Gartner-Analysten und andere empfehlen derzeit eine Blackberry-Migration, weil sie den einstigen Marktführer des Enterprise-Telefons nicht mehr für zukunftssicher halten. Folglich beschäftigen sich viele Unternehmen mit der Frage, welches mobile Betriebssystem ihren Anforderungen heute und in Zukunft genügt; eine eingehende Betrachtung der Technologien lohnt sich. Dabei geht es nicht nur um Systeme, die sich in den letzten zwei Jahren durchgesetzt haben und zahlreich zum Einsatz kommen, sondern auch um neue Technologien, die 2014 in den Fokus rücken werden. [...]
SAMSUNG SAFE
2011 war Samsung der erste Hersteller weltweit, der das bestehende Android Betriebssystem um zahlreiche MDM-Funktionen erweitert hat. Das war eine weitreichende Neuerung und heute sind diese Samsung SAFE Funktionen auf einer Vielzahl der Business-Geräte zu finden. Inzwischen haben auch andere Hersteller (HTC, LG, Motorola, Lenovo) ihre MDM-Funktionalität erweitert – aber Samsung verfügt nach wie vor über das größte Funktionsspektrum. Samsung SAFE ermöglicht beispielsweise das Verbot von Screenshots, unterstützt die Konfiguration des nativen Android Email-Clients, verhindert den Zugriff auf die Systemeinstellungen, verfügt über erweiterte VPN und WiFi-Einstellungen, erlaubt die Einschränkung von Roaming und Tethering, ermöglicht Remote Control des Gerätes, setzt Limits auf das Datenvolumen und verhindert Firmware-Updates – um nur einige zu nennen. Diese Vielfalt ist mit ein Grund, warum Samsung SAFE Geräte inzwischen im großen Ausmaß bei MDM-Projekten in Firmenumgebungen vorzufinden sind. Außerdem verfügt Samsung über eine eigene, zusätzliche, kostenpflichtige Container-Lösung: Samsung Knox.
SAMSUNG KNOX
Samsung Knox ist seit dem 4. Quartal 2013 verfügbar und ist ein interessanter Lösungsansatz. Das Besondere: Das Container-System Samsung Knox ist eine autarke, stark abgeschottete Umgebung auf Android, die mit ihrem „Dual Persona-Prinzip“ den Wechsel zwischen zwei strikt getrennten Benutzeroberflächen – geschäftlich und privat – auf ein und demselben Gerät ermöglicht. Der Umgang mit privaten und geschäftlichen Kalendereinträgen, Kontakten, Emails, Notizen, Aufgaben und Fotos kann granular eingestellt werden. So können zum Beispiel private Termine im Geschäftskalender sichtbar sein, umgekehrt natürlich nicht. Das ist für viele Mitarbeiter und Manager ein Segen, weil sie nicht andauernd zwischen zwei Kalendern zu wechseln müssen und trotzdem Compliance-Anforderungen eingehalten werden können. Browsing, Email und Dokumentenzugriff genügen dank der strikten Abschottung der geschäftlichen Daten, die von der Applikationsebene bis hin zu den genutzten CPU-Kernen reicht, größten Sicherheitsanforderungen. Lediglich ein Defizit bleibt: Auch wenn Samsung schon in den Startlöchern steht – derzeit ist es noch kein weitreichendes App-Lizenzmanagement möglich. Jedoch positioniert Samsung einen eigenen Samsung Knox App Store, in denen Drittanbietern wie beispielsweise Citrix, Evernote oder Dropbox ihre Programme anbieten. Dabei können die Software-Anbieter Samsung Knox Funktionen wie zum Beispiel Single Sign-on integrieren, die über MDM-Lösungen von Drittanbietern gesteuert werden können. Samsung hat zahlreiche etablierte MDM-Anbieter seit dem Entwicklungsprozess mit einbezogen. Somit sind die Kunden nicht von einem Samsung eignen MDM-Verwaltungstool abhängig. Bleibt zu hoffen, dass viele Software-Anbieter Samsung Knox Funktionen in ihre Lösungen integrieren, und im Samsung App Store anbieten werden.
Fazit: Samsung hat sich im letzten Jahr im Geschäftsumfeld sehr stark etabliert und wird auch 2014 ein Platzhirsch sein, wenn es darum geht Android-Geräte firmentauglich zu verwalten. Samsung Knox gibt es bisher für Samsung Galaxy S4 und eine Auswahl anderer Mobilgeräte (https://www.samsungknox.com/en/knox-supported-devices). Spannend wird hier der Wettbewerb zu den Container-Lösungen von Drittanbietern sein, die betriebssystemübergreifende Lösungen anbieten.
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