Mobile ERP-Funktionen gewinnen zunehmend an Relevanz. Daher investieren viele Hersteller derzeit massiv in mobile Komponenten oder Apps für Smartphones und Tablets. Wie das Angebot der führenden ERP-Anbieter für mobile Anwender derzeit aussieht und welche Strategie dahinter steckt, lesen Sie hier. [...]
SAP
ERP-Platzhirsch SAP fährt bei seiner mobilen Strategie einen zweigleisigen Ansatz: Im SAP Store gibt es aktuell mehr als 300 native Apps für Smartphones und Tablet-PCs aller Hersteller und Plattformen – Apple iOS, Blackberry, Google Android, Microsoft Windows Phone. Die zweite Säule bildet SAP Fiori. Dahinter verbergen sich mobile Apps, die auf HTML5-Technik basieren und über jeden Browser bedient werden können.
Die rund 300 nativen Apps im SAP Store stammen entweder von SAP selbst oder von Partnern. Die Apps sind für die genannten Betriebssysteme optimiert und von SAP entsprechend zertifiziert. Achtung: Nicht alle Apps sind für alle Betriebssysteme verfügbar. Die meisten Apps gab es Mitte Juli 2015 für iOS (199), Android (129) und Windows (43).
Thematisch lassen sich die mobilen Unternehmensanwendungen in drei Kategorien einteilen. In die Kategorie „Apps, die Geschäftsprozesse unterstützen“ fallen beispielsweise analytische Tools oder Apps für CRM, die etwa der Vorbereitung eines Besuchs bei einem Kunden dienen. Eine zweite Gruppe bilden Produktivitäts-Apps zum Beispiel für die Genehmigung von Urlaubsanträgen oder die Reisekostenabrechnung vom mobilen Endgerät aus. Und drittens bietet der SAP Store branchenspezifische Apps, die typische Prozesse einer Branche abbilden. Ein Beispiel wären Apps, die einen Krankenhaus-Arzt bei der mobilen Visite unterstützen, da er darüber alle relevanten Daten wie Laborbefunde, Bilder, Kontaktdaten, Diagnosen, Behandlungen oder Informationen über etwaige Komplikationen abrufen kann.
Eine wichtige Rolle für das Oberflächen-Design aller neuen Anwendungen wird künftig SAP Fiori spielen. SAP Fiori stellt die am häufigsten genutzten Funktionen der SAP Business Suite mobil oder am Desktop bereit. Die Oberfläche aller derzeit mehr als 500 webbasierten SAP-Fiori-Apps passt sich an die Größe der verschiedenen Plattformen an und sieht auf Smartphones, Tablets und Desktops ähnlich aus (Responsive Design). Da die Apps technisch auf HTML5 und SAP UI5 für mobile Endgeräte basieren, unterstützen sie alle gängigen Betriebssystem-Plattformen und Browser. Sie sind schnell installiert und relativ einfach zu bedienen. SAP-Anwender könne ihre Aufgaben daher rollenbasiert (etwa in der Rolle als Manager, Einkäufer, Vertriebsmitarbeiter) und prozessbezogen erfüllen. Das heißt: Jeder Nutzer erhält nur die Funktionen, die er benötigt.
Auch bei SAP Fiori gibt es verschiedene App-Typen. An erster Stelle sind die transaktionalen Apps zu nennen. Damit lassen sich tägliche und wiederkehrende Arbeitsaufgaben wie die Erfassung von Arbeitszeiten oder die Bestätigung von Reisekosten einfach und schnell erledigen. Optimale Basis für diesen App-Typ ist SAP HANA; es ist aber auch jede andere Datenbank möglich. Factsheets / Infoblätter zeigen kontextbezogene Informationen und die wichtigsten Aspekte von zentralen Objekten von Geschäftsvorgängen an (Stammdaten etc.). Die analytischen SAP-Fiori-Apps sammeln wichtige Kennzahlen aus den Anwendungen der SAP Business Suite und stellen sie im Browser in grafischer oder tabellarischer Form dar. Eine ähnliche Funktion erfüllen die SAP Smart Business-Apps. Sie führen in Echtzeit operative und strategische Kennzahlen aus der SAP Business Suite zur weiterführenden Analyse in einem Cockpit zusammen.
*Jürgen Mauerer betreibt als freier Journalist ein Redaktionsbüro in München.
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