Große Daten brauchen große Lösungen

Der BI-Spezialist Teradata weiß um den wachsenden Wert von Daten Bescheid und setzt in seinen neuen Lösungen auf die Vereinfachung und Automatisierung des Datenbank-Managements sowie auf flexible Optionen bei der Implementierung. [...]

Die Datenmengen, die Unternehmen zu bewältigen haben, sind enorm und sie werden weiter anwachsen. Der Einsatz von Social Media im Businessbereich und der schnell wachsende Markt von M2M tragen ihren Teil dazu bei. Bewältigen heißt aber schon lange nicht mehr, dass die Daten auf Servern irgendwo sicher gespeichert und im Gebrauchsfall abgerufen werden, sondern dass sie in Echtzeit permanent nach unterschiedlichen Kriterien analysiert werden und den Entscheidungsträgern zur Verfügung stehen. „Eines Tages wird jedes Gerät Daten produzieren“, formuliert es Mike Koehler, CEO des Business-Intelligence-Unternehmens Teradata im Gespräch mit der COMPUTERWELT.“Diese enormen Datenmengen werden für Unternehmen immer wertvoller. Sie sind aber nichts, vor dem man sich fürchten muss.“ Sie würden aber verstärkt die Entscheidungen von Unternehmen beeinflussen. „Wir bewegen uns in ein neues Zeit­alter der Entscheidungsfindung“, so Koehler weiter.

BI-PARADIGMA
Die Zeiten, in denen Entscheider die Zeit hatten, in aller Ruhe langfristige Strategien für ihre Unternehmen zu entwerfen, sind laut Koehler Geschichte. Für das neue Business-Intelligence -Paradigma gilt: schneller, größer, nutzerfreundlicher – und das in Echtzeit. Business Analytics bewegt sich entlang der Wertschöpfungskette weg vom IT-Experten mit Programmierkenntnissen hin zu Mitarbeitern, Sales, Marketing, Partnern, Lieferanten und Kunden. Jeder werde in Zukunft auf das Enterprise Data Warehouse von Dienstleistungs­anbietern zugreifen wollen und können, sagt auch Teradata-CTO Stephen Brobst. Ein Rund-um-die-Uhr-Echtzeit-Reporting stellt aber hohe Anforderungen an die Performance der Systeme.

Im Rahmen der Teradata Partners Conference hat das Unternehmen nun Teradata Unified Data Environment und die Unified Data Architecture vorgestellt. Das Teradata Unified Data Environment ist ein Framework für Unternehmen, innerhalb dessen alle Datentypen und verschiedene Systeme von Teradata in Analysen mit einbezogen werden können. Teradata Unified Data Architecture vereint den komplementären Wert der verschiedenen Technologien von Teradata, Teradata Aster und des Open Source Frameworks Apache Hadoop. Business-Anwender sollen so jede beliebige Anfrage, egal an welches Datenset, mit jeder Analyse und zu jeder Zeit stellen könen. Die Kombination der Komponenten führt zu einem originären Mehrwert gegenüber den Einzelbestandteilen. „Indem Unternehmen sämtliche Daten integrieren, können sie ihr Geschäft detailgenau nachvollziehen“, sagt auch Hermann Wimmer, verantwortlich für die Region EMEA bei Teradata.

BIG DATA UND MARKETING
Besonders die Kombination von Big Data und Marketing verspreche hohe Umsätze, so Wimmer. Das bestätigen auch Zahlen von Forrester und Gartner. Demnach würden über 45 Prozent der mit Big Data ­bezeichneten strukturierten und unstrukturierten Datenberge zu Marketingzwecken genutzt (Forrester) und 2016 werde der Chief Marketing Officer (CMO) mehr in IT investieren als der CIO (Gartner). Mit Akquisitionen setzt das Unternehmen auch voll auf diesen Trend. Mit Ecircle wurde heuer ein deutscher Spezialist für Digital Marketing übernommen. „25 Prozent des Marketing- und Werbebudgets werde demnächst in den Online-Markt wandern“, ist Volker Wiewer, Gründer von Ecircle, überzeugt. Er schätzt den globalen Werbemarkt 2015 auf rund 500 Milliarden Dollar ein.

Es gehe dabei nicht darum, Millionen von E-Mails an Kunden oder potenzielle Kunden zu verschicken, sondern die Qualität der E-Mail-Kampagne zu verbessern. Mit einer gut analysierenden Datenbank im Hintergrund sei es möglich, interessierte Kunden gezielter auf Angebote aufmerksam zu machen, anstatt eine Riesenanzahl von E-Mail-Empfängern zu vergraulen. Auch Plattformen wie Facebook werden eine immer stärkere Rolle spielen. „Der Like-Button ist die Kundenkarte der Zukunft“, bringt es Wiewer auf den Punkt. „Daten sind das Rohmaterial eines Unternehmens und daher auch einer solchen Kampagne“, ergänzt Wimmer. Die Akquisitionsstrategie von Teradata sehe daher nicht vor, einen „BI-Player“ zu kaufen, denn dann „müssten wir uns auf ein Produkt konzentrieren und damit unsere eigene Marktposition schwächen.“ Es gehe um die Qualität der Daten. Themen wie Governance, Risk und Compliance würden mit Partnern abgedeckt, so Wimmer.

Auch wirtschaftlich steht das Unternehmen laut eignen Angaben gut da. 2011 konnte der Umsatz weltweit um 18 Prozent gesteigert werden, in der EMEA-Region sogar um 20 Prozent. Und 2012 sehe es nach den ersten Quartalsergebnissen laut Koehler noch besser aus. In Österreich hat das Unternehmen Kunden wie Uni Credit, Raiffeisen, A1 oder Bawag. (cb)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*