Immer mehr Internet-Zugänge basieren auf dem neuen IPv6-Standard. Was sich nach Neuerung anhört, kann im Zusammenspiel mit VPN zu einem Problem werden – besonders, wenn "DS-Lite" zum Einsatz kommt. [...]
VORAUSSETZUNG FÜR DEN IONAS-SERVER
- Ein Dual Stack Lite DSL Anschluss und ein IPv6-fähiger Internet-Router
- ionas-Server, beziehungsweise Raspberry Pi mit einer externen IPv6-Adresse im lokalen Netzwerk
- Der OpenVPN-Server auf dem ionas-Server muss so konfiguriert sein, dass er IPv6-Pakete im TCP-Protokoll entgegennimmt
- Der Router muss IPv6-OpenVPN Pakete, die an den ionas-Server adressiert sind, passieren lassen
- Bei feste-ip.net ist die Einrichtung eines kostenpflichtigen Portmappers notwendig, der die IPv4-Pakete in IPv6-Pakete umrechnet und an den ionas-Server weiterleitet. Dieser Dienst ist für einen Testzeitraum von 50 Tagen zunächst kostenlos.
- Smartphone oder ein Notebook mit entsprechend konfigurierter OpenVPN-App, der dann IPv4-basierte Pakete im RCP-Protokoll verschickt
WIE HÄLT ES DER BRANCHENPRIMUS?
Mit Hilfe des DS-Lite-Verfahrens können IPv4-Anwendungen, wie die VPN-Lösung der FRITZ!Box, Datenpakete auf über einen IPv6-Internet-zugang versenden. Benutzer mit einem DS-Lite-Zugang können, ohne weitere Zusatzsoftware, eine Verbindung zu einem VPN-Server, beispielsweise einer anderen FRITZ!Box, herstellen, sofern diese nicht ebenfalls an einem DS-Lite-Internetzugang betrieben wird. Lediglich einkommende VPN-Verbindungen mit FRITZ!Fernzugang sind laut AVM nicht möglich, wenn die FRITZ!Box an einem DS-Lite-Internetzugang betrieben wird.
AVM unterstützt daher laut eigenen Angaben die Entwicklung des Port Control Protocols (PCP), mit dem VPN-Verbindungen zur FRITZ!Box und andere einkommende IPv4-Verbindungen über DS-Lite möglich sein werden. Allerdings muss Kabel- beziehungsweise DSL-Anbieter dazu das Port Control Protocol auch unterstützen.
Grundsätzlich unterstreicht der Anbieter: IPv6-VPN-Verbindungen werden von der FRITZ!Box nicht unterstützt, da darüber keine IPv4-Daten übertragen werden können. Zudem könnten solche IPv6-Verbindungen nur hergestellt werden, wenn beide Teilnehmer über eine IPv6-Internet-Anbindung verfügen, was in den meisten Fällen wie etwa im Mobilfunknetz oder an WLAN-Hotspots jedoch nicht gegeben ist.
*Thomas Bär und Frank-Michael Schlede sind freie Autoren.
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