Drucken? Im Zeitalter von Smartphones und Tablets veraltet? Mitnichten, wenn etwa Voucher oder Tickets zu druken sind. Wir zeigen,was Sie dafür benötigen. [...]
Mit der eigenen Programmierung von Druckertreibern wollte man sich bei dem Internet-Unternehmen offenkundig gar nicht erst auseinandersetzen und entwarf ein eigenes Konzept, um die eigene Chromebook-Serie mit einer Druckfunktionalität auszustatten. Google-Benutzer erreichen ihre eigene Druckersteuerung für die zentral über das Internet bereitgestellte Druckerschlange (Google Cloud Print (GCP)).
Das Modell von Google ist zwar einfach in der Bedienung, beschränkt jedoch die Druckeigenschaften auf die Basisfunktionen wie Papiergröße, Randgröße, Anzahl, Hochkant/Querformat oder die verwendete Papierqualität. Farbeinstellungen und Druckqualität stehen oft nicht zur Auswahl. Die Freigabe für Dokumente an andere Google-Benutzer ist einfach gelöst. Für Unternehmens-Administratoren hält Google die passenden Anleitungen für die Einbindung unter Windows und Linux bereit.
Aus Sicht von Google ist natürlich der Browser selbst die wichtigste Anwendung überhaupt. Von hier aus nutzen Anwender die verschiedenen Google-Dienste, unabhängig davon ob sie auf einem PC, Tablet oder Smartphone arbeiten. Klickt der Benutzer beispielsweise im Google-Drive auf „Drucken“, so erscheint die von ihm hinterlegte Liste der eigenen oder für ihn freigegebenen Drucker. Das funktioniert auch problemlos mit den Produkten der Marktbegleiter von Mozilla, Opera oder Microsoft.
Schon heute unterstützen die meisten Druckerhersteller Google Cloud Print und praktischerweise ist der Dienst kostenlos und erspart die Treiberinstallation auf dem Client-System.
GOOGLE CLOUD CONNECTOR
Es gibt zwar schon viele moderne Drucker die eine Unterstützung für den Google-Druckdienst bieten, doch eine große Anzahl älterer Druckersysteme arbeitet nur direkt an einem Server oder PC mit Windows-Betriebssystem. Insbesondere die eher preisgünstigen Laser-Drucker, beispielsweise die recht verbreitete LaserJet 10xx-Serie, die Hewlett Packard als „Hosted Based Printer“ vermarktet, vermag sich nicht direkt mit GCP zu verbinden. Da die „Druckerintelligenz“ bei den Hosted Based Printern auf ein Minimum reduziert ist, kommt der Ausdruck erst beim Kontakt mit einem Windows-Computer zustande.
Für einfache oder ältere Drucker bietet Google den Google Cloud Print Connector für Windows XP SP3 und höher und Apple OS X. Bei dem Connector handelt es sich nicht um eine eigenständige Software, sondern um eine Funktionalität, die die Entwickler im Chrome-Browser integrierten.
Das Menü für die Einstellung ist mit drei Balken am oberen rechten Fensterrand symbolisiert. In der Rubrik „Einstellungen“ muss der Benutzer anschließend am unteren Fensterrand auf „Erweiterte Einstellungen“ klicken. Das anschließende Hinzufügen der gewünschten Printer unter „Google Cloud Print“ erklärt sich komplett von selbst.
APPLE AIRPRINT
Das Drucksystem von Apple aus der vor X-Ära galt seinerzeit als Meilenstein und revolutionär. Ähnlich zukunftsorientiert zeigt sich das jüngste Drucksystem AirPrint. Wie bei Google so versucht auch Apple die Hersteller dazu zu animieren, die Schnittstelle für AirPrint direkt im Drucker oder Multifunktionsgerät zu integrieren.
Doch im Gegensatz zur Google-Variante, müssen sich die Apple-Geräte und der AirPrint-kompatible Drucker zwingend innerhalb desselben WLANs befinden. Dieser technische Unterschied ist der fehlenden, von Google zentral über das Internet bereitgestellten Druckerwarteschlange, geschuldet.
AirPrint selbst kommt leider ohne jeglichen Schutz daher – wer auf das LAN/WLAN Zugriff hat, der kann auch den Drucker mit seinem iPad, iPhone 3GS oder neuer, iPod Touch der dritten Generation oder neuer und über OS X ab Lion nutzen. Eine Treiberinstallation ist grundsätzlich nie notwendig.
Möchte der Benutzer, beispielsweise über sein Apple iPad ein Druckauftrag aus dem Safari-Browser losschicken, so drückt er bei der gewünschten Seite auf den „Aktion“-Button und wählt „Drucken“. Alle in der Nähe verfügbaren Drucker stehen zur Auswahl und erlauben für den Ausdruck einige Einstellungsmöglichkeiten wie beispielsweise Ausrichtung oder Seitengröße.
Statusmeldungen, beispielsweise dass die Tinte ausgeht, erhält der Anwender auch auf seinem iPad oder IPhone angezeigt. Etwas unglücklich hat Apple die Möglichkeit der Einflussnahme auf einen einmal losgeschickten Druckauftrag auf den Mobilgeräten gelöst. Die „Druckzentrale“ ist nur, während der Drucker noch arbeitet, über das Multitasking-Menü zu erreichen, welches sich durch einen doppeltes Drücken der Home-Taste öffnet – was leider kaum jemand weiß.
Sollte der Drucker nicht über eine eigene WLAN-Schnittstelle verfügen, so besteht oft noch die Chance ihn über das WLAN-Netzwerk gemeinsam zu nutzen, wenn das Gerät über eine AirPort Time Capsule-, AirPort Extreme- oder eine AirPort Express-Basisstation direkt angeschlossen ist. Entsprechende Kurzanleitungen bietet Apple auf seiner Homepage an. Aber auch ohne dass der WLAN-Access-Point direkt aus dem Hause Apple stammt, ist eine Integration eines über Ethernet angesprochenen Druckers ins WLAN üblicherweise möglich.
AirPrint basiert auf dem Bonjour-Protokoll, einem System zur automatischen Erkennung von Netzwerkdiensten in einem IP-Netzwerk. Da es sich hierbei um ein nicht routbares Layer-2-Protokoll handelt, können sich nur AirPrint-, als auch AirPlay-Geräte innerhalb desselben Subnetzes entdecken. Soll der Zugriff über mehrere Netzwerksegmente erfolgen können, so ist der Administrator gefordert. Im Internet bietet die Firma Aerohive ein kostenfreies Gatetway als virtuelle Maschine für VMware ESX 4 und höher an, welches einen größeren Zugriff ermöglicht.
SELF SERVICE BEI WINDOWS
Die Zuordnung von Druckern in Firmennetzwerk geschieht meistens über Gruppenrichtlinien auf Windows-Server, oder klassisch über die alten Anmeldeskripte. Faktisch geht es immer wieder um die Bindung von Benutzer, Computer und Drucker – egal in welcher Konstellationen. Bedingt durch die Verbreitung von mobilen Geräten wie Laptops oder Tablets ist diese, eher starre Zuordnung, für manche Konstellationen äußerst unpraktisch.
Eine Alternative bietet die Software „LocateMyPrinters 2013 R2“ von Appsphere, ebenfalls mit einer regelbasierten Druckerzuweisung für Benutzer, Gruppen und Computer auf Basis von vorkonfigurierbaren Druckerfavoriten. Aber auch den so genannten „Printer Self-Service“ für den Endanwender. EDV-Verantwortliche, aber auch Anwender selbst, können sich in der Software Favoriten anlegen, die das wiederholte Durchsuchen der kompletten Druckerliste erspart. Eine solche Favoritenliste wäre beispielsweise eine Gruppe „Farbfähige A2-Drucker“.
Da der Administrator höchstwahrscheinlich weitere Detailinformationen in einer Baumstruktur hinterlegt, beispielsweise Raumbezeichnungen und Stockwerte, erleichtern diese Infos dem User die Wahl des passenden Druckersn. Da die Bezeichnung der Geräte durch Administratoren üblicherweise eher kryptisch ausfallen, eine wahrlich hilfreiche Funktion.
Jeder Windows-PC, der über LocateMyPrinters arbeiten soll, benötigt eine kleine, zusätzliche Client-Software. Aus dieser heraus installiert der Benutzer möglicherweise benötigte Treiber auf seinem Computer nach. Die Software stellt sicher, dass dies automatisch im Administratorkontext geschieht.
LocateMyPrinters erweitert das sehr robuste Windows-Drucksystem um einigen Komfort und erleichtert es dem Anwender den benötigten Drucker selbst zu finden und zu installieren.
*Frank-Michael Schlede und Thomas Bär sind freie IT-Journalisten.
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