Microsofts Office ist Marktführer unter den Büroanwendungen, für einige Anwender ist aber Apples kostenlose Bürosoftware vielleicht sogar besser geeignet. Wir testen die Verwendbarkeit in zehn Anwendungsgebieten. [...]
„DIE UNI WILL EINE ABSCHLUSSARBEIT VON MIR!“: SCHÜLER UND STUDENTEN
Häufigster Grund für den Erwerb von Word ist das Verfassen einer langen wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Fast nur noch hier trifft man auf Textverarbeitungsklassiker wie Fußnoten, Kopfzeilen, Index, Kapitelüberschriften und Inhaltsverzeichnis. Als Lösung bieten sich Word oder Pages an. Der Kaufpreis ist hier übrigens kein Argument, Microsoft Office ist für Schüler und Studenten günstig oder sogar kostenlos verfügbar. Eine Mühsal bei wissenschaftlichen Texten ist die Verwaltung der Sekundärliteratur, beide Programme unterstützen aber Fußnoten und können mit dem Profi-Tool Endnote erweitert werden.
Letzteres ist ein professionelles Literaturverwaltungs-Tool, das viel Arbeitszeit spart. Für Studenten ist das Tool oft im Rahmen einer Campus-Lizenz zu haben. Word kann selbst bei ausgefallenen Formatierungs- und Fußnoten-Wünschen brillieren und bietet deutlich ausgefeiltere Funktionen für Textstile. Die Optionen von Pages sollten aber den meisten Aufgaben genügen. Problematisch ist Pages allerdings, wenn man seine Arbeit von einem Kommilitonen gegenlesen lassen will. Meist wird der Korrektor dazu Microsoft Word benutzen wollen. Bei jedem Export und Import des Dokuments kann es dann aber zu kleinen Formatierungsänderungen kommen – was Mehrarbeit bedeuten kann – etwa wenn plötzlich Seitenzahlen nicht mehr stimmen. Natürlich kann man einen Text auch ausdrucken und per Hand korrigieren lassen – was oft sogar bessere Ergebnisse bringt. Bei einem neuen Mac mit SSD ist übrigens ein altes Word-Problem nicht mehr spürbar – alte Versionen wurden bei langen Dokumenten mit jeder neuen Textseite langsamer und langsamer.
Wertung:
iWork: 8 Punkte (23 Punkte nach drei Disziplinen)
Office: 10 Punkte (30 Punkte nach drei Disziplinen)
„ICH BRAUCHE WAS FÜR BRIEFE UND EINLADUNGEN UND SO…“: LAYOUT FÜR HEIMANWENDER
Für einen Heimanwender, der bisher wenig Erfahrungen mit Textverarbeitungen und Tabellenkalkulationen sammeln musste, ist Pages gut geeignet. Eine Stärke des Apple-Tools sind die ansehnlichen Vorlagen, die einen schnellen Einstieg ermöglichen – man muss den Platzhalter-Text nur überschreiben und Foto-Platzhalter ersetzen. Das erfolgt wahlweise per Drag-and-drop oder das Anklicken des Vorlagen-Fotos. Frei kann man die Fotos positionieren und bearbeiten.
Praktisch ist der Direktzugriff auf die Inhalte von Foto-Archiven wie die Fotos-Bibliothek, die man über ein Importfenster aufruft. Wie bei iPhoto und Vorschau lassen sich über eine integrierte Bildbearbeitungsfunktion Eigenschaften wie Helligkeit, Kontrast und Schärfe einstellen. Den fertigen Text kann man dann bequem per „Bereitstellen“-Funktion mittels E-Mail, Nachrichten oder iCloud versenden. Beide Programme exportieren Dokumente bei Bedarf als PDF-Datei, nutzbar sind diese Dateien aber nur als Austauschformat, weniger für Druckereien. Letztere bestehen in der Regel auf PDF, die mit Adobe Acrobat erstellt wurden. Natürlich unterstützt auch Word das Einfügen und Bearbeiten von Bilddateien und Vorlagen gibt es für Microsoft Office zuhauf. Man wird dabei aber weniger an die Hand genommen, wie bei Pages. Für Anwender aus der Windows-Welt, die Jahre mit Microsoft Office gearbeitet haben, kann ein Wechsel zu iWork allerdings einige Einarbeitung bedeuten.
Wertung:
iWork: 10 Punkte (33 Punkte nach vier Disziplinen)
Office: 7 Punkte (37 Punkte nach vier Disziplinen)
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