Mehr Server als NAS 2016

NAS-Systeme kommen heute fast überall zum Einsatz. Dementsprechend hat sich auch deren Einsatzprofil ausgeweitet: Wir haben uns umgeschaut und zeigen, welche Möglichkeiten NAS-Software heute bieten kann. [...]

MULTIMEDIA UND MEHR
Ein NAS-System ist bereits vom Konzept her der ideale Speicherort für Multimedia-Dateien aller Art: Ganz gleich ob es sich um Audio- oder Video-Dateien sowie Fotos handelt, sie können zentral abgelegt werden und die Nutzer können diese Bilder und Töne mittels Browser oder auch über Geräte wie den Fernseher oder ein Radio mit Netzwerkanschluss nutzen. So bieten alle Hersteller von Mittelklasse-Systemen, wie beispielsweise QNAP, Netgear, Synology oder auch Buffalo und Seagate ihren Anwendern die Möglichkeit, mit Hilfe der NAS-Systeme Fotos, Videos und Musik-Dateien im Netz bereitzustellen. Natürlich hatten „Bastler“ unter den Anwendern schon früher die Möglichkeit, sich selbst beispielsweise einen Twonky Media-Server auf dem Linux-System ihrer NAS zu installieren, was aber immer Aufwand und eine gehörige Portion Fachkenntnis erforderte.

Durch Installation verschiedenster Apps wandeln sich die NAS-Geräte: Vom Datenspeicher werden sie zu richtigen Servern, die wie hier auf der ReadyNAS dann zur Präsentation der eigenen Fotosammlung dienen können. (c) Schlede & Bär

Eine Zeit lang haben die Anbieter mit eher wechselndem Erfolg versucht, die Media-Server direkt in die Betriebssysteme der NAS-Geräte mit hinein zu bringen. Fast alle Systeme, deren Software wir uns im Rahmen dieser Recherche näher angesehen haben, lösen diese Probleme heute mittels Apps. Sie stellen zumeist in einem eigenen App-Store entsprechende Anwendungen bereit, die der Nutzer dann auf seine NAS herunterladen kann. Bei allen Herstellern fanden wir zumeist mehrere Apps, die der jeweiligen NAS Multimedia-Features zur Verfügung stellen. Einige Hersteller liefern ihre Geräte dabei bereits mit vorinstallierten Apps beispielsweise für Fotos und Videos aus, während andere wie Netgear bei der ReadyNAS, die uns zu Testzwecken zur Verfügung stand, zunächst ganz darauf verzichten – der Nutzer oder im Unternehmensumfeld besser der Administrator kann dann entscheiden, was sinnvoller Weise auf dem jeweiligem NAS-System laufen soll.

Neben den Vorteilen, die dieses System der Apps sicher bietet, sollten Anwender aber immer auch die Einschränkungen im Hinterkopf halten: Genau wie bei den unterschiedlichen Betriebssystemen für die Smartphones, sind sie bis zu einem gewissen Grad an den Anbieter und dessen App-Store gebunden. Sicher ist es bei vielen NAS-Systemen möglich auch andere Apps zu installieren – so finden sich in den App-Store einiger Hersteller auch genug Apps, die eher unzureichend oder überhaupt nicht an die jeweilige NAS angepasst sind.

Fazit: Wer sich heute eine NAS zulegt, ganz gleich ob es sich dabei um ein Mittelklassemodell oder auch ein einfacheres kleineres Modell handelt, kann sicher sein, dass er dieses System auch als Foto-, Musik- und Video-Server im eigenen Netz oder auch extern über die Cloud nutzen kann. Wie gut sich die jeweilige App bedienen und verwenden lässt, ist nach unserer Erfahrung durchaus unterschiedlich. Da ist es gut, dass die meisten Anbieter mehrere Apps für Foto und Video anbieten. Auch für die Einbindung von iTunes stellen alle Anbieter, die wir uns angeschaut haben, eine App zur Verfügung.


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