PwC kritisiert Strategien: Security-Konzepte sind von gestern

In einer Studie hat PwC herausgefunden, dass Firmen zwar immer mehr in ihre Security investieren, doch allzu häufig ohne zukunftsweisende Strategie. Trotz steigender Investments werden daher die finanziellen Folgen von Security-Vorfällen immer teurer. [...]

VORFÄLLE WERDEN IMMER TEURER
Immer größer wird auch das Risiko, dass Security-Vorfälle richtig teuer werden. Ein Viertel der Vorfälle verursacht in diesem Jahr laut Studie einen Schaden zwischen 100.000 und einer Million Dollar, vor einem Jahr traf das nur auf ein Fünftel zu. Jeweils 7 Prozent der Vorfälle führen zu Kosten von über einer Millionen Dollar oder sogar über 10 Millionen Dollar. In dieser Kategorie mit besonders großem Schadensvolumen hatte es laut PwC einen krassen Anstieg bereits 2012 gegeben.
Gleichwohl betrifft das Risiko, dass Löcher im IT-Sicherheitsnetz einen immensen Millionenschaden anrichten können, selbstredend nur bestimmte Firmen. Fast die Hälfte der Vorkommnisse in dieser Gewichtsklasse entfallen laut PwC auf die Branchen Erdöl & Gas und Pharma.
SELBSTWAHRNEHMUNG ZU POSITIV
Auffällig ist bis hierhin, dass die Firmen also mehr Geld für die IT-Sicherheit in die Hand nehmen – mit durchwachsenem Erfolg. Parallel zu den Mehrausgaben ist offenbar auch das Selbstbewusstsein der Unternehmen gestiegen, die Security-Dinge im Griff zu haben. 50 Prozent der Befragten schätzen sich laut Studie als „Vorreiter“ ein, die über eine wirksame Strategie verfügen und diese auch proaktiv umsetzen. Ein positives Selbstbild also, um 17 Prozentpunkte stärker verbreitet als im Vorjahr und – dazu gleich – leider trügerisch.
26 Prozent sehen sich selbst als „Strategen“, bei denen die Strategie besser ist als ihre Umsetzung, 13 Prozent als „Taktiker“, bei denen es sich umgekehrt verhält. 11 Prozent ordnen sich als „Feuerwehrleute“ ein, die hinsichtlich Strategie und Umsetzung hinterherhinken, weil sie ständig Brände löschen müssen.
Warum also trügerisch, das Ganze? Nun, weil die selbsternannten Vorreiter zum Teil haarsträubende Ergebnisse einfahren. Im Gesamtdurchschnitt kostet ein Security-Vorfall laut Studie 531 US-Dollar. In Feuerwehrfirmen liegt der Wert erwartungsgemäß deutlich darüber, nämlich bei 658 Dollar. Bei den Vorreitern sind Vorkommnisse aber fast genauso teuer – 635 Dollar im Durchschnitt.
Zum Teil jedenfalls liegen Selbstwahrnehmung und Realität also deutlich auseinander, wie die Studie unterstreicht. Immerhin ein Argument fällt einem zur Entlastung der Vorreiter ein: Vermutlich sind sie häufiger in Branchen mit einem höheren Schadensrisiko tätig, was die Bezugsgröße schnell in die Höhe treiben kann.


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