Gartner-Analysten und andere empfehlen derzeit eine Blackberry-Migration, weil sie den einstigen Marktführer des Enterprise-Telefons nicht mehr für zukunftssicher halten. Folglich beschäftigen sich viele Unternehmen mit der Frage, welches mobile Betriebssystem ihren Anforderungen heute und in Zukunft genügt; eine eingehende Betrachtung der Technologien lohnt sich. Dabei geht es nicht nur um Systeme, die sich in den letzten zwei Jahren durchgesetzt haben und zahlreich zum Einsatz kommen, sondern auch um neue Technologien, die 2014 in den Fokus rücken werden. [...]
MICROSOFT
Seit jeher gibt es ein großes Interesse seitens der Anwender und IT-Verantwortlichen an mobilen Lösungen von Microsoft; das hängt vor allen damit zusammen, dass die Administratoren unter Windows gute und über Jahre ausgereifte Werkzeuge zur sicheren Betreuung und Verwaltung der Geräte besitzen. Im Jahr 2013 hat Microsoft im MDM-Umfeld eine Vielzahl an Aktivitäten bei Windows 8.1 Endgeräten und Windows Phone 8 umgesetzt.
WINDOWS PHONE 8
Mit dem Windows Phone 8 ist ein Betriebssystem eingeführt worden, das ein Basis-Set an MDM-Funktionen mit offenen Schnittstellen beinhaltet, die durch MDM-Lösungen Dritter ansteuerbar sind. Zwar wurden damit Features wie Gerätepasswort, Verschlüsselung und Exchange Konto Konfiguration eingeführt, aber andere wichtige Komponenten, wie etwa die VPN & WiFi-Konfiguration oder aber die Möglichkeit, kostenpflichtige Apps zu verteilen, fehlen noch. Entsprechend reagierten viele Firmen bisher zurückhaltend. Es ist aber durchaus damit zu rechnen, dass in 2014 zahlreiche Funktionen „nachgeliefert“ werden. Was die Sicherheit betrifft, hat Microsoft das bewährte Sandboxing-Verfahren „Chambers“ für Anwendungen aus Windows Phone 7 weiter entwickelt. Unabhängig davon ist zu beobachten, dass es in 2014 zudem Container-Lösungen von Drittanbietern für Windows Phone 8 geben wird, beispielsweise für die Bereiche Content-Management und Browsersicherheit.
WINDOWS 8.1
Seit kurzem ist Microsoft Windows 8.1 auf einer Vielzahl von Geräten wie Ultrabooks und Tablets verfügbar. Viele Unternehmen planen – beziehungsweise evaluieren – derzeit mit diesen Geräten die klassischen Laptops im Außendienst zu ersetzen: Erstens, weil hierauf selbstentwickelte Unternehmensanwendungen im „klassischen Desktop Modus“ von Windows 8.1 sich leichter portieren lassen und zweitens, weil hierfür neue und offene MDM-Funktionen zur Verfügung stehen. Wichtig dabei ist jedoch zu erwähnen, dass es sich beim Gerätemanagement um eine Art Zwitter handelt: Windows 8.1 hat zwar die neue MDM-Verwaltungsebene, erfordert aber nach wie vor die Nutzung der klassischen Schnittstellen für das Gerätemanagement (OS Installation, Patchmanagement, Paketierung). Somit sind die neuen MDM-Funktionen eine Ergänzung, aber kein Ersatz für bewährte und etablierte CLM Produkte im Markt. Weiterhin ist der MDM-Funktionsumfang ähnlich übersichtlich wie bei Windows Phone 8, bietet aber zum Beispiel keine Remote-Konfiguration eines Outlook Exchange Postfaches oder des nativen Windows Email Clients an. Die Anzahl der Windows Store Unternehmensanwendungen für das neue Modern UI ist noch überschaubar beziehungsweise nicht mit gleichem Funktionsumfang verfügbar wie für die klassischen Desktopvarianten oder im Vergleich zu anderen, mobilen Betriebssysteme. Ebenso fehlt die Möglichkeit zum lizenzbasierten Einkaufen und zentralen Verwalten von Windows Store Apps.
Fazit: 2014 wird es zahlreiche Projekte geben, die mobile Geräte mit Windows 8.1 nutzen. Wer sich dafür entscheidet, sollte aber bedenken, dass die Anforderungen an MDM und CLM abgedeckt werden müssen. Generell hat Microsoft einige neue MDM-Funktionen in das Betriebssystem eingeführt – aber im Vergleich zu Apple oder Samsung sind noch weitere Hausaufgaben zu erledigen. Es wird interessant sein zu sehen, ob und wie die Windows 8.1 Plattform von Firmen genutzt wird, um bestehende Unternehmensanwendungen langfristig auf das Windows 8.1 Modern UI zu portieren.
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