Ein havariertes System ist lästig, lässt sich jedoch mit ein wenig Geduld wieder aufbauen. Katastrophal ist dagegen der Verlust von Dokumenten, für die keine Sicherungskopie vorliegt. [...]
DEBILE DATENTRÄGER DOKUMENTE AUSLESEN
Beim Versuch, Dateien von defekten Datenträgern, etwa von beschädigten CDs/DVDs und USB-Sticks auszulesen, können Sie vom Windows-Explorer wenig Hilfe erwarten. Treten beim Lesen Probleme auf, so bricht der Explorer den Zugriff nach einem kurzen Time-out mit einer Fehlermeldung ab und verwirft auch den bereits korrekt gelesenen Teil der Datei wieder von der Platte. Gründlicher arbeitet das besonders hartnäckige Freeware-Tool Unstoppable Copier (400 KB, multi-lingual, für alle Windows-Versionen). Nach dem Start des Tools verlangt das Feld „Quelle“ die Eingabe des defekten Datenträgers, von dem es die noch lesbaren Dateien in das unter „Ziel“ angegebene Verzeichnis schreiben soll. Auch eine einzige Datei lässt sich als Quelle angeben. Die weiteren Optionen zur Leseoperation finden sich unter „Einstellungen“, wobei Unstoppable Copier mit Standardwerten arbeitet, die eine maximale Anzahl von Durchgängen für das Auslesen der Dateien zulassen. Das Tool versucht, die Quelldateien Byte für Byte zu lesen. Was schließlich unlesbar ist, füllt es mit Nullen auf. Diese Methode der Datenrestauration eignet sich natürlich nicht für jeden Dateityp. Am besten arbeitet das Tool bei gewöhnlichen Textdateien, aber auch die meisten Bildformate und Sounddateien sind robust. Ein paar verlorene Bytes zerstören selten die ganze Datei, solange die Header-Informationen am Anfang erhalten geblieben sind. Gepackte Dateien aller Art, also auch DOCX, XSLX, PPTX und die Dateitypen ODT, ODS und ODP von Libre Office, sind problematischer und werden schneller unbrauchbar, wenn nach dem Auslesen zu viele Bytes fehlen. Hier sind dann weitere Reparaturschritte erforderlich.
*David Wolsk arbeitet als freier Autor.
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