Die digitale Transformation ist heute schon Alltag und ständig entstehen mit Hilfe neuer Technologien neue Prozesse und Geschäftsmodelle. Doch wie können Unternehmen dabei den Überblick und die Kontrolle behalten? Eine Antwort: Digital Performance Management. [...]
Ob Finanzwesen, Handel, Logistik, Medien, Konsumgüter oder der Öffentlicher Sektor: Im Zuge der digitalen Transformation werden klassische, hochverfügbare Infrastrukturen zunehmend mit neuen, flexiblen, hochskalierbaren Services ergänzt. Doch diese bimodale IT entwickelt sich heute weiter zu einer multimodalen IT. Sie besteht häufig aus folgenden drei Bestandteilen:
- „Apps of Records“ umfassen die bestehenden, vorgefertigten Anwendungen und Strukturen. Sie laufen größtenteils im eigenen Rechenzentrum, so dass die IT-Abteilung über effiziente, umfassende Monitoring-Systeme alle Prozesse kontrollieren kann. So lassen sich Lösungen konsolidieren, Prozesse vereinfachen sowie strenge SLAs durch schnelle Problemlösung gewährleisten.
- „Apps of Engagement“ sind Anwendungen, die aktiv weiterentwickelt und verändert werden. Hier ist ein klarer Trend zur Migration in die Cloud zu erkennen, oft kombiniert mit Containerization und echtem DevOps-Denken. Die Herausforderung für das Monitoring besteht in der Behebung der Probleme, bevor sie der Nutzer bemerkt. Denn insbesondere bei webbasierten und mobilen Anwendungen wechseln die Anwender bei langen Ladezeiten schnell zu alternativen Lösungen.
- „Apps of Innovation“ sind meist Insellösungen, um neue Prozesse oder Umsatzmodelle auszuprobieren. Dabei arbeiten in der Regel Biz-, Dev- und Ops-Teams zusammen. Diese hyperskalierbaren und -dynamischen Applikationen befinden sich meist in der Public Cloud und verwenden oft Open Source und Microservices von Drittanbietern. Dadurch lassen sie sich mit geringem Aufwand sehr rasch anpassen. Dabei dürfen die Teams auch Fehler machen und diese schnell korrigieren, wie es ein agiler Softwareentwicklungsansatz erlaubt und fördert.
ZAHLREICHE NEUE TECHNOLOGIEN
Alleine die multimodale IT stellt Unternehmen im Bereich Monitoring vor große Herausforderungen, da unterschiedliche Geschwindigkeiten und Anwendungen zu berücksichtigen sind. Erschwert wird dies, weil die digitale Transformation nicht nur in bestehenden Technologien stattfindet, sondern auch mit Hilfe neuer Lösungen umgesetzt wird, die immer schneller im Markt auftauchen, kurzfristig im Unternehmen genutzt werden und dann wieder verschwinden.
Diese hohe Innovationsgeschwindigkeit führt dazu, dass neue Anwendungen häufig ohne Wissen der zentralen IT-Abteilung als Schatten-IT implementiert werden. Trotzdem erwarten und verlassen sich Unternehmen darauf, dass die eingesetzten Monitoring-Lösungen auch diese Anwendungen erfassen. Deshalb müssen die Anbieter von Systemen für das Digital Performance Management entsprechende Partnerschaften mit den Herstellern dieser innovativen Lösungen eingehen. Dazu gehört auch ein offenes Ökosystem mit Extensions und PlugIns, die einfach zugreifbar auf Plattformen wie GitHub für Kunden, Partner und Community bereitgestellt werden.
SOFTWARE-DEFINED DATA CENTER
Eine weitere Herausforderung bilden Software-defined Data Center. Viele Unternehmen nutzen bereits eine Mischung aus dedizierten und virtualisierten Systemen im Rechenzentrum, kombiniert mit Private Cloud und Public Cloud. Damit lässt sich für jede Anwendung jeweils flexibel die am besten geeignete Lösung kostengünstig nutzen. Trotz dieser Erweiterung ist der klassische Monitoring-Ansatz über Netzwerkagenten erforderlich. So hat Gartner in seiner Studie „Use Data- and Analytics-Centric Processes With a Focus on Wire Data to Future-Proof Availability and Performance Management“ festgestellt, dass für eine hohe End-User Experience der Fokus auf Verfügbarkeits- und Performance-Management in den nächsten fünf Jahren sehr wichtig bleibt. Über die Sammlung und Analyse von Netzwerk-Daten lässt sich fast immer direkt die End-User Experience erfassen – unabhängig davon, wo die Applikation läuft.
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