Objektspeicher als Antwort auf die Datenflut

Object Storage ermöglicht es, riesige Mengen unstrukturierter Daten zu verwalten, und bietet zudem die Möglichkeit, bei Bedarf eine Hybrid-Cloud-Umgebung zu schaffen. [...]

DIE ETABLIERTEN ALLROUNDER EMC UND HDS
Auch die beiden etablierten Speicheranbieter EMC und HDS zählt IDC in seiner MarketScape-Analyse zu den Leadern. Beide vertreten einen breiten „Portfolio-Ansatz“ mit mehreren Produkten, um Object-Storage-Fähigkeiten über mehrere eigene Plattformen hinweg liefern zu können.

Mit Centera war EMC unter den Appliances der ersten Objektspeicher-Generation vertreten, die noch keine Cloud-Features hatten und nur fürs Rechenzentrum geeignet waren. Zudem verkauft EMC seit sieben Jahren das Objektspeicherprodukt Atmos, das laut EMC für Private Clouds geeignet ist und eine S3-Schnittstelle bietet. Seine neueste Lösung nennt EMC Elastic Cloud Storage (ECS). Auf sie ist die künftige Strategie des Unternehmens bezüglich Objektspeicher ausgerichtet. ECS wird als rein softwarebasierte Lösung oder als Appliance bereitgestellt. Der Cloud-Speicher soll dabei auf Standard-Hardware bis in den Exabyte-Bereich skalieren können.

Drei Optionen: Die Objektspeicher-Lösung ECS von EMC ermöglicht den Zugriff auf Objekte zusätzlich über das Hadoop File System (HDFS) und das Network File System (NFS). (c) computerworld.ch

EMC positioniert ECS auch als Alternative zu Public Clouds und spricht von einer um bis zu 28 Prozent niedrigeren TCO verglichen etwa mit den Public Clouds von Amazon oder Google. ECS unterstützt Amazon S3 und OpenStack Swift und stellt ergänzend das Protokoll Hadoop File System (HDFS) für schnelle Big-Data-Analytics-Anwendungen zu Verfügung.

Zu der Funktionalität von ECS gehört eine automatische Ausfallsicherung, die den Zugang zu Containern und Objekten auch beim vorübergehenden Ausfall eines Standorts ermöglicht. Nach Wiederherstellung der Verbindung aller Zonen werden die Standorte automatisch synchronisiert. Der Objektspeicher speichert über einen Geo-Caching-Layer lokale Daten in einem verteilten Cache, um einen schnellen Zugriff auf Daten von allen Standorten aus zu gewährleisten.

HITACHI DATA SYSTEMS
Hitachi liefert mit der Content Platform (HCP) eine Objektspeicherlösung, die durch die Module Data Ingestor (HDI) und HCP Anywhere ergänzt wird. HDI soll in einer Cloud- oder einer verteilten Umgebung eine Verbindung zum Kernrechenzentrum herstellen, ohne dass Anwendungen neu codiert oder die Interaktion von Benutzern mit Speicherressourcen verändert werden müssen.

HDI fungiert als Caching-System und kümmert sich um Aufgaben wie Content-Freigabe und Basisverzeichnisse mit Roaming, Datensicherheit und -wiederherstellung. Es nutzt Erasure Coding über eine zusätzliche Speicherschicht in Form einer Hardware-Box, der die Daten über die Erasure-Coding-Softwareschicht zugeführt werden.

HCP Anywhere wiederum ist eine On-Premise-Lösung für die sichere und zuverlässige Freigabe und Synchronisierung von Dateien in der Private Cloud. Schnittstellen zu Amazon S3 und Microsoft Azure sind ebenfalls vorhanden.

FAZIT
Objektspeicher spielen ihre Vorteile für Unternehmen aus, die Riesenmengen an Daten zu verwalten haben und deren Top-Prioritäten dabei Skalierbarkeit und hohe Datenverfügbarkeit in einer flexiblen Infrastruktur bei einer möglichst niedrigen TCO darstellen. Sie bieten Unternehmen zudem die Möglichkeit, bei Bedarf eine Hybrid-Cloud-Umgebung zu schaffen, indem sie die Schnittstellen zu den öffentlichen Cloud-Speicherdiensten nutzen.

*Susanne Franke ist freie Fachjournalistin in München.


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