Innovationen für den guten Zweck

Dank technischer Hilfsmittel ist unser Alltag komfortabler als jemals zuvor. Wirklich benötigen tun wir die meisten Neuentwicklungen wie Smart TV, Navigationsgeräte und Ultraschall-Zahnbürsten jedoch nicht. Im Ernstfall kommen wir auch ohne sie aus. Einige Innovationen scheinen mitunter dagegen bereits unverzichtbar zu sein, bevor sie flächendeckend eingesetzt werden. Beste Beispiele hierfür sind multifunktionale Roboter in der Alterspflege oder visuelle Notrufsysteme. [...]

Um zu erproben, wie Roboter und andere Geräte älteren Menschen helfen könnten, ein sichereres und unabhängigeres Leben zu führen, hat die EU 3 Mio. Euro in ein Projekt investiert, das sich GiraffPlus nennt. Das System umfasst u.a. einen Roboter, der älteren Menschen beim selbständigen Leben in den eigenen vier Wänden hilft. Die Technologie stellt etwa eine Verbindung zu Angehörigen, Freunden und dem Pflegepersonal her. Gleichzeitig überwachen tragbare Geräte und Sensoren in der ganzen Wohnung den Gesundheitszustand und die Tätigkeiten der betreuten Personen. Überprüft werden dabei u.a. der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel. So kann das Pflegepersonal aus der Ferne das Wohlergehen der Personen überwachen und beispielsweise auch sehen, ob jemand gestürzt ist. Zudem ermöglicht der Roboter, der sich innerhalb der Wohnung fortbewegen kann, es Angehörigen, Freunden und dem Pflegepersonal, die Menschen virtuell zu besuchen.

„Die Leute fragen mich, warum ich nicht einfach bei meiner Tochter lebe, aber die hat schließlich selbst schon Enkelkinder und viel zu tun“, sagt die 94-jährige Italienerin Lea Mina Ralli, die das System bereits seit mehreren Monaten erfolgreich nutzt. „Mit meinem geschätzten Assistenten, den ich ‚Herrn Robin‘ nenne, sehe ich entspannter auf die nächsten Jahre – und auch meine Kinder und Enkel freuen sich über diese Hilfe.“

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Bis Ende 2014 wird GiraffPlus in 15 Haushalten eingesetzt. In Produktion gehen soll das System Ende 2015. Nutzer zahlen dann eine Einstiegsgebühr sowie regelmäßige Monatsbeiträge. „Bis jetzt haben wir europaweit sechs Wohnungen mit dem System GiraffPlus ausgestattet“, berichtet Projektkoordinatorin Amy Loutfi von der schwedischen Universität Örebro. „Wir sind derzeit noch dabei, das System zu evaluieren, aber es ist bereits zu erkennen, dass die einzelnen Nutzer die verschiedenen Aspekte des Systems in unterschiedlichem Maße schätzen. Das zeigt, dass pauschale Konzepte für die Entwicklung von Technologie für den Einsatz in Privatwohnungen nicht unbedingt am besten geeignet sind und dass die Technologie anpassungsfähig und auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sein sollte“, so Loutfi.

MILLIARDEN-EURO-MARKT
Laut dem Geschäftsführer von Giraff Technologies AB, Stephen von Rump, wird der Markt für Roboter und andere Geräte, die zur Unterstützung älterer Menschen eingesetzt werden, 2016 ein Volumen von 13 Mrd. Euro innerhalb der EU erreichen.


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