Kluft zwischen Business und IT

Laut einer von VMware in Auftrag gegebenen Studie geht zwischen den Erwartungen an die Unternehmens-IT und dem, was sie tatsächlich zu leisten imstande ist, eine weite Schere auf. Als negative Folgen davon wird vor weniger Innovation, Umsatzeinbußen und höherem Risiko für Datendiebstahl gewarnt. [...]

Laut einer von Vanson Bourne im Auftrag von VMware durchgeführten Studie klaffen die  Anforderungen an die Unternehmens-IT einerseits und die Services, die diese tatsächlich leisten kann, andererseits deutlich auseinander. Die Mehrheit der IT-Entscheider in deutschen Unternehmen (57 Prozent) geht von durchschnittlich fünf Monaten für die Bereitstellung neuer IT-Services aus. In Österreich dürfte die Lage nicht viel anders aussehen. VMware beklagt, dass dies ein erheblicher Zeitraum sei, der die Kluft zwischen Businesszielen und IT verdeutliche und beträchtliche Folgen für Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum von Unternehmen habe. Die geringere Innovationsfähigkeit (42 Prozent) und schwächeres Wachstum sowie Umsatzeinbußen (37 Prozent) werden ebenso als Folgen dieser Diskrepanz gewertet wie das steigende Risiko von Datendiebstahl- oder verlust (33 Prozent).
 
Die Studie zeigt die Herausforderungen von Unternehmen angesichts der neuen IT-Ära und verdeutlicht den steigenden Druck auf die IT-Abteilung: 55 Prozent der IT-Verantwortlichen in Deutschland geben an, unter dem Druck der Geschäftsführung oder des technischen Leiters (CTO) zu stehen, die IT innerhalb der nächsten zwölf Monate zu modernisieren. Gründe für die Modernisierung sind insbesondere die Reduktion der IT-Kosten (54 Prozent), die Erhöhung der Mitarbeitermobilität (46 Prozent) und die Implementierung eines Cloud-Modells (38 Prozent).

MASSIVER DRUCK AUF IT-ABTEILUNG
„Eine Verzögerung von fast einem halben Jahr zwischen dem, was Unternehmen von der IT erwarten und dem, was diese tatsächlich leisten kann, ist enorm. Die Mobile Cloud-Ära hat die Geschäftswelt grundlegend verändert und man darf den Druck, der dadurch auf IT-Abteilungen lastet, nicht unterschätzen“, sagt Thomas Kühlewein, Vice President Central EMEA bei VMware. „Für Unternehmen ist die IT der wichtigste Innovationstreiber. Das bedeutet aber auch, dass die IT zukunftsweisend sein muss und nicht in veralteten Strukturen verharren darf. In der Mobile Cloud-Ära muss die IT-Infrastruktur den Geschäftsanforderungen entsprechend skalierbar sein, den Management-Aufwand durch Automatisierung reduzieren, die Produktivität erhöhen und Innovationen fördern. Es sind Investitionen in die IT nötig, um das Wachstum der Unternehmen zu fördern und die Kluft zwischen Business und IT zu schließen.“
 
Den steigenden Druck hinsichtlich der Bereitstellung von IT-Services sehen viele IT-Verantwortliche als große Herausforderung an: Über die Hälfte der IT-Entscheider in Deutschland (53 Prozent) sind der Auffassung, dass kleinere Mitbewerber moderne Technologien schneller implementieren und somit flexibler auf Marktveränderungen reagieren können. Als Resultat zeigen sich 73 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen besorgt oder fühlen sich von kleineren Unternehmen sogar bedroht.

INVESTITIONEN NÖTIG
Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die technologische Kluft zu reduzieren, stehen für 68 Prozent der IT-Verantwortlichen weitere Investitionen an erster Stelle. Zudem fordern 59 Prozent die Rekrutierung von qualifizierten IT-Experten für ihr Unternehmen. Des Weiteren sind notwendig: eine stärkere Ausrichtung der IT an den Geschäftszielen (54 Prozent), die Ernennung eines Digital Officers (36 Prozent) und die Aufstellung von multidisziplinären Teams (34 Prozent). Damit verdeutlichen die Studienergebnisse die besondere Relevanz von qualifizierten Mitarbeitern in der IT, so dass der optimale Support für mehr Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und signifikante Wachstumschancen gewährleistet werden kann.
 
Rob Harborn, Senior Economist bei dem Centre for Economics and Business Research (CEBR) kommentiert die Ergebnisse der VMware-Studie: „Die globale Wirtschaft hat sich gerade etwas erholt und steht vor einer erneuten Wachstumsphase, in der das Geschäftstempo schneller denn je zuvor ist. Angesichts der bevorstehenden IT-Innovationen müssen die Unternehmen Geschäftsanforderungen und IT möglichst schnell auf eine Linie bringen. Unternehmen, denen dies gelingt, profitieren nachweisbar von mehr Produktivität.“
   
Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Vanson Bourne 1.800 IT-Entscheider und 3.600 Angestellte in kleinen und mittelständischen Unternehmen (ab einer Größe von mehr als 100 Mitarbeitern) in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Italien und Skandinavien (Schweden, Norwegen und Dänemark) sowie in Russland und im Mittleren Osten (Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate) befragt. (pi)


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