Mehr denn je: Content entscheidet

Web-Content-Management muss sich neuen Anforderungen stellen, nicht zuletzt aufgrund stark anwachsender Datenmengen. Zielgruppenspezifische Inhalte werden immer wichtiger. Personalisierung, Mobilisierung und E-Commerce sind die aktuellen Trends. Mit den technischen Möglichkeiten moderner Systeme lassen sich diese Herausforderungen bewältigen. [...]

Web-Content-Management (WCM) hat sich in den letzten Jahren etabliert. Es gibt heute kaum noch größere Unternehmen, die nicht ein entsprechendes System im Einsatz haben. Denn einerseits haben Websites einen großen Stellenwert. Andererseits sind ihre Inhalte zu umfangreich und zu komplex strukturiert, als dass man sich ohne Unterstützung durch eine professionelle Software in der Informationsflut behaupten könnte.

Einer Herausforderung, der man mittlerweile zumindest aus rein technischer Sicht gerecht werden kann: In den Jahren, in denen WCM auf breiter Basis betrieben wird, haben sich die technischen Bedingungen stark verändert. Heute stehen Systeme auf einem Leistungsniveau zur Verfügung, das vor zehn Jahren nur mit sehr hohen Investitionen erreichbar gewesen wäre, und das deshalb für die Mehrzahl der Unternehmen außerhalb ihrer Möglichkeiten lag. Mittlerweile aber kann jedes Unternehmen solche Leistungen relativ kostengünstig nutzen. Wenn die eigenen Ressourcen nicht ausreichen, so kann man sich diese zusätzlich aus der Cloud besorgen. Speicherkapazität und Rechenpower setzen dem Online-Auftritt kaum noch technische Grenzen. Davon profitieren Unternehmen in zweierlei Hinsicht: Zum einen können sie mehr Content verarbeiten, zum anderen größere Datenmengen in kürzerer Zeit analysieren.

CONTENT BRAUCHT MEHRWERT
Zunächst einmal lässt sich mit den besseren technischen Möglichkeiten der Content aufwerten, über Fotos hinaus etwa durch Videos, interaktive Karten oder durch Animationen, beispielsweise eine interaktive 360-Grad-Sicht auf Bekleidung. Im E-Commerce, einer der wichtigsten Antriebskräfte des WCM, haben die führenden Anbieter derartigen Content bereits eingebunden und andere müssen nachziehen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Hochwertiger Content heißt heute natürlich mehr als ausgefeilte Optik. In der Vergangenheit interessierte den Kunden eher die Geschichte eines Produkts. Dies ändert sich nun schrittweise; der Kunde möchte erfahren, welche Geschichten er mit dem Produkt erleben kann. Deswegen wird es immer wichtiger, über die reinen Produktdaten hinaus die Produkte mit emotionalem Inhalt anzureichern und so attraktiv zu präsentieren. Es geht nicht mehr nur darum, Content darzustellen, sondern diesen als Mehrwert für Marken und Inhalte zu verbreiten. Content Management wird zum Content Marketing.

Das ist auch für das WCM eine Herausforderung, denn Content-Management-Systeme können nicht mehr alleinstehend betrachtet werden. Sie werden zunehmend in andere Systeme integriert, an soziale Netzwerke oder andere Kommunikationskanäle angebunden. Vor allem aber ist der Zugriff über mobile Endgeräte auf dem Vormarsch und erfordert ein Umdenken, eventuell sogar bis hin zur „mobile first“-Strategie. Eine Differenzierung des Inhalts ist hier wichtig, denn aufwändige Animationen sind für ein Smartphone möglicherweise ungeeignet, während eine GEO-Location-Funktion für einen Desktop-Nutzer weniger Nutzen bringt als mobil.

CONTENT IS KING
Früher versuchte man Webseiten, beispielsweise durch Platzierung von Schlüsselwörtern, so zu gestalten, dass sie von den wichtigen Suchmaschinen gefunden wurden. Heute gilt: Qualität statt Quantität. Es sollte daher nicht mehr nur das bestmögliche Suchmaschinen-Ranking im Vordergrund stehen. Die primäre Aufgabe lautet, hochwertigen Content bereit zu stellen. Hier sind vor allem die Redakteure gefragt, die die Systeme mit Inhalten „füttern“. Guter Content braucht weniger Suchmaschinenoptimierung, weil er im Idealfall von den Nutzern selbst, beispielsweise in sozialen Netzwerken, weiterverteilt wird. Aus der automatischen Empfehlung wird so eine persönliche, die meist als objektiver und wertvoller empfunden wird.


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