Jenseits des Massenmarkts: Chancen und Trends im Monitorgeschäft

Preise für Standardbildschirme für weit unter 100 Euro lassen Displays zu alltäglichen Zubehörartikeln verkommen, die keine große Aufmerksamkeit verdienen. Dabei kann das Display-Geschäft durchaus lukrativ sein, obwohl die großen Beschaffungswellen vorbei sind, die in der Vergangenheit den Monitormarkt vorangetrieben haben. Mittlerweile sind so gut wie überall die alten Röhrenmonitore durch Flachbildschirme ersetzt. Selbst die 4:3-Klassiker verschwinden nach und nach und werden durch breitere Formate abgelöst. [...]

ZERTIFIZIERUNGEN SIND WICHTIG
Eine Rolle spielen dabei auch Zertifizierungen im Bereich Ergonomie und Energieverbrauch. Für zwei Drittel aller Beschäftigten ist die Arbeit am Bildschirm Alltag. Recht neu ist das Prüfsiegel TCO 06. „Es stellt hohe ergonomische Anforderungen an Bildqualität und Farbwiedergabe und verlangt eine erhebliche Reduzierung magnetischer und elektrischer Felder sowie einen niedrigen Energieverbrauch im Stand-by-Modus“, erläutert Sekerci. Der Fokus liegt tatsächlich nach wie vor auf dem TCO-Zertifikat. „Wir stellen aber fest, dass der Markt TCO 05 immer noch als Standard akzeptiert“, berichtet in het Panhuis. Laut dem Asus-Manager achten Industrieanwender zudem verstärkt auf umweltbewusst produzierte Produkte.
Ebenfalls nachgefragt werden Prüfsiegel wie TÜV-GS und TÜV-Ergonomie sowie die amerikanischen Umweltauflagen wie EPEAT Gold. „Entsprechend wichtig sind uns bei unseren Monitoren signalstarke Zertifizierungen, die Produkte mit guter Ergonomie und geringer Beeinträchtigung der Umwelt als Qualitätssiegel eindeutig kennzeichnen“, bestätigt Samsung-IT-Cluster-Director Schweyer. „Wir sind bestrebt, die aktuellsten Vorgaben der gesetzgebenden Organe zeitnah in die Neu- und Weiterentwicklung unserer Geräte mit einfließen zu lassen, um alle Aspekte einer grünen Produktion sowie Recycling-Fähigkeit optimal umzusetzen“, verspricht LG-Manager Sander.
DIE CHANCE IN DER NISCHE
Doch wo liegen nun diese lukrativen Nischen? Im Consumer-Segment eher nicht, mit wenigen Ausnahmen. „Der Gaming-Bereich ist durchaus lukrativ, wenn man perfomante Geräte anbietet, die nach Möglichkeit auch mit Technik und Design überzeugen“, weiß Frank Sander. „Dieses Segment zeichnet sich dadurch aus, dass es äußerst preisstabil ist“, freut sich Thomas Müller von BenQ.
Im Geschäftskundenbereich gibt es nach wie vor bei Digital-Signage-Anwendungen zweistellige Wachstumsraten. Allerdings sind hier die Einstiegshürden für IT-Fachhändler noch recht hoch. Doch die Hersteller arbeiten daran, die großformatigen Displays auch für einen breiteren Anwenderkreis attraktiv zu machen. So hat beispielsweise Samsung Mediaplayer- und Content-Managment-Software auf einem Chip im Bildschirm integriert. „Für Systemintegrationen sinkt damit die Einstiegsschwelle, und Digital Signage wird auch für kleinere Betriebe interessant, wie Bäckereien, Friseursalons oder Restaurants“, erklärt Roland Schweyer von Samsung. Je mehr kleine und mittelständische Unternehmen solche Lösungen nutzen, desto wichtiger werde das Geschäftsfeld für lokale Händler vor Ort. „Large Format Displays und Digital Signage erobern immer mehr den Alltag, sei es als Info-Terminal oder Display für die multimediale Ansprache von Verbrauchern direkt am PoS“, berichtet Iiyama-Manager Sekerci.
Auch bestimmte Branchen sind prädestiniert für die Anwendung qualitativ hochwertiger Monitore. „Wir finden sie in allen vertikalen Märkten mit spezifischen Anforderungen, beispielsweise bei High-End-CAD, Medizin und Bildbearbeitung“, berichtet Wolfgang Janhsen, Business Unit Manager PC Systeme beim Distributor Tech Data. Auch bei NEC setzt man auf Bereiche mit „farbkritischer, medizinischer sowie betriebskritischer Anwendungen“, wie Christopher Parker bestätigt.


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