Themen wie Hochverfügbarkeit und fehlertolerante IT-Architekturen werden dabei auch im Zusammenhang mit dem Data Warehouse (DWH) immer wichtiger. Eine Übersicht. [...]
Eine hybride Cloud ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn ein asynchrones Modell verfolgt wird, bei dem sich mit einem Versatz von ein oder zwei Stunden arbeiten lässt. Damit lassen sich immer so viele Daten verschieben, wie die jeweilige Bandbreite erlaubt, während die User im On-Premise-DWH auf die aktuellen Daten zugreifen können. Wenn nur in der Cloud gearbeitet wird, besteht immer ein Zeitversatz-Problem. Teams, die an verschiedenen Standorten am gleichen Projekt arbeiten, müssen so mit unterschiedlich aktuellen Informationen arbeiten, was zu Fehlern führen kann.
Übergangsphase von On-Premise in die Cloud
Ruf: „Wir bei mip gehen davon aus, dass es künftig für Kunden einfacher wird, mit Echtzeitdaten aus ihren DWHs zu arbeiten. Das Hauptproblem bezüglich Datentransfers ist ja, dass die meisten Unternehmen ihre großen ERP-Systeme heute noch lokal installiert haben und auf dieser Ebene die operativen Daten erzeugen.“ Deshalb müssen sich Firmen beim Thema Data Warehouse überlegen, ob sie die Daten aus der ERP-Lösung in zwei physikalische, parallel laufende und damit hochverfügbare DWHs verschieben oder alternativ VMs bzw. eine zeitversetzt arbeitende hybride Cloud-Architektur nutzen – mitsamt Performance-Einbußen oder asynchronen Datensätzen.
„In Zukunft werden aber verstärkt auch die großen IT-Infrastrukturen über die Cloud betrieben“, führt Ruf weiter aus. „Infrastructure-as-a-Service oder Cloud-Systeme werden gerade von den ERP-Anbietern vorangetrieben.“ Dabei ‚zwingen‘ SAP Hana Cloud Platform, Microsoft Dynamics Nav etc. Unternehmen dazu, mit ihrer gesamten IT in die Cloud umzuziehen, da sie sonst keine Software-Unterstützung mehr erhalten. Dann werden sowohl operative Daten als auch DWHs in der Cloud liegen, also in großen Rechenzentren. Durch die kurzen Wege sowie den schnell erweiterbaren Speicherplatz verschwinden Performance-Probleme. Die jeweiligen finanziellen Möglichkeiten bestimmen dabei die Übertragungsgeschwindigkeit sowie die Ausfallsicherheit.
Diese Entwicklung wird von den Anbindungsmöglichkeiten der Unternehmen an die Cloud bzw. der Netzwerk-Topologie der Provider abhängen. An die Frage nach einem uneingeschränkten Datenzugriff schließt sich auch die Diskussion um den Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland an – andere Länder sind schon viel weiter. „Hier muss sich noch einiges tun, damit auch die Unternehmen aus Randgebieten besser angebunden werden“, so Ruf. „Denn eine Hochverfügbarkeit ist erst dann gegeben, wenn ich über zwei getrennte Internet-Leitungen von zwei unterschiedlichen Providern verfüge. Der berühmt-berüchtigte Bagger, die häufigste Ursache für einen Ausfall, lauert überall!“
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