Open-Source-Tools machen Anwendungen cloud-ready

Die Non-Profit-Organisation Cloud Native Computing Foundation (CNCF) setzt auf Open-Source-Software wie Docker und Kubernetes, um Anwendungen fit für einen Einsatz in der Cloud zu machen. Zu den Mitgliedern gehören auch große IT-Player wie Google, Fujitsu und Dell EMC. [...]

Erst vor gut einem Jahr wurde die Cloud Native Computing Foundation (CNCF) als Teil der Linux-Foundation gegründet. Die Initiatoren haben sich die Entwicklung von Open-Source-Werkzeugen für „cloud-ready“ Applikationen auf die Fahne geschrieben. Microservices-Architekturen und Container-Techniken wie Docker spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sollen Unternehmen helfen, Cloud-Anwendungen schneller und einfacher zu entwickeln und auszurollen.
Auf ihrer Anwenderkonferenz CloudNativeCon in Berlin stellte die CNCF dazu neue Open-Source-Projekte und die Unterstützung durch weitere kommerzielle Anbieter vor. Das jüngste Mitglied ist Dell EMC, im Verwaltungsrat der Organisation sitzen unter anderem Vertreter von Cisco, CoreOS, Docker, Fujitsu, und Google. Insgesamt stehen mehr als 80 Organisationen auf der Mitgliederliste, darunter auch der Linux-Distributor Suse und kleinere Spezialanbieter wie Solinea, HarmonyCloud, QAware und TenxCloud.
CONTAINER-MARKT SOLL JÄHRLICH UM 40 PROZENT WACHSEN
Die CNCF-Protagonisten setzen auf die wachsende Bedeutung von Container-Techniken und die damit verbundenen Marktchancen. Das New Yorker Marktforschungs- und Beratungshaus 451 Research schätzt die 2016 erzielten Umsätze im Markt für Application Container auf 762 Millionen Dollar. Bis 2020 werde das Umsatzvolumen auf 2,7 Milliarden Dollar steigen, so die Prognose. Das entspreche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 40 Prozent. 451 Research verfolgt laut eigenen Angaben die Aktivitäten von mittlerweile 125 Anbietern im Umfeld von Container-Techniken.
DOCKER RUNTIME WIRD OPEN SOURCE
Zu den prominentesten Playern in diesem Segment zählt Docker. In Berlin erklärte Dan Kohn, Executive Director der CNCF, sichtlich stolz, dass Dockers Container Runtime „containerd“ künftig in einem Inkubator-Projekt der CNCF weiterentwickelt werde. Docker ist offenbar überzeugt von den Vorteilen der Open-Source-Idee und hat der Community seit 2014 bereits mehrere Softwaresysteme überlassen. Auch die Container Engine rkt von CoreOS wird künftig im Rahmen eines CNCF-Projekts als quelloffene Software weitergepflegt. Darüber hinaus kümmert sich die Organisation um weitere einschlägige Systeme, darunter das Monitoring-Tool Prometheus und das Logging-System Fluentd.
KUBERNETES 1.6 BRINGT MEHR ENTERPRISE-FEATURES
Eine wichtige Rolle im Container-Kosmos spielt auch die ursprünglich von Google entwickelte Orchestrierungsplattform Kubernetes. Kurz vor dem CNCF-Event präsentierte die Open-Source-Community die neue Version Kubernetes 1.6, die eine Reihe von Erweiterungen für den Enterprise Einsatz verspricht. Dazu gehört etwa die Unterstützung von maximal 5000 Rechnerknoten. Über das „Federation“-Feature, das mehrere Cluster kombiniert, können Unternehmen sogar darüber hinausgehen und ihre Workloads über mehrere Rechenzentren und Cloud-Instanzen verschiedener Provider hinweg betreiben und verwalten. Weitere Verbesserungen gibt es unter anderem im Bereich rollenbasierte Zugriffskontrollen für mehr Sicherheit und bei der dynamischen Storage-Provisionierung.
Das Motto des neuen Kubernetes-Release laute „Multi-User, Multi-Workloads at Scale“, erläuterte Aparna Sinha, Senior Product-Managerin bei Google. Sie betonte die zentrale Bedeutung von Kubernetes, die die Open-Source-Software für die wachsende Popularität von Container-Systemen und Cloud-nativen Ansätzen im Allgemeinen habe. Man versuche damit, die Art und Weise, wie Applikationen in verteilten Systemen betrieben werden, neu zu definieren. Gelingen werde dies nur in einem offenen, transparenten Prozess, wie er durch die Open-Source-Community mit ihren zahlreichen Kontributoren ermöglicht werde.


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