Nachhaltiger IT-Schutz nur mit ganzheitlicher Cyber-Defense-Strategie realisierbar

Die IT-Bedrohungslage verschärft sich nahezu täglich. Traditionelle Sicherheitskonzepte stoßen dabei zunehmend an ihre Grenzen. Erforderlich sind neue, erweiterte Sicherheitsstrategien und ein umfassender, durchgängiger Cyber-Defense-Ansatz. Ein solcher muss auf den vier Grundkomponenten Prävention, Erkennung, Abwehr und Reaktion basieren. [...]

Zentraler Vorteil des SOC eines global aufgestellten MSS-Anbieters ist der umfassende Überblick über die Sicherheitslage und die Fähigkeit, Bedrohungen vorausschauend zu ermitteln und zu isolieren. Voraussetzung ist, dass ein solches Abwehrzentrum über eine valide globale Datenbasis für ein proaktives Security Monitoring verfügt. Nur eine derartige globale Threat Intelligence kann auch die zuverlässige Basis für die Realisierung eines umfassenden Schutzes vor akuten – auch gänzlich neuen – Bedrohungen sein. Dabei kann ein weltweit agierender Provider im Unterschied zu einem rein lokal vertretenen MSS-Anbieter Meldungen und Störungen unterschiedlichster IT-Infrastrukturen von Tausenden Kunden weltweit überwachen und analysieren – und auf dieser Datenbasis dann ein Echtzeitbild der Bedrohungslage erzeugen, das wiederum für die Erstellung effizienter Cyber-Abwehrlösungen genutzt wird. Ein international vertretener Service-Anbieter wie NTT Com Security beispielsweise betreibt weltweit 24 SOCs sowie Forschungs- und Entwicklungszentren und beschäftigt mehr als 1.000 Sicherheitsexperten, davon mehr als 250 allein in der DACH-Region. Zudem nutzt NTT weltweit verteilte proprietäre – auf eigener IP basierende – kommerzielle und Open-Source-Honeypots und kann damit seinen Kunden ein Höchstmaß an präventiver Sicherheit bieten.

INCIDENT-RESPONSE-STRATEGIE IST UNVERZICHTBAR

Eines muss aber auf jeden Fall festgehalten werden: Es gibt keine 100-prozentige Absicherung und daher müssen Unternehmen auf den Ernstfall, sprich einen Incident, effizient vorbereitet sein – bevor dieser eintritt. Das gilt es zu akzeptieren, wobei heute allerdings die Realität vielfach noch ganz anders aussieht. So hat der aktuelle NTT Com Security Global Threat Intelligence Report ergeben, dass drei Viertel der Unternehmen nur unzureichend für diese Situation – den Incident – gewappnet sind. Eine Incident-Response-Strategie ist aber unabdingbar, um eine hohe IT-Sicherheit gewährleisten zu können, das heißt, es muss ein Incident-Response-Verfahren etabliert sein, das im Gefahrenfall abgerufen werden kann und mit dem ein ungewollter Datenabfluss unterbunden wird. Auch hier bieten erfahrene Sicherheitsexperten eine entscheidende Unterstützung bei der Gestaltung und Bereitstellung von Response-Teams.

Insgesamt sollte eine Cyber-Defense-Strategie – ausgehend von der Ermittlung des individuellen Risikoprofils – sukzessive umgesetzt werden. Wichtig ist dabei der ganzheitliche Ansatz, der die Überwachung und Absicherung der Endpunkte als wichtigen Erfolgsfaktor berücksichtigt. Zudem muss eine proaktive Abwehr und Früherkennung von Gefahren durch Technologie und fachliche Expertise gewährleistet sowie ein Incident-Response-Konzept etabliert sein. Nur mit einem solchen umfassenden Ansatz kann ein Unternehmen heute eine maximale IT- und Informationssicherheit realisieren.

* Kai Grunwitz ist Senior Vice President DACH bei NTT Com Security


Mehr Artikel

Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien. (c) WeinwurmFotografie
Interview

IT-Berufe im Fokus: Innovative Lösungen gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist schnelles Handeln gefordert. Die Fachgruppe IT der UBIT Wien setzt in einer Kampagne genau hier an: Mit einem breiten Ansatz soll das vielfältige Berufsbild attraktiver gemacht und innovative Ausbildungswege aufgezeigt werden. IT WELT.at hat dazu mit Rüdiger Linhart, Vorsitzender der Berufsgruppe IT der Fachgruppe UBIT Wien, ein Interview geführt. […]

News

ISO/IEC 27001 erhöht Informationssicherheit bei 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen

Eine Umfrage unter 200 Personen verschiedener Branchen und Unternehmensgrößen in Österreich hat erstmals abgefragt, inwiefern der internationale Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISO/IEC 27001) bei der Bewältigung von Security-Problemen in der Praxis unterstützt. Ergebnis: Rund 81 Prozent der zertifizierten Unternehmen gaben an, dass sich durch die ISO/IEC 27001 die Informationssicherheit in ihrem Unternehmen erhöht hat. […]

News

Public Key Infrastructure: Best Practices für einen erfolgreichen Zertifikats-Widerruf

Um die Sicherheit ihrer Public Key Infrastructure (PKI) aufrecht zu erhalten, müssen PKI-Teams, sobald bei einer Zertifizierungsstelle eine Sicherheitslücke entdeckt worden ist, sämtliche betroffenen Zertifikate widerrufen. Ein wichtiger Vorgang, der zwar nicht regelmäßig, aber doch so häufig auftritt, dass es sich lohnt, PKI-Teams einige Best Practices für einen effektiven und effizienten Zertifikatswiderruf an die Hand zu geben. […]

News

UBIT Security-Talk: Cyberkriminalität wächst unaufhaltsam

Jedes Unternehmen, das IT-Systeme nutzt, ist potenziell gefährdet Opfer von Cyberkriminalität zu werden, denn die Bedrohung und die Anzahl der Hackerangriffe in Österreich nimmt stetig zu. Die Experts Group IT-Security der Wirtschaftskammer Salzburg lädt am 11. November 2024 zum „UBIT Security-Talk Cyber Defense“ ein, um Unternehmen in Salzburg zu unterstützen, sich besser gegen diese Bedrohungen zu wappnen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*