Die Mikrofotografie erlaubt nun bereits seit Jahren beeindruckende Einblicke in die Beschaffenheit verschiedener Objekte. Auch Bauteile aus dem IT-Bereich werden immer wieder in den Fokus der Mikrofotografie gerückt und erlauben spannende Einblicke in eine mikroskopisch kleine Welt, die im Alltag viel zu oft verschlossen bleibt. [...]
Wer einen Blick auf Grafikkarten, Motherboards und Arbeitsspeicher wirft, der sieht in der Regel nicht viel mehr als aufeinander abgestimmte Bauteile, die teilweise in punktgenauer Kleinarbeit die jeweils für sie vorgesehenen Aufgaben erfüllen. Jede noch so wenig sichtbare Lötstelle erfüllt ihren Zweck und trägt ihren jeweiligen Teil zum Funktionieren des Bauteils bei.
Wer sich mit der Materie auskennt, weiß, wozu die einzelnen Bauteile dienen, welche Funktion sie erfüllen. Im allgemeinen Tagesgeschäft und der täglichen Auseinandersetzungen mit den Werkstoffen und Materialien geht das manchmal unter. Ein Teil gleicht dem anderen und mit dem bloßen Auge sind ohnehin nur selten Unterschiede zu erkennen. Wer es einmal genauer wissen möchte, nimmt eine Lupe, um beispielsweise eine kalte Lötstelle auszubessern oder einen Defekt zu erkennen. Aber auch hier erfolgt die Betrachtung der Bausteine rein mechanisch und in zweckmäßiger Unterordnung.
Die Mikrofotografie erlaubt nun bereits seit Jahren beeindruckende Einblicke in die Beschaffenheit verschiedener Objekte. Auch Bauteile aus dem IT-Bereich werden immer wieder in den Fokus der Mikrofotografie gerückt und erlauben spannende Einblicke in eine mikroskopisch kleine Welt, die im Alltag viel zu oft verschlossen bleibt. Fotos zum Staunen hat beispielsweise DER SPIEGEL in einem Artikel über einen Mikrofotografie-Wettbewerb zusammengestellt.
MIKROFOTOGRAFIE VERSUS MAKROFOTOGRAFIE
Bei der Mikrofotografie werden Objekte jeglicher Art mit einem minimalen Maßstab von 1 zu 1 abgebildet. In der Regel ist es jedoch so, dass der Maßstab wesentlich größer ausfällt. Bei der Makrofotografie hingegen werden kleinere Abbildungsmaßstäbe verwendet. Bei dieser Form der Fotografie geht es mehr um das große Ganze, beispielsweise Bildkomposition und Farbenspiel werden arrangiert, um ein stimmiges Gesamtergebnis zu erhalten.
Die Mikrofotografie dagegen stammt ursprünglich aus der wissenschaftlichen Forschung und diente dazu Pflanzen, Tiere und Mineralien fotografisch zu dokumentieren und anschließend zu untersuchen. Der Anwendungsbereich dehnt sich mittlerweile aber immer weiter aus, da auch Hobbyfotografen die Mikrofotografie für sich entdeckt haben.
FUNKTIONSWEISE DER MIKROFOTOGRAFIE
Um wirklich spektakuläre Bilder zu erhalten, reicht der optische Zoom einer Digitalkamera selbstverständlich nicht aus. Wer ernsthaft vergrößern möchte, muss bei der Mikrofotografie mit einem Mikroskop arbeiten. An dieses Mikroskop wird eine Kamera angeschlossen, die eine Aufnahme von dem schießt, was unter dem Mikroskop zu sehen ist. Anstelle einer normalen Kamera wird in der Regel ein sogenannter Fototubus verwendet, der einer Standardkamera nicht ganz unähnlich ist, allerdings über keine eigenen Linsen verfügt. Dieser Fototubus wird direkt mit dem Mikroskop verbunden, was zusätzlich für Stabilität bei der Aufnahme sorgt.
Theoretisch ist es auch möglich ohne Fototubus zu arbeiten und eine reguläre Kamera an das Okular des Mikroskops zu halten. Hierbei kann es jedoch zu Verwacklern kommen, wodurch das Ergebnis in Bildformat teilweise nur unbefriedigend wirkt. Für die korrekte Schärfentiefe können auch im Nachhinein noch verschiedene OpenSource-Programme wie beispielsweise CombineZ sorgen.
FASZINIERENDE BILDERGEBNISSE
Wer die Zeugnisse der Mikrofotografie betrachtet, kommt nicht umhin die Welt und was sich darin befindet in einem ganz neuen Licht zu sehen. Eine gewöhnliche Ameise erhält plötzlich ein Gesicht und ein ganz alltäglicher Chip wird mit einem Mal zu einer beeindruckenden Ansammlung tausender verschiedener kleiner Funktionen, die in ihrer Gesamtheit eine beeindruckende Leistung vollbringen. Auch der philosophische Gedanke hinter derartigen Beobachtungen liegt auf der Hand.
Wer ein Mikroskop und eine Kamera zur Verfügung hat, kann sich ohne Weiteres auch einmal selbst in der Mikrofotografie versuchen. Ein ausgedientes Motherboard beispielsweise könnte ein tolles Motiv geben, das nicht nur technisch interessant sondern auch noch ästhetisch ansprechend sein kann. Gesammelte Werke lassen sich beispielsweise wiederum vergrößern oder in einem Fotobuchverewigen.
Passend zum Thema:
– Anleitung zum richtigen Vorgehen in der Mikrofotografie: http://www.mikrofotografie.info/index.html– Möglichkeiten zur eigenhändigen Zusammenstellung gelungener Mikrofotografien in Buchform: http://www.cewe-fotobuch.at/produkte/cewe-fotobuch.html
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