Hitzewelle und Gewitter bedrohen auch digitale Schätze

Die derzeit hohen Temperaturen von teils über 35 Grad sind nicht nur für Menschen, Flora und Fauna eine Strapaze, sondern auch für die meisten Datenträger. Die Attingo Datenrettung weiß Rat gegen Datenverlust durch den Tropen-Sommer. [...]

Attingo kann auch Daten von Festplatten mit Wasserschäden retten.
Attingo kann auch Daten von Festplatten mit Wasserschäden retten. (c) Attingo Datenrettung

Die aktuelle Hoch-Wetterlage, aber auch die daraus resultierenden lokalen Unwetter mit Gewittern und Überschwemmungen, können schnell zu Datenverlust führen, weiß Markus Häfele, von der österreichischen Attingo Datenrettung GmbH. „Das heurige Temperaturhoch zeigt in unseren Anfrage-Statistiken bereits einen deutlichen Sommer-Peak, wobei erfahrungsgemäß einige physische Schäden erst mit ein paar Wochen Verzögerung folgen werden.“ Als Vorsichtsmaßnahme gegen den „Hitze-Tod“ hat Attingo Datenrettung folgende Checkliste zusammengestellt.

1) Beachten Sie die empfohlenen Betriebsumgebungen

Viele Geräte sind laut Datenblättern nur bis zu einer Umgebungstemperatur von maximal 35 Grad spezifiziert. In abgeschlossenen PC-Gehäusen, Laptops, Servern oder in geparkten Autos aber auch in Büros mit großen Glasfronten kann diese Temperatur im Bereich der Festplatten dieser Tage schnell überschritten sein. Achten Sie also auf ausreichend Luftzirkulation im und um PC oder NAS durch saubere Lüfter, Klimaanlagen beim Server sowie ausreichend Platz um das Gerät (nicht in einem Schrank oder einer Nische einbauen).

2) Sorgen Sie auch für ausreichend Sonnenschutz

Bei direkter Sonneneinstrahlung erhöht sich die Betriebstemperatur der Speichermedien noch unnötig weiter. Smartphones, Tablets oder Spiegelreflexkameras quittieren ihren Dienst dann oftmals mit einer Not-Abschaltung zur Abkühlung. Aber auch viele interne sowie externe SSDs drosseln ab einer Chip-Temperatur von 50 Grad ihre Übertragungsraten, da es ab dieser Temperatur bereits zu langfristigem Datenverlust kommen kann.

3) Reagieren Sie rechtzeitig auf erste Anzeichen

Erste Ausfälle wie zum Beispiel Bluescreens, ungewöhnliche Geräusche oder verpixelte Fotos können ein Warnhinweis auf Lesefehler des Datenträgers sein. Durch die Hitze kommt es etwa bei HDDs zu minimaler Materialausdehnung, was in Folge zu sogenannten Headcrashs führen kann. Bei Servern oder NAS-Storages gibt es mittlerweile ausreichend brauchbare Warnsysteme per E-Mail oder Signalton um auf den Ausfall des ersten Datenträgers im RAID hinzuweisen. Achten Sie darauf, dass diese korrekt konfiguriert sind.

4) Überspannungsschutz schützt bei Gewittern

In der aufgeheizten Luft entstehen oftmals lokale Sommergewitter mit gefährlichen Blitzeinschlägen für die empfindliche Elektronik! Betroffen sind hiervon grundsätzlich eher Standgeräte wie PCs, NAS oder Server die permanent am Strom hängen. Auch die Redundanz von RAID-Systemen hilft in solchen Fällen nicht: alle Platten können durch die Spannungsspitze gleichzeitig beschädigt werden! Installieren Sie besser einen Überspannungsschutz gegen elektrische Entladungen bei allen relevanten Geräten.

5) Halten Sie Datenträger fern von Feuchtigkeit und Wasser

Für Wasserschäden gibt es im Sommer gleich verschiedenste Ursachen. Abgesehen von Naturkatastrophen mit Überschwemmungen und Murenabgängen, wogegen nur eine möglichst hohe Installation der Geräte schützen könnte, gibt es auch einige hausgemachte Fehlerquellen: Durch rasche Wechsel zwischen recht warmen und sehr kühlen Bereichen kann sich gefährliches Kondensat in Datenträgern bilden. Markus Häfele berichtet: „Wir hatten nicht erst einen Fall bei dem Laptops in den Pool gefallen sind, oder kühlende Getränke über Tablets geleert wurden. Jedenfalls spielt der Faktor Zeit für eine erfolgreiche Datenrettung bei Wasserschäden eine derart entscheidende Rolle, wie bei keinem anderen Fehlerbild!“

6) Genießen Sie die Zeit am Strand mit „Digital Detox“

Da beim Badeurlaub am See oder dem Sonnenbad am Meeresstrand mit direkter Sonneneinstrahlung, reichlich Wasser und auch noch Staub, gleich alle Gefahren für einen sommerlichen Datenverlust lauern, empfiehlt Attingo einmal „Digital Detox“ auszuprobieren und die technischen Geräte erst gar nicht in die Gefahrenzone mitzunehmen.

7) Gönnen Sie auch Ihrem IT-Techniker Ruhe

Wie bereits eingangs beschrieben, stöhnen auch wir Menschen unter der Hitze und neigen in Folge dessen dazu Fehlentscheidungen zu treffen. Achten Sie also nicht nur selbst auf die Gerätschaften mit Ihren digitalen Schätzen und Vermächtnissen, sondern gönnen Sie auch Ihren Technikern kühlende Ruhepausen, damit diese einen klaren Kopf behalten und die richtigen Entscheidungen treffen.

8) Validieren Sie vorab einen Datenretter oder machen Sie Backups

Um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein empfiehlt Attingo, sich bereits im Vorfeld in Ruhe mit der Selektion eines Datenretters auseinanderzusetzen, um im Ernstfall so stressfrei wie möglich den ausgewählten Kontakt zu Hilfe zu rufen. Oder Sie haben ausreichend Sicherungskopien Ihrer relevanten Daten auf verschiedenen Medien angelegt. Dann aber benötigen Sie die gesamte Checkliste ohnehin nicht.

Sollte es dennoch zu einem tragischen Datenverlust gekommen sein, vermeiden Sie weitere Folgeschäden, indem Sie das Gerät unverzüglich vom Strom nehmen und einen professionellen Datenretter zur Rekonstruktion Ihrer Daten kontaktieren.


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