Systemfehler, menschliches Versagen oder auch Naturkatastrophen führen zu ungeplanten Ausfällen in Rechenzentren. Verschärft wird diese Situation durch komplexe Technologien wie Virtualisierung und Cloud-Computing. Doch mit den richtigen Maßnahmen lassen sich derlei Notfälle kontrollieren. [...]
ZU VIEL KÄLTE KANN SCHÄDLICH SEIN
Indem Unternehmen zu wenig über die Ursachen der Ausfälle in ihren Rechenzentren wissen, setzen sie ihre IT unnötigen Risiken aus. So herrschen in vielen Rechenzentren zu geringe Temperaturen. Im Irrglauben, die Geräte würden keine Temperaturen über 25 Grad Celsius vertragen, kühlen viele Betreiber ihre Rechenzentren zu stark herunter. Dabei zeigt eine Studie von Dell genau das Gegenteil: Die Systeme fallen demnach öfter aus, wenn die Umgebungstemperatur unter 16 Grad fällt, als wenn sie auf 25 Grad gehalten wird.
Dabei birgt das Anheben der Temperatur um nur ein Grad Celsius ein enormes Einsparungspotenzial bei den Energiekosten, ohne damit das Ausfallrisiko zu erhöhen. Tatsächlich hat die ASHRAE (American Society of Heating, Refrigerating and Air-conditioning Engineers) in der aktuellen dritten Ausgabe ihrer „Thermal Guidelines for Data Processing Environments“ vorgeschlagen, dass die Betreiber von Rechenzentren die empfohlenen Grenzwerte für ihre IT-Ausrüstung nach oben anpassen sollten. Damit wären drastische Kosteneinsparungen möglich.
Natürlich geht das nur, wenn auch die Technologie dafür ausgelegt ist. So sind die meisten herkömmlichen PDUs lediglich für eine Betriebstemperatur bis zu 45 Grad Celsius geeignet. Einige führende Industrieunternehmen haben bereits die Temperatur in ihren Rechenzentren heraufgesetzt. Aber während die Server-Hersteller inzwischen ihre Produkte auf höhere Temperaturen auslegen, haben viele PDU-Hersteller diese wichtige Entwicklung noch nicht erkannt.
Natürlich wird ein Server auch dann ausfallen, wenn die PDU zu heiß wird und ihren Dienst versagt. Neue, intelligente PDUs vertragen daher bereits Temperaturen bis zu 55 Grad.
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