Drucken? Im Zeitalter von Smartphones und Tablets veraltet? Mitnichten, wenn etwa Voucher oder Tickets zu druken sind. Wir zeigen,was Sie dafür benötigen. [...]
So recht mag das Wort „Drucken“ nicht zu den überaus beliebten und handlichen Geräten wie Tablet-PCs oder Smartphones passen, doch nicht selten entsteht auch hier der Wunsch, das Gesehene auch auf Papier zu bekommen.
Nach dem Laptop kommen Tablet und Smartphone vermehrt zum Einsatz, so dass die Einsatzzeiten des voll ausgebauten PCs zunehmend „überschaubar“ werden. Zumal die Kleinstgeräte durch einfache Bedienung und die bequeme Körperhaltung etwa beim Surfen bestechen. Geht es jedoch darum, eine Bestellbestätigung, einen Code oder eine Info auszudrucken, greift die Vielzahl der Benutzer wieder zum Laptop oder geht zum PC.
Ob Windows Phone, iOS oder Android – die Schaltfläche „Drucken“ sucht der Benutzer nicht selten vergeblich. Die Fluglinien sind in dieser Sache schon vor Jahren mit gutem Beispiel vorangegangen und erlauben den Check-In per QR-Code über das Mobiltelefon-Display. Und wer nur die aktuellen Bundesliga-Tabellenergebnisse oder Wikipedia einsehen möchte, der kann auf den Druck-Button auch ganz gut verzichten.
Dass es um das Thema „Drucken“ auf den Kleinstgeräten nicht so gut bestellt ist, liegt am aktuellen Produktdesign der Geräte- und Betriebssystemhersteller. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass das nicht immer so war. Der frühere Platzhirsch der mobilen Datenverarbeitung – Palm – bot für die Mobilrechner Druckbefehle an und diese konnten sich sogar per Infrarot mit größeren Büro-Druckern, wie einem Hewlett Packard LaserJet 2100, ohne Installation von Treibern oder dem Einstecken von Kabeln direkt verbinden.
Mit dem Siegeszug von iOS und Android änderte sich zunächst die Sichtweise der Hersteller auf ihre Kunden. Der größte Teil der Anwender hat heute eher Interesse an Spaß-Applikationen und Gadgets, denn an Office-Paketen oder elektronischen Arbeitsmitteln. Dennoch ist, fernab von Angry Birds & Co, eine deutlich modernere und leistungsfähigere Druck-Umgebung für Handhelds entstanden.
HERSTELLEREIGENE LÖSUNGEN
Die erste Anlaufstelle sollte der für das Gerät gebräuchliche Marketplace oder Store sein. Für sehr viele Drucker oder Kombinationsgeräte findet der Benutzer dort die passende App, meist sogar kostenlos. Der Hersteller Brother geht hier mit gutem Beispiel voran und liefert für faktisch jede Plattform eine Druck- und Scan-Software, auch für das Windows Phone 7.x und höher. Aber auch andere Hersteller bieten spezielle Treiber- und Programmlösungen für verschiedene Gerätetypen an. Für ältere Druckertypen sieht es meist schlecht aus, da sich kaum ein Hersteller die Mühe macht, für neue Geräte die Software für die alten Drucker aufzubereiten.
Dass es, beispielsweise für das Windows Phone, eine Drucker-App von Brother gibt, heißt leider nicht, dass nun aus jeder Apps gedruckt werden könnte. Die meisten Apps sehen eine Druckausgabe nicht vor, daher ist dann auch kein Ausdruck möglich. Speichert indes eine Applikation Dateien, beispielsweise Texte oder Bilder, auf das Telefon selbst oder in den Speicherdienst wie „One Drive“, „iCloud“ oder „Google Drive“, so ist ein Druck in der Regel möglich.
Die Brother „iPrint and Scan“-App bietet dem Benutzer nach dem Programmstart die Möglichkeit Druckaufträge aus gespeicherten Bildern, von der eingebauten Kamera oder über „Sky-Drive“-Dateien aufzugeben. Die Auswahlmöglichkeiten beim Ausdruck sind zwar limitiert, doch insgesamt macht die Applikation einen intuitiven und praktischen Eindruck.
Jedoch gab es, zumindest im Zusammenspiel mit dem MFC-J5910DW, einige Farbunterschied bei Ausdruck von Office-Dokumenten. Die Druckereinbindung erwies sich bei unseren Teststellungen als äußerst stabil. Wir veränderten in der Netzwerkkonfiguration die Art des Anschlusses von WLAN auf LAN und passten zudem zwischenzeitlich die IP-Adresse des Druckers an. Die App konnte das Multifunktionsgerät stets entdecken und ansteuern.
Neben dem Drucken, bietet das Programm auch Scan-Funktionen über Multifunktionsgeräte an. Das Bild wird direkt auf das Smartphone oder Tablet geladen und dort verarbeitet. Leider haben die Entwickler der Lösung keine Scan-Vorschau mit auf den Weg gegeben. Ein paar Einstellungsmöglichkeiten zum Kontrast und zur Helligkeit wären ebenfalls von Nöten, um damit bessere Ergebnisse erzielen zu können. Die einzige Auswahl, die dem Benutzer zur Verfügung steht, ist die Scan-Größe selbst. Glücklicherweise gibt es die Einstellung „Auto“, die die Grenzen automatisch einstellt. Eine Speicherung des Scans als PDF-Datei ist nur mit Cloud-Speicherdiensten möglich, zumindest beim Windows Phone. Möchte der Benutzer das Bild lokal auf dem Mobiltelefon sichern, so muss er im JPEG-Format speichern und dann ohne die Möglichkeit das Bild frei zu benennen.
Insgesamt bereichern die Lösungen von Epson, Brother oder Hewlett Packard für iOS, Androiden und Windows Phone das Smartphone oder das Tablet um die fehlende Druckfunktion. Für richtige Bild- und Textarbeiten wird sich jedoch kaum jemand mit den Möglichkeiten zufrieden geben.
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