Marktübersicht Business-Collaboration aus der Cloud

Von einfachen To-Do-Apps bis hin zu unternehmensweiten Social-Enterprise-Plattformen: Das Cloud-Angebot an Business-Collaboration-Lösungen ist inzwischen breit gefächert. Für jeden Geschmack gibt es das passende Tool – eine Marktübersicht. [...]

SPEZIELL FÜR IT-PROFIS
Klassische PM-Tools richten sich vor allem an Profis und werden oft und gerne in der IT eingesetzt. Doch inzwischen können Softwareentwickler und IT-Teams auf ein breit gefächertes Angebot an speziell für sie konzipierten Produkte zurückgreifen. Immer mehr Software-Teams finden zum Beispiel in der agilen Softwareentwicklung mit den bewährten Vorgehensmodellen Scrum und Kanban eine effiziente Arbeitsmethode, um komplexe Projekte erfolgreich zum Ziel zu führen. Agile PM-Tools wie etwa TargetProcess, Jira Agile oder AgileZen sind stark im Kommen – siehe „Agiles Projektmanagement für Jedermann“.

Bei TargetProcess handelt es sich um visuelles Tool, das sowohl Kanban als auch Scrum unterstützt. Die gut umgesetzten Mobile-Apps, die offene API (Application Programming Interface) und die angebotenen Integrationsmöglichkeiten sprechen für den hohen Reifegrad dieser aus New York stammenden Lösung. Jira wird von Softwareschmiede Atlassian aus Australien angeboten und zählt zu den Marktführern in diesem Bereich. Die Software präsentiert sich als eine funktionsreiche Alternative, die mit über 150 Features alle wichtigen Aspekte des Managements von Software-Projekten abdecken soll. Auf Basis dieser umfangreichen Plattform erhalten Anwender mit Jira Agile eine Zusatzlösung, die Unterstützung für Scrum und Kanban bietet.

SOZIALE NETZWERKE FÜR UNTERNEHMEN ALS MODERNE INTRANETS
Ganzheitliche Collaboration-Tools wie Microsoft Project, Projectplace und Co. konkurrieren mittlerweile nicht nur unter sich. Sie müssen sich immer mehr gegen soziale Netzwerke für Unternehmen behaupten. Diese modernen Collaboration-Plattformen stellen eine Weiterentwicklung der traditionellen Intranets dar und sind in den Augen vieler Experten die Zukunft von Business-Collaboration. Dabei stehen Kommunikation, Wissensaustausch und effektive Zusammenarbeit im Fokus. Sie werden in der (öffentlichen oder privaten) Cloud betrieben und kommen im gesamten Unternehmen oder in einzelnen Abteilungen zum Einsatz.

Zudem verfügen sie meist über mobile Apps, die Flexibilität und Mobilität im Betrieb fördern. Darüber hinaus stellen so gut wie alle etablierten Anbieter nahtlose Integrationsmöglichkeiten mit populären Online-Diensten und Business-Anwendungen zur Verfügung. Ein weiteres, zentrales Merkmal dieser Plattformen ist, dass die Optimierung der Mitarbeiterkommunikation durch den Einsatz von Features, die man aus Twitter, Facebook und Co. kennt, im Vordergrund steht. Zu den Marktführern in diesem Segment zählen unter anderem Yammer (durch Microsoft übernommen), Chatter (von SaaS-Riesen Salesforce) und Socialcast (angeboten vom Virtualisierungsspezialisten VMware).

FAZIT
Während moderne To-Do-Apps für Unternehmen einen einfachen Einstieg in die Welt der cloud-basierten Zusammenarbeit bieten, gibt es im Bereich Projektmanagement unzählige Anwendungen mit mehr Features, die weitere Aspekte der Teamarbeit, darunter Planung, Controlling und Analyse, berücksichtigen. In dieser Kategorie gibt es spezielle Lösungen, die für bestimmte Branchen beziehungsweise Anwendergruppen optimiert sind. Ganzheitliche Projektmanagement-Systeme bieten eine einheitliche Nutzererfahrung über verschiedene Tätigkeiten und Aufgabenfelder hinweg. Sie stehen heute in starker Konkurrenz zu modernen Social-Enterprise-Tools. Oft als soziale Intranets der Post-PC-Ära bezeichnet, kommen Plattformen wie Yammer und Chatter vor allem für größere Teams und Organisationen in Frage.

Welche Collaboration-Lösung ist nun die Richtige für mein Unternehmen? Auf diese nicht triviale Frage gibt es leider keine universelle Antwort. Jeder muss sich über den eigenen Führungsstil und seine Arbeitsprozesse im Klaren sein und nach einer Software Ausschau halten, die diese fördert und unterstützt. Grundsätzlich sind Anwender deshalb gut beraten, zunächst zu definieren, welche Mitarbeiter die Collaboration-Lösung später einsetzen werden, welche Ziele sie damit verfolgen und welche Prozesse konkret abdecket werden sollen. Branche, Teamgröße, Führungsstil und Unternehmenskultur sind wichtige Faktoren, die bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle spielen. Denn eine Collaboration-Lösung muss sich an den eigenen Arbeitsformen und -Methoden anpassen – und nicht umgekehrt.

*Diego Wyllie ist freier Autor.


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