In zahlreichen Unternehmen wird das Management von Software-Lizenzen als lästiges Übel angesehen. Dabei kann ein fahrlässiger Umgang mit Lizenzen durchaus folgenreich für die Verantwortlichen sein und beispielsweise bei Herstelleraudits schnell zu unerwarteten Geldforderungen führen. Nach Einschätzung von Gartner-Analysten werden jährlich immerhin mindestens zwei Drittel aller Unternehmen einer solchen Lizenz-Plausibilisierung unterzogen. Nicht zuletzt deshalb empfiehlt sich die Einführung einer professionellen Compliance-Management-Lösung. [...]
Doch noch immer betreiben viele Unternehmen, vor allem kleine und mittelständische Betriebe, ihr Lizenzmanagement mit Tabellenübersichten. Dass dies nicht den Dokumentationsanforderungen der Hersteller entspricht, liegt auf der Hand. So wundert es kaum, dass die Mehrheit der IT-Manager in Studien angibt, sie fühle sich für Software-Audits nur unzureichend vorbereitet. Die Sorgen sind berechtigt; denn ist das Unternehmen unterlizenziert, drohen hohe Nachzahlungen, ein Imageverlust und im schlimmsten Fall sogar strafrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen. Aber auch eine Überlizensierung sollte vermieden werden, denn hier wird unnötig Geld ausgegeben, das an anderen Stellen besser verwendet werden könnte. Deshalb müssen sich die Verantwortlichen – ob sie wollen oder nicht – damit auseinandersetzen, wie sie ihr Lizenzmanagement transparent und revisionssicher zugleich gestalten können.
RISIKO Nr. 1: SOFTWARE-AUDITS
Sobald ein Softwarehersteller auf Lizenzverletzungen aufmerksam wird und sich bei einem Unternehmen meldet, ist es zu spät, denn die Deinstallation oder das Nachkaufen von Lizenzen wird in diesem Fall nicht mehr anerkannt. Unabhängig von diesem Szenario nimmt auch generell die Anzahl der Software-Audits zu. Waren es 2007 laut Gartner noch 35 Prozent der Unternehmen, die ein Software-Audit durchliefen, so sind es heute bereits mehr als 70 Prozent. Bei diesen Kontrollen wird geprüft, ob eine Software korrekt lizenziert wurde.
Wer für ein transparentes Lizenzmanagement sorgt, das sowohl Clients als auch Server und mobile Geräte einschließt, ist für diese Situationen gewappnet. Eine solche Komplexität lässt sich aber keineswegs in Textdokumenten oder Tabellen abbilden. Die vielschichtigen Vertragsinformationen, lokalen Installationen und virtuellen Zugriffe auf moderne Software-Lösungen lassen sich nur mit professionellen Lizenzmanagement-Tools in den Griff bekommen. Sie beinhalten nicht nur die verschiedenen Lizenzmodelle und -metriken der Hersteller, sondern vergleichen diese zudem mit den vorhandenen Nutzungs- und Gerätedaten – egal ob physisch, virtuell oder mobil.
PROZESS-ANALYSE IST DAS „A&O“
Doch damit allein ist es nicht getan. Nach Expertenmeinung beruht eine erfolgreiche Software-Compliance zu Dreivierteln auf effektiven Prozessen. Deshalb empfiehlt sich bei Einführung eines Tools unbedingt darauf zu achten, dass es der Querschnittsfunktion des Lizenzmanagements gerecht wird. Sicherlich gibt es sehr gute Nischenlösungen, doch mangelt es diesen fast immer an Funktionalitäten, um das Tool in alle relevanten IT Prozesse zu integrieren. So werden diese Werkzeuge quasi im „Hinterzimmer“ betrieben und sind auf das rückwärtsgerichtete Berichten fokussiert. Dabei kommt es bei einem effektiven SAM (Software Asset Management) Tool darauf an, die Prozesse vom Endbenutzer bis zur Lizenzverwaltung zu automatisieren. Die Abläufe beinhalten neben der eigentlichen Lizenzbilanzierung beispielsweise auch die Genehmigung der verursachten Kosten durch den Abteilungsleiter, die technische Bereitstellung und Nutzungsvermessung, die Integration des Service und Change Managements.
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