IT-Karrieren voranbringen: 3 Tipps für die Talent-Förderung

Wer gute IT-Experten halten will, muss sie individuell fördern. John Reed von der Personalberatung Robert Half ist überzeugt: Unternehmen können Talente nur dann unter Vertrag nehmen und halten, wenn sie ihnen sinnvolle Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten. [...]

Gerade während der Wirtschaftskrise haben viele Arbeitgeber an Weiterbildungsangeboten gespart. Als die Krise überwunden war, hätten viele die Angebote nur langsam wieder aufgenommen, schreibt Reed in einem Beitrag für unsere amerikanische Schwesterpublikation Computerworld.
Einer Umfrage von Robert Half zufolge bewerten 87 Prozent der befragten CIOs das Unternehmenswachstum ihres Arbeitgebers optimistisch. Bereits heute sprechen 65 Prozent davon, dass das Finden von IT-Talenten für sie eine Herausforderung darstellt. Um Talente ins Unternehmen zu holen und sie dort zu halten, rät Reed zu den folgenden Maßnahmen:
REGELMÄßIG MIT TOP-TALENTEN SPRECHEN
1. Mitarbeiter individuell fördern: Es gibt nicht ein Weiterbildungs- und Entwicklungskonzept, das zu allen IT-Experten in einem Unternehmen passt, schreibt John Reed von Robert Half. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Entwicklungsschritte und Angebote die einzelnen Mitarbeiter sich für ihre Karriere wünschen. Es reicht auch nicht, nur ein einziges Mal über dieses Thema zu sprechen. Gerade bei Top-Talenten sollte man regelmäßig das Gespräch suchen, denn ihre Interessen und Ziele werden sich mit der Zeit ändern.
Eine solche individuelle Förderung von Mitarbeitern ist nach Meinung von Reed einfacher und kostengünstiger als viele erwarten würden. Als mögliche Maßnahmen für das Ausbilden neuer Fähigkeiten nennt er herausfordernde Projekte, die Möglichkeit der Projektleitung und Mentorenprogramme. Fragt ein ITler nach einer Weiterbildung, die im Unternehmen nicht angeboten wird, von der aber viele Mitarbeiter profitieren würden, sollte man sie unter einer Bedingung erlauben: Die Weiterbildung wird extern bewilligt, wenn derjenige sein neu erworbenes Wissen nach der Fortbildung mit Kollegen teilt.
2. Verantwortung übertragen und Teamarbeit fördern: Der Mehrheit der IT-Experten ist es wichtig, Verantwortung bei der Lösung von Problemen zu übernehmen und eigene Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig liegt vielen daran, an Aufgaben gemeinschaftlich zu arbeiten und Ideen und Meinungen mit Kollegen austauschen zu können. Diesen vermeintlichen Spagat kann man durch eine ausgewogene Mischung von Einzel- und Teamprojekten schaffen, so Reed. Um das Wissen im Unternehmen an andere weiterzugeben, könnte man zum Beispiel einführen, dass nach abgeschlossenen Projekten mit nicht beteiligten Kollegen über das Projekt gesprochen wird. Steht jemand zukünftig vor ähnlichen Herausforderungen, kann man die Projekterfahrungen der Kollegen einbringen.
ITLER WOLLEN KONTROLLE ÜBER IHRE KARRIERE
3. ITler beim Ausbilden von neuen Fähigkeiten unterstützen: Viele Top-Arbeitgeber fördern IT-Experten gezielt bei der Weiterentwicklung von Soft Skills. Trainieren ITler ihre Sozialkompetenz, arbeiten sie effektiver mit Kollegen aus der IT und Mitarbeitern aus anderen Abteilungen zusammen. Wer an den eigenen Soft Skills arbeitet, verbessert darüber hinaus seine Aufstiegschancen im Unternehmen. Reeds abschließender Appell geht besonders an kleine und mittelständische Unternehmen, in denen ITler bei der Karriereentwicklung manchmal übersehen werden. Sein Fazit: IT-Experten möchten ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten fortlaufend erweitern und wünschen sich mehr Kontrolle über die eigene Karriere.
* Andrea König ist Redakteurin der deutschen CIO.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*