HR-Software: Online-Lösungen sind am Vormarsch

Eine internationale Studie des Geschäftsbereichs HR-Software von Softwareanbieter Sage untersucht den aktuellen Stand beim Einsatz von HR-Lösungen. Demnach dominieren heute klassische Module für Personal-Verwaltung wie Lohnverrechnung, Zeiterfassung und Urlaubsverwaltung. Die Zukunft soll allerdings anders aussehen: jedes zweite Unternehmen plant, in strategische Module wie Personalakt, Training, Recruitment bis Performance Management zu investieren. Und diese Lösungen sollen verstärkt online, als Software as a Service, bezogen werden. [...]

Welche HR-Themen beschäftigen die Unternehmen in naher Zukunft? Diese Frage stand im Mittelpunkt des „HCM-Survey 2014“, einer Umfrage der Sage-Gruppe, einem Anbieter betriebswirtschaftlicher Software für kleine und mittelständische Unternehmen. Befragt zu HCM (Human Capital Management) wurden im September und Oktober 2014 Kunden und Interessenten aus Österreich, Deutschland, Frankreich, England, Spanien und Portugal, mit 713 Antworten wurde eine vergleichsweise hohe Response Rate erzielt, Sage zufolge speziell in Österreich. Die angestrebten Zielgruppen wurden den Angaben nach erreicht: So sind es beim Kriterium Funktion mehrheitlich HR-Manager (61 Prozent), bei der Unternehmensgröße der Mittelstand (50-99 Mitarbeiter 12 Prozent, 100-249 Mitarbeiter 26 Prozent, 250-499 Mitarbeiter 22 Prozent) und die Branchenverteilung ist, abgesehen von einem leichten Schwerpunkt bei Industrie (16 Prozent), sonst über alle Sparten ausgewogen verteilt (jeweils zwischen 1-7 Prozent).
 
PERSONALVERWALTUNG DOMINIERT
Die eingesetzten HR-Module zeigen klar, dass Software-Lösungen fast ausschließlich zur Personalverwaltung genutzt werden. Als Top 3 wurden Lohnverrechnung (91 Prozent), Zeiterfassung (71 Prozent) und Urlaubsanträge (70 Prozent) genannt, gefolgt mit etwas Abstand von der Reisekostenabrechnung (47 Prozent). Benigna Prochaska, Geschäftsführerin von Sage Österreich und für den Bereich HR-Lösungen weltweit verantwortlich, sieht den Unterschied zwischen Praxis und Theorie bestätigt: „Die strategischen Produkte wie Mitarbeitergespräche, Performance- oder Skills Management sind alle noch sehr schwach besetzt, die Antworten spiegeln das Gesamtbild wider. Theoretisch weiß man, wie wichtig es heute für den Erfolg des Unternehmens ist, Talente zu finden und die besten Köpfe an sich zu binden. Aber in der Praxis tun sich die Unternehmen mit dem Umsetzen noch schwer und das sieht man in der Umfrage an den fehlenden Tools. Software könnte strategische HR unterstützen, damit das gelebt wird.“

Personal-Software Lösungen sind zu 82 Prozent im eigenen Unternehmen installiert, nur 11 Prozent nutzen heute bereits SaaS (Software as a Service), 7 Prozent machten keine Angaben dazu. Diese eindeutigen Zahlen sind aus der Vergangenheit erklärbar und passen mit ähnlichen Studien zusammen, etwa über Cloud Services. Blickt man jedoch in die Zukunft, so zeigt sich ein anderes Bild: Für die Anschaffung neuer Module oder den Ersatz bestehender Lösungen nennen nur mehr 57 Prozent inhouse als Präferenz, 12 Prozent denken ausschließlich an SaaS und 31 Prozent können sich eine Mischvariante vorstellen. Erklärbar ist die Tendenz zu Mischvarianten Sage zufolge mit der Tatsache, dass man einerseits Bestehendes nicht ablösen will, andererseits neue Lösungen heute schnell und einfach implementiert werden sollen.
 
SECURITY VS. SPEED
Die Gründe, SaaS abzulehnen, liegen für 57 Prozent in Sicherheitsaspekten, des Weiteren geben 46 Prozent auch die Wahrung der Privatsphäre an. Ebenso 46 Prozent haben eine interne starke IT-Struktur, die weiter genutzt werden soll. Die Vorteile für eine Online Lösung werden zu 60 Prozent im Wegfall der IT-Infrastruktur gesehen, 58 Prozent nennen die kurze Implementierungszeit, die gesteigerte Flexibilität wird mit 42 Punkten bewertet.


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Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
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