Hitzewelle: Mögliche Brandgefahr durch Akkus

Handys, Tablets und Laptops dürfen nicht übermäßiger direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Davor warnt die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) angesichts des heißen Wetters. Akkus von E-Bikes, E-Scootern und anderen Elektrogeräten sollten keinesfalls unbeaufsichtigt geladen werden. Die EAK betont außerdem darauf zu achten, Batterien und Geräte mit Akkus richtig zu entsorgen. [...]

An heißen Sommertagen besser Handys, Laptops und Co. vor der Hitze schützen. (c) EAK
An heißen Sommertagen besser Handys, Laptops und Co. vor der Hitze schützen. (c) EAK

Egal ob Handy, Tablet oder Laptop – elektronische Geräte sollten nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Denn bei großer Hitze können sich die darin verbauten Akkus erhitzen, was der Langlebigkeit schadet und potenziell gefährliche Situationen hervorrufen kann. Die Akkutechnologie für elektronische Geräte wird zwar laufend weiterentwickelt und verbessert, doch mit zunehmender Leistungsfähigkeit steigt auch der Energiebedarf der Geräte. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden diese derzeit überwiegend mit Lithium-Akkus betrieben. Das gilt auch für die rund 220.000 E-Bikes, die allein im Jahr 2023 in Österreich verkauft wurden.

Akkus als potentielle Gefahrenquelle 

Die Vorteile von Lithium-Akkus liegen vor allem in der geringeren Selbstentladung sowie ihrer höheren Energiedichte. Gerade letzteres ist jedoch auch für ein erhöhtes Brandrisiko verantwortlich. Dieses steigt noch weiter an, wenn das Gerät einer hohen Umgebungstemperatur ausgesetzt ist, denn Lithium ist sehr reaktionsfähig und leicht brennbar. Daher ist auch die richtige Entsorgung von Lithium-Akkus sehr wichtig.

Brandgefahr besteht auch bei einer Beschädigung von Lithium-Akkus: Fällt beispielsweise ein Handy auf den Boden, können unsichtbare Risse in den Akkumembranen entstehen. Beim nächsten Aufladen können sich die Risse ausweiten und dadurch interne Kurzschlüsse verursachen. „Bei Lithium-Akkus ist besondere Vorsicht und Pflege geboten. Durch sorgsamen Umgang können derartige Brandereignisse weitgehend vermieden werden“, erklärt Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK. „Lithium-Akkus sollten auch keinesfalls im Hausmüll landen, sondern in den dafür vorgesehenen Sammelstellen entsorgt werden, auch E-Zigaretten daher bitte niemals in den Restmüll werfen“, so Giehser weiter.

Empfehlenswerte Maßnahmen

  • Hitze meiden: Achten Sie darauf, dass Ihr Handy keiner länger andauernden direkten Sonneneinstrahlung oder höheren Temperaturen ausgesetzt ist. Verstauen Sie Ihr Handy in der Tasche oder im Rucksack, wenn Sie es nicht benutzen. Auch im Auto ist Vorsicht geboten: Lassen Sie Ihr Handy an heißen Sommertagen nicht direkt hinter der Windschutzscheibe auf der Ablage liegen. Im Auto können bei direkter Sonneneinstrahlung Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius entstehen. 
  • Feuchtigkeit meiden: Vorsicht beim Schwimmen gehen: Nicht jedes Handy ist wasserdicht und so können Geräteteile korrodieren und zu einem Sicherheitsrisiko werden. Viele Handys und andere Elektrogeräte verfügen bereits über eine so genannte IP68-Zertifizierung. Sie sind staubdicht (Ziffer 6) und wasserdicht (Ziffer 8), sollten jedoch trotzdem nicht unnötig Nässe ausgesetzt werden. 
  • Vorsicht vor Beschädigungen: Wenn der Lithium-Akku in Ihrem Gerät beschädigt ist, erkennen Sie dies z.B. an Schmelzstellen oder einem verformten Gehäuse, am Austritt von Flüssigkeit oder an der Erwärmung der Batterie im ausgeschalteten Zustand. Diese Beschädigungen oder auch kleinere, nicht sichtbare Risse im Inneren des Akkus können zur Selbstentzündung führen. Handys und andere Geräte sollten deshalb beim Laden auf einer nicht brennbaren Unterlage liegen. Vorsicht ist auch beim Laden von E-Bike- oder E-Scooter-Akkus geboten. 
  • Akkus richtig laden: Grundsätzlich sollten Sie Ihr Gerät oder Ihren Akku nur mit dem mitgelieferten Netzteil aufladen. Benutzt man ein unpassendes oder mangelhaftes Ladegerät, kann dies zu einer sogenannten Überladung führen. Auch das vollständige Entladen des Akkus verkürzt übrigens die Lebensdauer. Die meisten Handys und Geräte verfügen deshalb über eine Softwarefunktion, welche das komplette Auf- und Entladen des Akkus verhindert. 
  • Kontakte des Akkus nicht kurzschließen : Wenn Sie den Akku aus dem Gerät entnehmen müssen, achten Sie darauf, dass die Kontakte des Akkus nicht mit metallischen Gegenständen wie Münzen oder Schlüsseln in Berührung kommen. Dies kann einen Kurzschluss auslösen, der wiederum zu einer Beschädigung des Akkus und in weiterer Folge zu einem Brand führen kann. 
  • Getrennte Sammlung: Wer ungebrauchte Lithium-Akkus lagert, sollte die Kontakte mit einem Klebeband abkleben. Wenn Elektroaltgeräte entsorgt werden müssen und der Akku nicht einfach entnommen werden kann, sollte er im Gerät verbleiben. Das geschulte Personal an den kommunalen Sammelstellen unterstützt bei der fachgerechten Entsorgung von Akkus und Altgeräten.

In Österreich gibt es rund 2.000 kommunale Sammelstellen (Mistplätze, Recyclinghöfe etc.), an denen Altbatterien und kaputte Akkus bzw. Elektroaltgeräte abgegeben werden können. Die umweltgerechte stoffliche Verwertung spart Rohstoffe und unterstützt die nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Ausgediente, kleine und unbeschädigte Gerätebatterien und -akkus können auch im Lebensmittelhandel in den dafür vorgesehenen „Her mit Leer“-Sammelboxen einfach und kostenlos abgegeben werden.

Weitere Infos gibt es unter www.elektro-ade.at.


Mehr Artikel

News

Risiken beim Einsatz von GenAI in vier Schritten senken

Die Themen Datenschutz und Modellverwaltung sind in der Datenwissenschaft zwar nicht neu, doch GenAI hat ihnen eine neue Dimension der Komplexität verliehen, die Datenschutzbeauftragte vor neue Herausforderungen stellt. Die Data-Science-Spezialisten von KNIME haben die Potenziale und Risiken der KI-Nutzung beim Einsatz bei der Datenarbeit zusammengefasst und empfehlen vier Schritte zur Risikominimierung. […]

Otto Neuer, Regional VP und General Manager bei Denodo. (c) Denodo
Kommentar

Wie logisches Datenmanagement das ESG-Reporting vereinfacht

Mit zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen wächst auch der Druck, den Stakeholder diesbezüglich auf Unternehmen ausüben. Gerade auf Seiten der Gesetzesgeber entstehen vermehrt Richtlinien, die „ESG“ (Enviornmental, Social und Governance)-Anliegen vorantreiben und Unternehmen zu mehr Transparenz in Form von entsprechender Berichterstattung verpflichten. […]

Frank Schwaak, Field CTO EMEA bei Rubrik (c) Rubrik
Kommentar

Wie CIOs Unternehmen als Cloud-Lotse sicher durch Daten- und Sicherheitsrisiken führen

In einer fragmentierten Infrastruktur ist es herausfordernd, den Durchblick über Daten und Kosten zu behalten. CIOs werden zu Lotsen, die das Unternehmen sicher durch die unterschiedlichen Cloud-Umgebungen steuern müssen. Was können Unternehmen also tun, um den Überblick über Cloud-Anwendungen zu behalten und den Kurs zwischen Cloud und Cyberresilienz zu halten? […]

Ass. Prof. Dr. Johannes Brandstetter, Chief Researcher bei NXAI (c) NXAI
News

KI-Forschung in Österreich: Deep-Learning zur Simulation industrieller Prozesse

Als erstes Team weltweit präsentiert das NXAI-Forscherteam um Johannes Brandstetter eine End-to-End-Deep-Learning Alternative zur Modifizierung industrieller Prozesse, wie Wirbelschichtreaktoren oder Silos. Das Team strebt schnelle Echtzeit-Simulationen an, plant den Aufbau von Foundation Models für Industriekunden und fokussiert sich im nächsten Schritt auf die Generalisierung von Simulationen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*