IDC-Prognosen 2016: Ohne Cloud, Analytics, IoT und Robotics läuft bald nichts mehr

Das nächste Jahr wird turbulent. Die digitale Transformation rollt auf uns zu. Das sollten IT-Chefs im kommenden Jahr unbedingt anschauen. [...]

7. Cognitive Computing hält Einzug in Business-Applikationen

Bis 2018 werden die Hälfte aller Entwickler-Teams Cognitive Computing und kognitive Dienste (künstliche Intelligenz, Machine Learning) in ihre Applikationen integrieren. Heute machen das lediglich 1 Prozent. Cognitive Computing (CC) wird heute noch unterschätzt. Über die nächsten zwei Jahre könnte sich das ändern. Die Bedienung der Systeme wird sich durch Spracherkennung und andere Techniken deutlich vereinfachen.

Nützliche Anwendungsgebiete für Cognitive Computing sieht IDC in der medizinischen Diagnose und Therapie, in der Verbrechensbekämpfung, der Risikoanalyse und -beratung der Finanzhäuser, bei automatisierten „Customer Service Agents“. 2020 werde es Dienstleistungen geben, die Cognitive Computing mit Robotics, smarten Fahrzeugen, IoT und Mikroanalysen kombinieren.

Für CC-Anbieter wie IBM, Microsoft oder SAP entscheiden die Jahre 2016 bis 2018 über Erfolg oder Misserfolg. Sie sollten in den nächsten zwei Jahren eine starke Positionierung am Markt anstreben.

Handlungsempfehlung: Suchen Sie ihren PaaS-Provider danach aus, wie gut er „Cognitive Computing“ und „Machine Learning“ unterstützt.

8. Industrielle Cloud-Plattformen

Bis 2018 wird die Anzahl industrieller Cloud-Plattformen von heute 100 auf 500 ansteigen. Über 90 Prozent wird auf den Mega-Cloud-Marktplätzen (PaaS) der Markthirsche AWS, Google, IBM, Microsoft und Salesforce.com aufsetzen. Industrielle Cloud-Plattformen werden zur bevorzugten Markteinstiegsstrategie neuer Technologieanbieter und Industrieunternehmen.

9. Bis 2018 sprechen Unternehmen 1000x bis 10’000x mehr Kunden an

Neue Technologien wie CRM kombiniert mit Analytics/Machine Learning, Mobile und Cloud gestatten eine weitgehend automatisierte, gleichwohl individuelle, auf den jeweiligen Kunden und seine Bedürfnisse zugeschnittene Ansprache.

Handlungsempfehlung: Die Kundenansprache im Zeitalter der digitalen Transformation gehört zu den komplexesten Themen von Unternehmen. Sie erfordert in der Regel weitreichende kulturelle und organisatorische Veränderungen.

10. Überdenken Sie ihr Partner- und Zulieferer-Netzwerk

Bis 2020 gibt es mehr als ein Drittel aller IT-Anbieter/Dienstleister nicht mehr oder nicht mehr in der heutigen Form. Der PaaS-Markt (Platform as a Service) wird sich stark konsolidieren. Sechs oder sogar weniger PaaS-Anbieter teilen 75 bis 80 Prozent des Gesamtmarktes unter sich auf.

Die Industrie-Cloud-Anbieter (siehe 8.) werden sich vervier- bis verfünffachen.

Chinesische Wettbewerber drängen auf den Cloud-Infrastruktur-Markt (IaaS). Sie profitieren von geringen Margen, aber wachsender Nachfrage.

Heute begeistert gefeierte Märkte wie IoT und Wearables konsolidieren sich. Bis 2020 sind die Hälfte der heutigen Anbieter verschwunden.

In technologisch noch nicht ausgereiften Märkten, wie dem 3D-Druck, werden neue Firmen den Markt beherrschen, die heute noch kaum jemand kennt. 2020 geben im 3D-Druck vier, fünf Firmen den Ton an, die heute noch gar nicht existieren.

Passen Sie auf: DX-Startups kommen in jeder Branche viel schneller auf den Markt als bislang. Sie sind für ihr Unternehmen in Zukunft wichtiger als Partner, Zulieferer und Konkurrenten.

Handlungsempfehlung: Verfolgen Sie eine Multi-Source- und Open-Sourcing-Strategie, auch um dem Vendor Lockin vorzubeugen. Investieren Sie in ihr Vendor- und Partner-Management, um im Ernstfall schneller auf alternative Strategien umschalten zu können.

*Michael Kurzidim ist Redakteur bei der computerworld.ch


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