MPS, Tinte und Nachhaltigkeit: Druckerhersteller im Kreuzverhör

Ähnlich wie der Markt für PC und Notebooks hat auch jener für Drucker und Multifunktionsgeräte Jahre der Dürre hinter sich. Computerwelt.at hat die Geschäftsführer der wichtigsten in Österreich tätigen Druckerhersteller zu den Themen MPS, Tintendruck im Officeumfeld und Nachhaltigkeit bei Verbrauchsmaterialien befragt. [...]

Michael Mark, Kyocera Österreich

Was zeichnet die MPS Ihres Unternehmens aus bzw. wie sieht das Angebot genau aus?
Bei KYOCERA geht es im Managed Document Service nicht um Drucker oder Ausdrucke, sondern um Geschäftsprozesse im gesamten Outputbereich. Dies beginnt zumeist mit der Analyse und Optimierung des Outputmanagements und umfasst individuell auf den Kunden abgestimmte Softwarelösungen, die dem Kunden massiv Zeit und Geld sparen.
Beim Output sind nicht die sichtbaren Kosten (Anschaffung, Verbrauchsmaterial oder Service) das Problem, sondern die versteckten Kosten (Einkauf, Verwaltung, Bearbeitung, personelle Ressourcen) – diese machen bis zu 60% der Gesamtkosten aus. Wir spüren diese versteckten Kostentreiber auf und ermöglichen unseren Kunden so deutliche Einsparungen hinsichtlich Zeit und Geld.
Eine permanente Analyse des Geräteparks (Flottenmanagement), das daraus resultierende Reporting und regelmäßig durchgeführte Gespräche mit dem Kunden, optimieren die Wirtschaftlichkeit der MDS-Umsetzung und zeigen neue Aspekte der Workflowoptimierung und der Dokumentensicherheit auf. Alle Aspekte werden über ein kundenspezifisches Abrechungssystem einheitlich fakturiert. Der Einsatz neuester Technologien und die Optimierung der Prozesse garantieren dabei immer höchste Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.

Tinte statt Laser in Unternehmen wird immer häufiger. Wie steht Ihr Unternehmen zu dieser Thematik?
Da KYOCERA durch seine ECOSYS-Technologie durchwegs umweltschonende und energiesparende Produkte am Markt hat, ist der Umstieg von Tinte auf Laser Technologie für uns noch kein Thema

Neben Green-IT wird auch Nachhaltigkeit immer wichtiger. Welche Programme gibt es in Ihrem Unternehmen?
Nachhaltigkeit ist bereits seit der Unternehmensgründung im Jahr 1959 ein integraler Bestandteil im Arbeits- und Büroalltag bei KYOCERA. Unsere enorme Kompetenz in der Feinkeramik hat die ECOSYS-Technologie bis heute einzigartig gemacht und bietet unseren Kunden ein einmaliges Konzept für umweltschonendes Drucken und Kopieren. Dabei benötigen KYOCERA-Kunden nur einen Bruchteil der sonst üblichen Verschleißteile, was natürlich nicht nur das Budget sondern speziell die Umwelt schont.
Außerdem haben wir im vergangen Jahr das Programm PRINT GREEN gelauncht: Seit Juli 2013 ist jeder Toner, den KYOCERA Document Solutions Austria verkauft, zu 100 Prozent CO2-neutral. Wir sind der einzige Hersteller und Dokumentenmanagementspezialist, der es seinen Kunden ermöglicht, mit jeder gedruckten Seite CO2 zu sparen und so ihre CO2-Bilanz zu verbessern.

Hartmut Rottstedt, Lexmark Österreich

Was zeichnet die MPS Ihres Unternehmens aus bzw. wie sieht das Angebot genau aus?
Lexmark ist einer der Pioniere im Bereich MPS: Bereits seit 15 Jahren optimieren wir die Output-Infrastrukturen deutscher und internationaler Unternehmen. Unsere Kunden profitieren dabei neben unserer langjährigen Erfahrung auch von unseren umfassenden Branchenkenntnissen im Finanzsektor, im Einzelhandel oder in der Industrie. Diese fundierte Expertise bestätigt auch das IT-Marktforschungs- und Analyseunternehmen IDC, das Lexmark in seiner aktuellen MarketScape-Studie als einen führenden MPS-Anbieter bewertet hat.
Wir entwickeln unsere Managed Print Services stetig weiter, um mehr als die klassischen MPS-Leistungen bieten zu können. So erwarten viele unserer Kunden, die bereits den zweiten oder dritten MPS-Vertrag unterzeichnen, dass wir auch ihre papierbasierenden, digitalen Prozesse optimieren und ihnen entsprechende Workflow-Lösungen anbieten. Für diese speziellen Anforderungen sind wir dank unserer Akquisitionen der vergangenen Jahre im Bereich Capture, Process und Content Mangement sehr gut aufgestellt und können diese in unser MPS-Angebot integrieren. So können wir unsere Managed Print Services individuell den Kunden-anforderungen anpassen, beginnend mit der Optimierung der Output-Landschaft, um so Transparenz und Kontrolle über die Output-Kosten zu schaffen. Im nächsten Schritt steht dann die Prozessoptimierung im Vordergrund und die Überlegung, wie Unternehmen ihre Produktivität erhöhen können. Insbesondere im Zusammenspiel mit Prozess- und Content-Management-Lösungen unterstützt Lexmark seine Kunden bei allen End-to-End-Business-prozessen. Mit einer breit angelegten ECM-Strategie helfen wir außerdem, unstrukturierte Daten zu managen und die hierin vorhandenen Informationen zugänglich machen.

Tinte statt Laser in Unternehmen wird immer häufiger. Wie steht Ihr Unternehmen zu dieser Thematik?
Aus unserer Sicht ist der Laserdruck die Zukunftsdrucktechnologie, denn sie bietet zahlreiche Vorteile. So wird der Toner beispielsweise eingebrannt und kann nicht verschmieren. Alle aktuellen Laserdrucker von Lexmark sind PTS-zertifiziert, dokumentenecht und langlebig. Des Weiteren sind die Ausdrucke Wasser- und UV-Licht beständig. Weitere Vorteile: Komponenten von Laserdruckern trocknen systembedingt auch bei längerer Standzeit nicht ein und erzielen auf Normal- und Recyclingpapier eine bessere Druckqualität. Nicht zuletzt zeichnen sich Laserdrucker durch ihre Robustheit, geringe Geräuschentwicklung und sehr hohe Druckgeschwindigkeiten sowie Druckkassetten mit Kapazitäten von 40.000 Seiten und mehr aus. Außerdem verfügen Laserdrucker über ein professionelles Farbmanagement und decken die unterschiedlichsten Businessapplikationen ab wie zum Beispiel Sicherheitsaspekte sowie umfangreiche eSF Solutions. Damit sind Laserdrucker aus unserer Sicht die erste Wahl, wenn es um professionellen Office-Druck geht.

Neben Green-IT wird auch Nachhaltigkeit immer wichtiger. Welche Programme gibt es in Ihrem Unternehmen?
Neben der Einhaltung aller aktuellen Umweltkriterien des Blauen Engels und EnergyStar 2.0 fokussiert Lexmark sich auf die folgenden Nachhaltigkeitsbereiche, die für wir unseren Geschäftsbereich als besonders relevant erachten: gesellschaftliche Verantwortung, Gesundheit und Arbeitssicherheit, Menschenrechte, Umweltschutz und umweltgerechtes Produktdesign. CSR (Corporate Social Responsibility)-Programme und -Richtlinien werden vom Lexmark Sustainability Department zusammen mit funktionsübergreifenden Teams für soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit in enger Zusammenarbeit mit unternehmensweiten Arbeitsgruppen, Lieferanten, Partnern und vielen anderen Kooperationspartnern aufgestellt und geleitet. Wir halten uns an weltweit anerkannte Richtlinien wie beispielsweise den Globalen Pakt der Vereinten Nationen (UNGC), die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen und die Richtlinien zur internationalen sozialen Rechenschaftspflicht. Zusätzlich hält Lexmark die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) ein, die die Rechte von Arbeitnehmern fördert. Dem Montrealer Protokoll, das auf die Minderung des Einsatzes ozonschädigender Substanzen abzielt, haben wir uns ebenfalls verpflichtet. Lexmark setzt diese Substanzen in keinem seiner Produkte ein. Unser Engagement in dieser Hinsicht wurde international bereits ausgezeichnet. So war Lexmark beispielsweise 2012 erneut im Dow Jones Sustainability World Enlarged Index (DJSI) gelistet. Auch das Corporate Responsibility Magazine führt Lexmark das dritte Jahr in Folge in der „100 Best Corporate Citizens“ Liste für menschenrechtliche und umweltbezogene Verdienste.
Darüberhinaus verfolgt Lexmark den „Weniger drucken, mehr sparen“ Ansatz, um sowohl die eigenen als auch die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Kunden zu unterstützen. Ziel dieses Ansatzes ist es, den Papierverbrauch drastisch zu senken. Hierbei setzt Lexmark sowohl auf Hardware Lösungen als auch auf die Optimierung von Prozessen, bei denen der Papier-verbrauch reduziert wird – denn die umweltfreundlichste Seite ist immernoch die, die nicht verbraucht wird.


Karl Hawlik, OKI Österreich

Was zeichnet die MPS Ihres Unternehmens aus bzw. wie sieht das Angebot genau aus?
Jedem Lösungskonzept geht bei OKI eine kostenlose Analyse voraus, bei der wir uns das Druckverhalten und den Verbrauch im Unternehmen ansehen. So können wir auf die Wünsche und Anforderungen eingehen wie z.B. Software-Integration, Logistik oder Spezial-Anwendungen. Entweder gibt es einen Händler des Vertrauen, der eingebunden wird, oder wir finden gemeinsam einen Partner, der passt.
Was unsere Kunden am OKI MPS-Service besonders schätzen ist die Beratungsqualität, das Bemühen der persönlichen Ansprechpartner. Die Betreuung von Unternehmen ist nun einmal seit Jahrzehnten das Kern-Business von OKI, das drückt sich auch im umfassenden Service-Versprechen aus. Attraktive Kostenmodelle und state-of-the-art Geräte sind natürlich die Basis für jedes MPS-Konzept, sonst können Sie gar kein wettbewerbsfähiges Angebot legen.

Tinte statt Laser in Unternehmen wird immer häufiger. Wie steht Ihr Unternehmen zu dieser Thematik?
OKI Drucker und Multifunktionssysteme sind ja weder Inkjet noch Laser, sondern basieren auf der OKI-eigenen LED-Drucktechnologie. Das Besondere an dieser LED-Technik ist, dass sie sowohl im bildgebenden, grafischen Bereich als auch bei den klassischen Leistungsmerkmalen im Office-Bereich Vorteile bringt. Insofern kann ich der Thematik nur hinzufügen: OKI LED-Geräte können den meisten Unternehmen diese Entscheidung abnehmen. Und je einheitlicher sie die Infrastruktur halten, umso übersichtlicher und einfacher bleibt auch das Geräte-Management.

Neben Green-IT wird auch Nachhaltigkeit immer wichtiger. Welche Programme gibt es in Ihrem Unternehmen?
Der Konzern setzt produktionsseitig eine Reihe von Nachhaltigkeits- und Umwelt-Programmen um. Wir als österreichische Niederlassung können vor allem durch Geräte beitragen, die ein ökologisches Druckverhalten bestmöglich unterstützen. Dazu zählen der geringe Energieverbrauch, unsere standardmäßige Duplex-Ausstattung und die kostenlosen Druckmanagement-Tools, die helfen, das Druckaufkommen effektiv zu regeln. Außerdem gibt es das Recycling-Programm für leere Toner-Kartuschen. Aber der eigentlich größte Beitrag ist meines Erachtens die Sensibilisierung der Kunden für ihr internes Druckaufkommen. MPS mag kundenseitig primär ein Kostenthema sein, tatsächlich ist es aber ebenso ein Beitrag für Ressourcen schonendes Drucken.


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