Der Sharepoint Server 2010 kann schon ein bisschen Social Networking. Add-Ons hübschen ihn auf. Und Microsoft selbst will im Herbst mehr Funktionen anbieten. [...]
Drei Viertel aller deutschen Internetnutzer besuchen inzwischen Facebook. Doch noch herrsche in den Führungsetagen Zurückhaltung vor Social Media, meint Willms Buhse, Inhaber der Enterprise-2.0-Beratung DoubleYuu: „Manche Entscheider sehen in den neuen Services lediglich einen weiteren Kommunikationskanal neben Telefon und E-Mail.“ Oder aber sie reduzierten Facebook und Co. zu reinen Vertriebs- und Führungswerkzeugen. Buhse warnt CIOs davor, soziale Medien zu unterschätzen.
Ein einfacher Weg, sich dem Thema zu nähern, scheint Microsofts Sharepoint Server zu sein. Da er in vielen Firmen ohnehin vorhanden ist. Die Version 2010 verfügt bereits über zahlreiche Social-Networking-Funktionen. Darüber hinaus biete sie viel Flexibilität, um den verschiedensten Bedürfnissen gerecht zu werden, meint auch Axel Oppermann, Senior Analyst bei der Experton Group: „Bei Sharepoint erstreckt sich die Funktionalität vom rechtssicheren Dokumenten-Management über die Projektorganisation bis zu interaktiven Kommunikationsanwendungen. In Verbindung mit der breiten Endgeräteunterstützung ermöglicht es so einen universellen Social-Business-Ansatz.“
SINNVOLL BEI MEHR ALS 200 MITARBEITERN
Mit dem Server aus Redmond eröffneten sich aber auch neue Möglichkeiten in der externen Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern, sagt Oppermann. So können Unternehmen damit Kampagnen entwickeln, bei denen sie offene Communities aufbauen und betreuen. Funktionen wie Activity Streams bringen mehr Transparenz in die Arbeit von Marketing, Produkt-Management oder PR, indem die Mitarbeiter darin Aktivitäten dokumentieren und den Ideenaustausch praktizieren. Was die sozialen Kommunikations-Tools am Ende bringen, lässt sich mit den Business-Intelligence-Funktionen von Sharepoint ermitteln.
Wie konkrete Lösungsszenarien mit Sharepoint in Unternehmen aussehen, weiß Thomas Krofta zu berichten, der als Senior Director Collaboration Services beim Beratungsunternehmen Avanade arbeitet. Krofta schildert das Beispiel einer italienischen Großbank, die ihre vorhandene Kollaborationsplattform auf Sharepoint-Basis um soziale Funktionen erweiterte. Ziel des Projekts war es, nach einigen internationalen Übernahmen einen besseren Überblick zu erhalten, wo im Unternehmen welches Know-how vorhanden ist, wo es personelle Redundanzen gibt und wie sich die Ressourcen besser nutzen lassen.
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