Das Open-Source-Betriebssystem Linux hat sich aufgrund seiner stetig wachsenden technischen Leistungsfähigkeit, und komplettiert durch umfassenden Service und Support, in allen Bereichen der Unternehmens-IT etabliert. Eine ähnliche Entwicklung vollzieht sich gegenwärtig auch beim Cloud Computing in Richtung einer Open Hybrid Cloud. [...]
Aus dem Alltagsleben sind Cloud-Services für Messaging, Content- und Collaboration-Systeme oder Online-Speicher kaum mehr wegzudenken. Verbraucher nutzen zu Hause und unterwegs fast täglich Services wie WhatsApp, Skype, Flickr und Dropbox, weil sie weitgehend problemlos funktionieren. Sie stehen einfach und schnell zur Verfügung. Die gleichen Möglichkeiten erwarten die Menschen auch im Berufsleben.
Die Infrastrukturen von Public-Cloud-Anbietern sind von Grund auf für einen reibungslosen, agilen und kosteneffizienten Betrieb ausgelegt. Darauf beruhen die Grundprinzipien der Geschäftstätigkeit der Provider. Anforderungen, die einen schnellen Aufbau verzögern, wie aufwändige Compliance- oder anspruchsvolle Sicherheitsvorschriften, gelten als nachrangig und werden erst parallel zum laufenden Betrieb umgesetzt. Die Unternehmens-IT dagegen beruht auf den verschiedensten Hard- und Software-Insellösungen, entwickelt zu unterschiedlichen Zeiten, entstanden über Jahrzehnte und nach diversen Technologieparadigmen.
Kein Wunder, dass die Unternehmens-IT Mühe hat, im Wettbewerb mit den Public-Cloud-Services mitzuhalten. Sie muss noch einen weiten Weg zurücklegen, bis ihre eigenen Cloud-Services ebenso einfach und schnell einsetzbar sind wie die aus der Public Cloud. Die Verantwortlichen aus den Fachabteilungen wollen aber nicht länger warten. Warum auch, sagen sich viele, wenn es eine Vielzahl von externen Alternativen gibt. Ein beachtlicher Teil des IT-Budgets der Fachabteilungen geht daher nicht an die interne IT, sondern an Anbieter außerhalb des Unternehmens. Damit besteht letztlich die Gefahr, dass die Unternehmens-IT immer mehr an Bedeutung verliert und Daten einem unkalkulierbaren Risiko ausgesetzt sind.
WARUM EINE HYBRID CLOUD?
Einige IT-Organisationen haben bereits erkannt, dass eine höhere Flexibilität und Geschwindigkeit die einzige Möglichkeit ist, um den steigenden Bedarf der Fachabteilungen abzudecken. Public Cloud Computing eignet sich für spezielle Anwendungsszenarien, ist aber nicht ausgereift genug, um alle Anforderungen von Unternehmen bei deren Mission-Critical-Applikationen abzudecken.
Jede Arbeitsgruppe innerhalb der IT-Abteilung prüft aus einem unterschiedlichen Blickwinkel, wie der Produktionszyklus von Applikationen mit Hilfe unterschiedlicher Technologien beschleunigt werden kann. Für die Erstellung von Prototypen, das Testen von Modulen und die Übergabe von fertigen Applikationen an die Fachabteilungen stehen mehrere Möglichkeiten bereit: traditionelle Virtualisierung, Infrastructure-as-a-Service (IaaS)- oder Platform-as-a-Service (IaaS)-Umgebungen. Das Entwicklerteam wird sich eher dem PaaS-Ansatz verpflichtet sehen und das Infrastruktur- und Operations-Team hat eine Präferenz für eine Virtualisierungs- oder eine IaaS-Umgebung. Es gibt hier nicht „die ideale“ Umgebung für sämtliche Szenarien. Höchstwahrscheinlich wird sich eine IT-Organisation für einige oder sogar für eine Kombination aus allen erwähnten Modellen entscheiden und situationsbedingt das am besten geeignete einsetzen. Mit anderen Worten: sie nutzen eine Hybrid Cloud.
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