Laptop im Test: Huawei Matebook X Pro 2020

Huawei hat sich auf dem Notebook-Markt etabliert. Das Matebook X Pro 2020 ist das neuste Flaggschiff im Portfolio. Wie schlägt sich das Gerät im Test? [...]

Auch unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden scheint sich keine Tauwetter-Phase anzubahnen, was China im Allgemeinen und Huawei im Speziellen betrifft. Auf Android-Geräte mit Google-Services werden wir daher wohl noch länger warten müssen. In der Laptop-Branche sieht es allerdings anders aus. Bereits 2018 ist Huawei ein grosser Wurf gelungen (siehe Test hier). Nun haben die Chinesen nachgelegt und präsentieren mit der 2020-er Version des Matebook X Pro ein neues Flaggschiff. Auf den ersten Blick wird klar, dass Huawei auch bei der neusten Notebook-Generation gewisse «cupertinische» Vorbilder hatte – jedenfalls, was das Design des gut verarbeiteten, aus gebürstetem Alu bestehenden Uni-Body mit Chiclet-Tastatur betrifft.

Wo das erste «Ah!», da das erste «Oh!»: Das Gerät kommt mit lediglich 2 USB-C-Anschlüssen – aber immerhin ist ein USB-A-Anschluss noch dabei. Zudem: Kudos an Huawei, dass sie den Multiadapter mitliefern. So geht kein USB-C-Anschluss verloren, wenn man das Gerät lädt. Beim «Design-Inspirator» kostet dieser Adapter 75 Franken zusätzlich. An diesem Adapter findet sich auch ein USB-A-, ein HDMI- und – das gibt’s ja nicht! – noch ein VGA-Port. Daneben legt Huawei ein 65-Watt-Netzteil bei. Natürlich auch hier mit USB-C-Schnittstelle – was denn sonst?

Schon das Auspacken und das erste Befühlen machen Freude. Das Notebook fühlt sich sehr wertig an, die Scharniere sind stabil – Bildschirm nachwippen gibt’s nicht. Auch das Tippen auf der Tastatur (übrigens geschehen, als ich dieses Review verfasst habe) ist sehr angenehm, mit einem gut spürbaren und trotzdem nicht zu harten Druckpunkt. Der Hub – normal bei Chiclet – ist nicht sehr tief, ganz anders als z.B. bei einem Lenovo Thinkpad. Das kann man mögen oder nicht, eine Frage der persönlichen Vorliebe. Mir erweist es jedenfalls gute Dienste. Ebenfalls Fortschritte hat man beim Touchpad gemacht, dem Kritikpunkt schlechthin beim Vorgänger. Das mit 12×7,7 Zentimetern gut dimensionierte Pad besteht aus Glas, ist angenehm zu bedienen und führt die Windows-10-Gesten perfekt aus.

Auch das «Klackergeräusch» beim Auflegen von Fingern konnte beseitigt werden. Beim Gehäuse und der Bedienung können wir also nicht meckern. Die Cam ist noch immer im Chassis versteckt, in einer Taste, die auf Kommando aufspringt. Cool für Leute, die Webcams tendenziell lieber abkleben; aber – Herrgott – der Winkel ist einfach alles andere als vorteilhaft und auch sonst ist die Kamera mit 1 MP Auflösung eher nichts für die langen Zoom-Konferenzen.

Das Display

Kommen wir zum Höhepunkt des Geräts: das Display. Die «3K-Auflösung», wie Huawei es nennt, manifestiert sich in 3000×2000 Pixeln und dem eher ungewöhnlichen 13,9-Zoll Bildschirm. Die Body-to-Display-Ratio (oder umgekehrt) beträgt rund 91 Prozent – die Ränder sind also äußerst schmal. Auch die Display-Helligkeit lässt sich stark hochschrauben – das ist insofern vorteilhaft, als das Hochglanz-Display bei direkter Sonneneinstrahlung schon mit der Spiegelung zu kämpfen hat. Dort haben wir eine maximale Helligkeit von 530 Nits gemessen.

Auch der Akku weiß zu überzeugen: Trotz eines «Stromfressers» wie dem verbauten Core-i7-Prozessor der 10 Generation, hielt der Laptop unter Hochlast (Videorendering und Konsorten) erstaunliche 6,5 Stunden durch (sehen Sie die vollständigen Specs hier). Bei normaler Office-Nutzung sogar rund 11 Stunden.

Huawei Share: Das Huawei-Airdrop

Etwas Besonderes hat sich Huawei für den Datentransfer im eigenen Geräte-Kosmos ausgedacht. Besitzt man ein Huawei-Smartphone jüngerer Generation, lassen sich über NFC sämtliche Daten vom Handy ohne zusätzliche Software auf den Laptop übertragen – drag & drop. Es öffnet sich ein kleines Fenster auf dem Notebook-Bildschirm, in welchem der Smartphone-Bildschirm 1:1 dargestellt und live über die Notebooktastatur gesteuert werden kann. Praktisch und cool.

Was uns nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Wärmeentwicklung. Zwar hat man sich seit dem Heizofen 2018 weiterentwickelt. Die Wärmeentwicklung, vor allem unten am Gerät, und die entsprechende Geräuschkulisse sind noch immer ein, wenn auch kleinerer, Nervfaktor.

Fazit

Es gilt, was schon vorher galt: Das Beste aus beiden Welten. Die gewohnte Windows-Umgebung mit all ihren Vorzügen und die hervorragende Verarbeitung, das Display, der Akku, die man zuvor nur aus Cupertino kannte. Dafür wird zwar ein entsprechender Preis fällig. Wert ist es das Gerät aber längst. Stark.


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