Objektspeicher als Antwort auf die Datenflut

Object Storage ermöglicht es, riesige Mengen unstrukturierter Daten zu verwalten, und bietet zudem die Möglichkeit, bei Bedarf eine Hybrid-Cloud-Umgebung zu schaffen. [...]

SCALITY, DATADIRECT NETWORKS UND CLOUDIAN
Scality, der Zweitplatzierte im IDC-Ranking, konzentriert sich mit seiner Software RING auf Umgebungen mit Daten­volumina im Petabyte-Bereich sowie auf Anwender, die über Commodity-Hardware Kosten sparen wollen.

Dafür setzt Scality auf performante Cluster mit mindestens sechs Standard-Servern in einer sogenannten Shared-Nothing-Architektur. Diese Distributed-Computing-Architektur kann durch Hinzufügen einzelner Server unter einem einzigen globalen Namespace bis in den Petabyte-Bereich skalieren.

In der mehrschichtigen RING-Architektur können die Zugriffsknoten unabhängig voneinander skalieren. Die Metadaten werden ebenfalls auf die Knoten verteilt, um keinen Flaschenhals durch ein zentrales Metadaten-Repository entstehen zu lassen.

Upgrades und geplante oder ungeplante Systemwartungen lassen sich im laufenden Betrieb durchführen. Der Schutz der Daten wird entweder für kleinere Dateien durch Replizierung oder für größere Dateien durch die selbst entwickelte Erasure-Coding-Technik ARC (Advanced Resilience Configuration) gewährleistet.

Scality eröffnet über eine virtuelle Dateisystemschicht die Möglichkeit, sowohl Datei- als auch Objektdaten in demselben System vorzuhalten. Der Zugriff darauf erfolgt über traditionelle Dateischnittstellen wie NFS (Network File System), das SMB-Protokoll (Server Message Block) oder über REST-Schnittstellen wie CDMI (Cloud Data Management Interface), Amazon S3 und OpenStack Swift. Der Zugriff auf VM-Storage von VMware ist ebenfalls möglich. Auf diese Weise will Scality den Markt für seine Lösung möglichst umfassend ansprechen.

DATADIRECT NETWORKS (DDN)
DDN gehört laut IDC neben Cleversafe und Hitachi Data Systems zu den drei Anbietern mit dem größten Marktanteil. DDN will mit der Web-Object-Scaler-Plattform (WOS) Anwender wie Service-Provider erreichen, die Riesenmengen an unstrukturierten Daten verwalten müssen. Die Storage-Knoten bestehen dabei aus Viereinheiten-Servern mit jeweils 60 SATA-Platten.
Die WOS-Plattform kann geografisch verteilt aufgesetzt werden und bietet für den Schutz der Daten mit Global Object Assure eine Erasure-Coding-Implementierung, die lokal oder auf mehrere Sites verteilt funktioniert. Zudem lässt sich der Schutz auch mit Hilfe einer Datenreplizierung sicherstellen.

Ein S3-Gateway stellt die Verbindung zur Amazon-Cloud zur Verfügung. Ausserdem unterstützt WOS Umgebungen mit dem Cluster-Dateisystem GPFS (General Parallel File System) und die Protokollerweiterungen zum Common Internet File System (CIFS).

CLOUDIAN
Zu den spezialisierten Newcomern im Bereich der Object-Storage-Leader gehört auch Cloudian. Seine für Hybrid Clouds geeignete Lösung Hyperstore setzt ebenfalls auf eine Ring-Architektur, die alle Knoten in einem einzigen globalen Namespace zusammenfasst. Der Anbieter wirbt für seinen Objektspeicher unter anderem mit Apache Cassandra, einem Repository für Metadaten. Dieses verteilte NoSQL-Datenbankverwaltungssystem ist auf hohe lineare Skalierbarkeit und niedrige Latency ausgelegt.

Cloudian – Spezialist für Amazon S3: Dank der vollständigen Implementierung der Amazon-S3-Schnittstelle können Unternehmen eigene private Amazon-Clouds aufbauen. (c) computerworld.ch

Unternehmensangaben zufolge kann das Datenbankverwaltungssystem die Indizes auf Hunderte von Knoten verteilen. Das Modul Hadoop Analytics soll innerhalb der Objekte eine schnelle Suche und Analyse der Daten ermöglichen. Und schließlich bietet Cloudian laut eigenen Aussagen als einziger Hersteller eine vollständige Implementierung der Amazon-S3-Schnittstelle – inklusive Bereichen wie Versionierung, Multipart Uploading (Hochladen großer Objekte in Teilen) und Replizierung von Objekten über verschiedene AWS-Regionen hinweg. Darüber hinaus hat der Anbieter die API durch Quality of Service und Monitoring erweitert. Die Summe dieser Funktionen soll Anwendern die Möglichkeit eröffnen, eigene S3-Clouds aufzusetzen. Darüber hinaus lassen sich die Daten aus dem Objektspeicher in Amazon S3 oder damit kompatible Clouds schieben (Tiering).

Cloudian rechnet sich dank seiner S3-Implementierung erhebliche Wettbewerbsvorteile aus, denn es gibt mehr als 400 Anwendungen, die S3 nutzen können. Cloudian behauptet, mit einer TCO von einem Cent pro Gigabyte und Monat günstiger zu sein als Amazons Public-Cloud-Dienst.


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