Mehr als eine Million Arbeitsplätze bei Apple & Co.: App-Economy als Jobmotor Europas

In Europa sind mehr als eine Million Arbeitsplätze direkt und indirekt durch die wachsende Industrie rund um mobile Apps entstanden. Gut die Hälfte der Jobs lassen sich dabei dem um iOS entstandenen Ökosystem zuordnen – Lorbeeren, die Apple natürlich dankbar annimmt. [...]

Dass Apps im Laufe der letzten Jahre die Art und Weise deutlich verändert haben, wie wir kommunizieren, arbeiten und spielen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Weniger bekannt sind dagegen die Auswirkungen, die das App-Ökosystem auf die Wirtschaft hat. So sind einem aktuellen Bericht von Vision Mobile zufolge in Europa mehr als eine Million Arbeitsplätze direkt und indirekt durch die wachsende Industrie rund um mobile Apps geschaffen worden. Mit 16,9 Milliarden Dollar Umsatz oder 19 Prozent der weltweiten App-Erlöse sehen die Marktbeobachter die EU dabei als wichtigen Akteur der weltweiten App-Economy.
Laut Vision Mobile können dabei ungefähr 50 Prozent der direkt und indirekt entstandenen Arbeitsplätze in der App-Economy in den 28 EU-Mitgliedstaaten unmittelbar iOS zugeordnet werden. So würden sich zwar mehr Entwickler in der EU mit Android als mit iOS beschäftigten, erklärten die Analysten. Das Apple-Betriebssystem sei jedoch die bevorzugte Plattform für professionelle Entwickler – laut Vision Mobile immerhin 406.000 – und würde von 43 Prozent von ihnen (zum Vergleich: Android – 35 Prozent) vorgezogen.
APPLE IST „SCHULD“ AN 629.000 JOBS
Apple greift die Steilvorlage von Vision Mobile mit Dank auf, um noch eine Schippe drauf zu legen: Zusätzlich zu den 497.000 Jobs, welche die App-Revolution seit dem Start des App Store im Jahr 2008 rund um iOS entstehen lassen habe, kämen noch 132.000 Stellen in der EU, die direkt oder indirekt mit Apple zusammenhingen. So beschäftigen die Kalifornier nach eigenen Angaben direkt über 16.000 Angestellte in Europa. Hinzu kommen laut Apple noch 116.000 Jobs, die in direktem Zusammenhang mit Apples Wachstum bei anderen Firmen auf dem Kontinent entstanden seien, etwa bei den 4500 hier beheimateten Zulieferern.
Apples Stellungnahme kommt natürlich nicht von ungefähr: Die EU-Kommission hat im Juni eine offizielle Untersuchung der Steuerpraxis von Apple in Irland, den Niederlande und Luxemburg eingeleitet. Hintergrund ist die Anschuldigung, der in Kalifornien ansässige Konzern nutze Schlupflöcher im Steuerrecht, um dem Fiskus in anderen Ländern zu entkommen.
Apple beschäftigt nach eigenen Angaben in seinem europäischen Headquarter in Cork rund 4000 Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen von Zuliefererkette und Risikomanagement bis hin zu Produktion und Kundensupport und ist damit der größte private Arbeitgeber in der Region. Durch seine Investments würden zusätzliche 2.500 Arbeitsplätze in der Region unterstützt, gibt Apple an.
* Manfred Bremer ist Redakteur der deutschen Computerwoche.


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