IoT-Plattformen im Vergleich

Die Marktforscher von Forrester haben elf Anbieter von IoT-Softwareplattformen unter die Lupe genommen. [...]

Die Anwärter
LogMeIn – Xively by LogMeIn IoT Connected Product Management: LogMeIn hat in den vergangenen Jahren einige Übernahmen getätigt, um Produktherstellern besser dabei zu helfen, ihre IoT-Produkte zu vernetzen, verwalten, abzusichern und Erkenntnisse aus den von ihnen gesammelten Daten zu gewinnen. Die Plattform bietet eine native Integration mit Salesforce. Dies ermöglicht Einsatzszenarien wie die automatische Benachrichtigung bei Fehlfunktionen von Produkten via Push Notification an die von Außendiensttechnikern verwendete Salesforce-App.
Im September 2016 fügte Xively außerdem den Produkt-Launcher zu der Plattform hinzu. Dieser enthält 300 Standard-Device-Templates, um Benutzern zu helfen, virtuelle Modelle von Produkten aufzusetzen, die erfassten Produktdaten zu identifizieren und Daten in einer sinnvollen Weise zu visualisieren. Forrester weist jedoch darauf hin, dass dieser Umstand nicht in die aktuelle Bewertung eingeflossen sei. Schlechte Noten erhielt LogMeIn außerdem für sein IoT-Partner-Ökosystem, dieses ist aus Sicht der Analysten derzeit nicht so stark wie das von einigen anderen Anbietern.
Ayla Networks – Ayla Agile IoT Platform: Ayla Networks zielt mit seiner Agile IoT Platform darauf, Herstellern beim Entwickeln IoT-fähiger Produkte zu helfen und ihnen Werkzeuge zur Überwachung, Anpassung und Leistungsanalyse zur Seite zu stellen. Der Kundenstamm umfasst dabei viele Hersteller von Konsumgütern, aber Ayla fokussiert sich laut Forrester auch auf den Ausbau seiner Präsenz im B2B-Bereich. Das Unternehmen hat auch eine wichtige Partnerschaft mit Apple (Homekit).
Aylas Agile IoT-Plattform unterstützt WLAN und eine große Auswahl an Optionen für die Vernetzung im Nahbereich, einschließlich 6LoWPAN, Bluetooth LE, Thread, ZigBee und Z-Wave. Laut Forrester fehlt aber die Unterstützung für andere Arten von mobiler Konnektivität. Außerdem unterstütze die Ayla Agile IoT Platform derzeit nur eine begrenzte Anzahl von Schnittstellen zu anderen Datenanalyse-Plattformen und bietet keine Möglichkeit der Datenanreicherung am Edge an.
Exosite – Murano IoT Platform by Exosite: Ziel von Exosites Murano-Plattform ist es, Produktherstellern dabei zu helfen, vernetzte Angebote bereitzustellen. Zu den Stärken von Exosite zählt dabei laut Forrester die umfangreiche API-Bibliothek, die eine Integration mit externen Quellen wie AWS-, Azure- und Salesforce-Daten ermöglicht. Außerdem verfüge die Plattform über eine intuitive Benutzeroberfläche mit der Fähigkeit, unterschiedliche Ansichten bereitzustellen. Hinzu komme eine Identitäts-basierte Sicherheitsstrategie, die den Workflow der Administration unterstützt und eine Delegierungsfunktionalität bietet.
Aus Sicht der Analysten hinkt Exosite jedoch dem Wettbewerb in einigen Bereichen hinterher, etwa was die die Anzahl der unterstützten Protokolle, erweiterte analytische Fähigkeiten, Augmented Reality und Machine Learning anbelange.
Zebra Technologies – Zatar IoT Cloud Service: Mit der 2013 vorgestellten cloud-basierenden Platform Zatar hatte Zebra Technologies bereits früh den Markt für IoT-Software-Plattformen betreten. Heute stellt Zatar eine zentrale Komponente der Enterprise-Asset-Intelligence-Plattformstrategie von Zebra dar, die sich auf die Bereitstellung von Anwendungen konzentriert, um kritische Workflows im Einzelhandel, im Gesundheitswesen, im Transportwesen und in der Logistik zu verbessern.
Zatar unterstützt zahlreiche offene Protokolle, einschließlich CoAP, MQTT, HTTP und Lightweight M2M, die besonders relevant für Geräte wie aktive RFID-Tags sind. Außerdem bietet die Zatar-Plattform mehrere vorverpackte Anwendungen an. Wie Forrester hinweist, passt die vertikal ausgerichtete Plattform zur strategischen Ausrichtung von Zebra, die Bedürfnisse der Kunden in bestimmten Märkten zu adressieren, viele der anderen Anbieter böten aber eine breitere Funktionspalette und hätten größere Partner-Ökosysteme.

* Manfred Bremmer ist Redakteur der COMPUTERWOCHE.


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