Denn ihre offene Form innerhalb der Gruppe lässt viel Spielraum für den Gedankenaustausch, diszipliniert aber gleichzeitig, keine überflüssigen Infos zu senden. Sollten Sie auf eine Mailingliste stoßen, deren Thema Sie interessiert, dann sollten Sie sich unbedingt dort eintragen.
Mehr zum Thema E-Mail: E-Mail weiter beliebtestes Phishing-Tool
*Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet
Be the first to comment