m2m-Telematik-Anwendungen: Wie Automobil-Daten Effizienz steigern

Mit etwa 7,5 Millionen Einheiten im Einsatz und einem globalen Markt von knapp 300 Millionen Nutzfahrzeugen, verspricht die Telematikbranche ein riesiges Wachstumspotenzial. Unter den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten sind im Bereich Flottenmanagement und Fahrzeugleasing besonders deutliche Effizienzsteigerungen durch Telematik-Anwendungen zu erwarten. Tatsächlich verändern m2m-Technologien bereits heute nicht nur das Flottenmanagement, sondern auch Geschäftsprozesse und -modelle von Logistikdienstleistern, Versicherungen und staatlichen Institutionen. Doch welche konkreten Veränderungen und Potenziale gibt es hier? [...]

m2m-Telematik-Anwendungen und-Technologien verbessern das Flottenmanagement bei kleinen wie bei großen Unternehmensfuhrparks in vielerlei Hinsicht: Etwa durch die regelmäßige Kontrolle von Fahrern und anderen Mitarbeitern, die mit den Fahrzeugen zu tun haben. Dabei sind nicht nur Standardinformationen wie Arbeitsbeginn, Pausen und Dienstende erfassbar, sondern auch Beschleunigungs- und Bremsverhalten bei der Fahrt. Hieraus kann der Fuhrparkleiter das Fahrverhalten sowie daraus resultierende Getriebe- und Reifenbelastung nachvollziehen und dies z.B. bei der Pannenüberwachung berücksichtigen. Vorausschauendes Fahrverhalten wird so belohnt und Fahrtraining und Prozessoptimierung werden gefördert.

Die unvorhergesehenen Kosten der außerplanmäßigen Fahrzeugwartung können ebenfalls bald der Vergangenheit angehören. Denn m2m-Technologien stellen Informationen zu Getriebe, Motorleistung und anderen relevanten Fahrzeugparametern in Echtzeit bereit. Dies macht wahrscheinliche Wartungsvorfälle frühzeitig vorhersehbar und hilft bei der Kontrolle von Wartungskosten. Leasinggesellschaften und Flottenmanagement-Unternehmen können damit wiederum ihre Geschäftsrisiken deutlich verringern, indem sie die Betriebskosten durch eine besser planbare Haushaltsführung senken. Darüber hinaus können sie hohen Wartungskosten vorbeugen, indem korrigierende Reparaturmaßnahmen rechtzeitig vorgenommen werden, um schlimmere Schäden am Fahrzeug zu verhindern.

LOGISTIK IN ECHTZEIT
Die via m2m eingesetzten, standortbasierten Systeme und GPS-Geräte tragen dank Routenoptimierung erheblich zu einer effektiveren Sendungsnachverfolgung und Lieferpünktlichkeit bei. Das ermöglichen m2m-Technologien wie Geo-Fencing: diese melden den Flottenbetreibern automatisch Lieferungen, welche optimale Routen verlassen. Mit diesen Informationen lassen sich Strafen aus Versandverzögerungen vermeiden und entsprechende Geschäftsprozesse weiter verbessern. Die Logistik kann dadurch ohne Verzögerung verfügbare Lastwägen in der Nähe einer neuen Kundenanfrage identifizieren, was zu einer kostengünstigen und kundenorientierten Routenplanung führt. Und ganz nebenbei werden eigene Handys für die Fahrer überflüssig.

Auch Versicherungen und Fahrer profitieren von m2m-Anwendungen. So haben Britischen Versicherungsunternehmen zufolge m2m- und satellitengestützte Technologien zu einem Rückgang der Unfälle junger Fahrer um 20 Prozent geführt. Tatsächlich berechnen nicht nur in Großbritannien, sondern auch in anderen europäischen Ländern einige Versicherungsunternehmen bereits ihre Prämien nach dem Fahrverhalten des Versicherungsnehmers, das ein im Fahrzeug integriertes m2m-Gerät erfasst. Dieses sammelt die Daten zu Brems- und Beschleunigungsverhalten, zu Geschwindigkeit und misst, zu welcher Tageszeit das Fahrzeug genutzt wird. Aus diesen Daten werden dann die individuellen Versicherungsprämien berechnet – je besser das Fahrverhalten, desto geringer wird die Prämie.

WAS MÜSSEN M2M-LÖSUNGEN LEISTEN?
Ob Flottenmanager, Logistikanbieter oder Versicherung: Bei der Auswahl einer m2m-Lösung sollten Unternehmen vor allen auf deren Adaptionsfähigkeit an zukünftige technologische Entwicklungen achten. Etwa hinsichtlich der Präferenz für CDMA gegenüber GPRS in einigen Ländern bzw. Regionen. Oder die Entwicklung, dass der Umstieg von 2G zu 3G schneller als erwartet geschieht. m2m-Telematikmodule sollten daher Pin-zu-Pin-kompatible Anschlüsse für 2G, 3G, CDMA und EVDO-Module bieten, wodurch sich Service-Provider aller Märkte mit nur einem Board bedienen lassen.

Auch den Fall, dass Regulatoren die Verwendung eines bestimmten Satelliten-Ortungsnetzwerks gegenüber einem anderen bevorzugen oder für einige Märkte höhere Ortungsgenauigkeit vorschreiben, sollte man bei der Modulauswahl berücksichtigen. Dazu verfügt unsere JN Jupiter-Familie zum Beispiel „GPS only“ und GPS / GLONASS-Module mit kompatiblen Anschlüssen, um die Anzahl der Boards noch weiter zu reduzieren.

Eine weitere zentrale Herausforderung für Fuhrparkmanager ist Roaming und die Erschließung neuer Regionen, ohne die zeitraubende Auswahl von Trägerverträgen. Dafür bieten wir mit dem neuen Geschäftsbereich m2mAIR Mehrwert-Dienstleistungen – einschließlich globaler Abdeckung und flexibler Tarife. Zusammen mit der Wireless-Modul-Technologie von Telit ermöglichen diese Dienste m2m-Lösungsanbietern, ihre Anwendungen unkompliziert zu verwalten und die Total-Cost-of-Ownership (TCO) für ihren Betrieb zu reduzieren.

* Cyril Zeller ist Senior Sales Director von Telit Wireless Solutions.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*