Egal, ob als Datenspeicher oder als Backup-Lösung für Ihre persönlichen Daten: Wir zeigen, worauf es bei Festplatten ankommt. [...]
Möchten Sie etwa Ihren PC oder Ihr Notebook erweitern, brauchen Sie eine interne SATA-Festplatte. Eine interne SSD bringt dagegen vor allem Notebooks einen Tempovorteil. Möchten Sie einfach nur Daten auslagern und gegebenenfalls auch transportieren, ist ein externes Laufwerk die richtige Wahl.
DARAUF KOMMT ES AN
Interne SATA-Festplatten sind meist günstig in der Anschaffung, schnell eingebaut und arbeiten zuverlässig. Zudem bieten manche Hersteller besonders sparsame Modelle, was den Stromverbrauch angeht. Die maximalen Kapazitäten liegen derzeit bei 8 TB.
Bei Notebooks haben dagegen die schnelleren und kompakteren SSDs den SATA-Laufwerken den Rang abgelaufen. Da SSDs keine beweglichen Teile haben, arbeiten sie vollkommen geräuschlos und sind robuster als Festplatten. Doch auch in Desktop-Rechnern finden SSDs immer häufiger ihr Einsatzgebiet. Der Grund: Eine aktuelle SSD macht einen PC meist schneller als ein stärkerer Prozessor oder doppelt so viel Arbeitsspeicher. Und mit Kapazitäten bis zu 1 TB bieten SSDs auch reichlich Platz. Damit der Tempovorteil aber auch richtig zum Tragen kommt, sollten Sie in jedem Fall darauf achten, dass die SSD zu mindestens 30 Prozent ungenutzt ist. Verbauen Sie also am besten zusätzlich eine „normale“ Festplatte, auf der Sie Ihre Daten ablegen.
Positiv ist zudem, dass die Preise für den Flashspeicher stetig fallen und auch Modelle mit größeren Kapazitäten kein riesiges Loch in den Geldbeutel reißen. Viele Nutzer machen sich aber über die Lebensdauer von SSDs sorgen, die bei Einführung der neuen Festplatten um einiges geringer war als bei den etablierten, dafür aber langsameren HDDs. Doch der technische Fortschritt hat diese Schwachstelle nun deutlich reduziert. Samsung setzt beispielsweise seit der 850er-Serie auf horizontal angeordnete Speicherzellen auf der Chipfläche, den sogenannten 3D V-NAND. Das sorgt nicht nur für mehr Ausdauer, sondern senkt auch den Stromverbrauch.
Bei externen Festplatten – hier steckt meist ein SATA-Laufwerk in einem USB-3.0-Gehäuse – unterscheidet man nach wie vor zwischen Laufwerken im 2,5- und Platten im 3,5-Zoll-Format. Der Vorteil der kleineren Ausführungen: Sie sind besonders mobil, arbeiten zudem leise und meist energiebewusst. Dafür ist ihre Kapazität derzeit auf „nur“ 4 TB begrenzt. Externe 3,5-Zoll-Platten eignen sich dagegen bestens für den stationären Gebrauch und bieten höhere Kapazitäten – derzeit bis zu 6 TB, zum Teil auch 8 TB. Allerdings benötigen sie eine eigene Stromversorgung und sind dementsprechend energiehungriger sowie lauter im Betrieb als ihre externen 2,5-Zoll-Pendants.
Weitere wichtige Kaufkriterien bei einer Festplatte sind ihr Funktions- und ihr Lieferumfang: Verschiedene Tools zum Sichern und Verwalten Ihrer Daten sowie eine Garantie von fünf Jahren helfen im Schadensfall. Externe Festplatten, die als Backup-Medium vorgesehen sind, sollten automatisierte Backups durchführen können, lokal und in die Cloud. Dazu sollten sie das geeignete Programm mitbringen.
Für den Einbau in einen PC benötigen Sie zudem Montagematerial und Kabel. Möchten Sie die Daten einer alten Festplatte auf eine neue umziehen, benötigen Sie ein Cloning-Programm und bei Notebooks zusätzlich einen USB-auf-SATA-Adapter.
DAS BRAUCHT DER TECHNIK-FAN
Wer besonders hohe Ansprüche an eine Festplatte stellt, der will in erster Linie das Maximum an Geschwindigkeit. Bei SATA-Platten sollten Sie daher dem SATA-3-Standard (SATA 600) den Vorzug geben.
Wir empfehlen, eine SSD mit mindestens 120 GB Größe zu verbauen, idealerweise mit PCI-Express-Anschluss und internem Raid-Controller. So lassen sich neben dem Betriebssystem auch die Lieblingsprogramme darauf installieren. Wer komplett auf HDDs innerhalb des PCs verzichten möchte, der kann beispielsweise auf eine externe Festplatte zurückgreifen. Ein weiterer Vorteil ist die Mobilität der Daten. Wichtig ist auch der Lieferumfang der Flashspeicher: Wer über ein etwas älteres Gehäuse verfügt, der profitiert von einem 2,5-Zoll-auf-3,5-Zoll-Einbaurahmen, um sie auch in die regulären Festplattenschächte einzubauen. Auch ein Softwarepaket ist zu empfehlen, das beispielsweise das Klonen von Speicherträgern erlaubt. Das bietet sich vor allem an, wenn Sie von einer HDD auf eine SSD oder von einem kleineren auf einen größeren Flashspeicher umziehen möchten. Ebenfalls ideal sind Tools, die die SSD automatisch warten, überwachen, tunen und die Firmware updaten können.
Hinsichtlich einer möglichst langen Lebensdauer der SSD sollten Sie einen Blick auf die Garantie, die vom Hersteller angegebene Gesamtschreibleistung (Terabytes Written = TBW) sowie die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF) werfen. Zehn Jahre Garantie, eine TBW von deutlich über 50 sowie eine MTBF von mehr als eine Million Stunden zeichnen eine gute SSD aus. Viele Hersteller koppeln inzwischen die Garantiezeit mit der TBW – sie erlischt, wenn die TBW überschritten wurden.
Achten Sie bei einer externen Festplatte auf den USB-3.0-Anschluss, besser noch USB 3.1. Der neue USB-C-Anschluss überträgt bei USB 3.1 theoretisch bis zu 10 GBit/s, was etwa doppelt so schnell wie 3.0 und rund 20mal so schnell wie 2.0 ist. Aber: Kaum ein Controller entspricht auch diesem Standard. Meist handelt es sich lediglich um USB-C-Buchsen beziehungsweise -Stecker an den Geräten. Nur, wenn ein Gerät explizit mit „Superspeed“ und „10“ ausgewiesen ist, unterstützt es auch die hohen Datenraten.
AKTUELLE SSD-EMPFEHLUNGEN
Für 67 Euro gibt es schon eine 240 GB große SSD, nämlich die Crucial BX200 – ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis! Und aufgrund der Größe passen sogar locker noch einige Spiele oder Programme auf das Crucial-Modell. Die Platte kommt außerdem mit einem guten Softwarelieferumfang. Möchten Sie allerdings möglichst wenig Daten auf eine langsamere HDD schieben, dann muss natürlich mehr Speicherplatz her. Hier bietet sich die Samsung 850 Pro mit 512 GB Kapazität für etwa 215 Euro an. Die Herstellergarantie beläuft sich auf satte zehn Jahre und auch die Datenraten sind hoch und die Zugriffszeiten niedrig.
SPEICHER-BESONDERHEITEN SSHD UND M.2
Bei sogenannten SSHDs kombiniert Hersteller Seagate die Speichertechniken einer SSD und einer herkömmlichen HDD. Und zwar verfügt jede SSHD über einen kleinen vorgelagerten Flashspeicher (ab acht Gigabyte), der restliche Speicher wird über die klassischen Magnetscheiben bereitgestellt und kann sich auf ein bis zwei Terabyte belaufen. Dieser Hybride soll also genügend Speicherplatz bieten, in puncto Geschwindigkeit aber um einiges schneller sein. Denn die Speicherung der am häufigsten genutzten Daten erfolgt im kleinen Flashspeicher und erlaubt somit einen schnellen Zugriff. An die Datenraten und Zugriffszeiten einer SSD kommt die SSHD zwar nicht heran, dafür lässt sie sich als guten Kompromiss aus Platz und Geschwindigkeit betrachten. Ein ein TB großes Modell kostet etwa 58 Euro.
Eine weitere Besonderheit, die immer mehr im Kommen ist, ist das M.2-Format für SSD-Speicher. Rein vom Formfaktor her sind die um einiges kleiner, da es sich quasi nur noch um kleine längliche Platinen mit aufgesetzten Speicherchips handelt, die direkt ins Mainboard gesteckt werden. Über letzteren M.2-Steckplatz muss das Mainboard natürlich auch verfügen. Doch abgesehen von platzsparenden Formfaktor sind sie sogar noch schneller als klassische SSDs, da sie nicht über SATA, sondern PCI-Express mit dem System kommunizieren. Rein theoretisch ist dadurch ein fünffacher Geschwindigkeitsanstieg möglich. Allerdings gibt es auch M.2-Modelle, die dennoch nur über SATA angeschlossen sind. Außerdem kommt es darauf an, wie viele PCI-Express-Lanes der Speicher nutzt – vier wäre das Maximum. Wenn Sie sich für eine entscheiden, dann müssen Sie vor allem auf die Länge des Moduls achten und die Kompatibilität Ihres Mainboards prüfen. 162 Euro werden aktuell für die OCZ RD400 mit 256 GB Speicher fällig.
*Friedrich Stiemer ist Inhaber des Redaktionsbüro Friedrich Stiemer, Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur, Sandra Ohse ist seit drei Jahren Redakteurin der PC-WELT, Verena Ottmann ist langjährige Redakteurin der PC-WELT , Thomas Rau ist Leitender Redakteur bei IT Media Publishing , Inis Walkke-Chomjakov war Redakteurin bei der PC-WELT
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