Huawei P8 im Test: Smartphone-Halbgott als Thronanwärter

Die chinesischen Hardwarehersteller haben in den letzten Jahren einen weiten Weg zurückgelegt, um zu Samsung, HTC und Apple aufzuschließen. Viele von ihnen, wie Huawei, sind der Konkurrenz dicht auf den Fersen. Mit dem P8 hat sich das Unternehmen gar das Ziel gesetzt, die Smartphone-Götter von ihrem Thron zu stoßen. Passenderweise bedient man sich dazu sowohl in der Android-, als auch in der Apple- und Windows-Welt. Ob es dem chinesischen Vorzeigeschüler auch gelungen ist, in den Smartphone-Olymp aufzusteigen, lesen Sie in unserem Praxis-Test. [...]

Schick und wertig sieht es aus, das Huawei P8 – und es fühlt sich auch ebenso an. Vorder- und Rückseite sind komplett flach, auch die hinter einem eigenen Glas-Streifen (den Angaben zufolge ebenso wie das Display-Glas Gorilla Glass 3, jedoch verkratzt es schneller) montierte 13-MP-Haupt-Kamera steht nicht hervor. Das kann dazu führen, dass man mit von den sommerlichen Temperaturen schweißnassen Händen die flache Handy-Flunder nicht so recht zu fassen bekommt, wenn sie plan auf dem Tisch liegt. Das fehlerlos verarbeitete, kantige Unibody-Metallgehäuse (schwarz oder silberfarben) ist 144,9 x 72,1 x 6,4 mm groß und wiegt 144 Gramm. Ein schmaler schwarzer Streifen ist links und rechts vom 5,2 Zoll IPS-Display mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel, 424 ppi Pixeldichte) stehen geblieben.

Beiderseitig des MicroUSB-Anschlusses sitzt jeweils eine winzige Schraube, was das Zerlegen und wieder Zusammenbauen (etwa für Reparaturen oder den Tausch eines in die Jahre gekommenen Akkus) in der Regel leichter macht als bei Smartphones, die komplett geklebt sind. Prinzipiell ist das Gehäuse – wie heutzutage üblich – allerdings nicht dazu gemacht, vom Besitzer häufig geöffnet zu werden.

Ebenfalls symmetrisch links und rechts an der Unterseite sind zwei Öffnungen, die den Eindruck erwecken, sie wären beide für die Audiowiedergabe. Jedoch hat das Huawei P8 nur einen Mono-Lautsprecher und demnach bleibt die rechte Öffnung stumm. An der Oberseite befindet sich der Anschluss für Kopfhörer oder Headset. Alle weiteren Tasten und Öffnungen befinden sich an der rechten Gehäuseseite: Die Lautstärkewippe oben, gleich darunter der etwas abgesetzte Power-Button. Außerdem finden sich etwas weiter unten zwei Einschübe: Einer für eine microSD-Karte mit bis zu 128 GB sowie einer für die Nano-SIM. Es gibt vom Huawei P8 auch Dual-SIM-Varianten, jedoch sind die in Europa eher selten.

ERSTER EINDRUCK

Bei der Ersteinrichtung fiel auf, dass das P8 5-GHz-WLANs nicht anzeigt. Der Grund dafür: Das Smartphone beherrscht überraschenderweise nur das 2,4-GHz-Band. Auf Nachfrage von Computerwelt.at gab sich Huawei recht wortkarg: Dafür gebe es keinen bestimmten Grund, vielmehr sei das als Spezifikation so definiert worden. Manche Interessenten wird die fehlende 5-GHz-Unterstützung vielleicht bei ihrer Kaufentscheidung beeinflussen. Positiv fiel bei der Inbetriebnahme wiederum auf, dass das Gerät sich nach dem Einlegen einer microSD-Karte der Klasse 4 zu Wort meldete und vor einem negativen Einfluss der langsamen Karte auf die Performance des Gerätes warnte. Im Test zeigte die „langsame“ Karte jedoch keinerlei Auswirkungen, diese Warnung lässt sich also in den Wind schlagen. Jedoch gibt es in den Einstellungen eine Möglichkeit, den SD-Speicher komplett in den Workflow einzubinden („Standardpfad“) um so quasi den etwas mageren internen Speicher zu erweitern. Für diesen Zweck wäre sicher eine Klasse-10-Karte sinnvoll.

Überhaupt unterstützt das Smartphone seinen Nutzer regelmäßig mit Vorschlägen, wie sich Strom und Speicherplatz sparen lassen, benachrichtigt über im Hintergrund laufende Anwendungen oder überflüssige Dateien. Man kann dem P8 jedoch auch beibringen, seine Aufdringlichkeit in diesen Dingen etwas zurückzuschrauben, wenn man sich davon gestört fühlt.

Von den 16 GB Speicher des für den Test von Huawei zur Verfügung gestellten „kleinen“ P8-Modells (HUAWEI GRA-L09) stehen dem User insgesamt knapp 10 GB zur Verfügung, den Rest belegt das Betriebssystem. Im Auslieferungszustand sind davon nochmal rund 2 GB belegt. Etwas mehr als 8 GB bleiben dem Nutzer also übrig.


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