Raspberry Pi: Die 8 häufigsten Probleme einfach lösen

Wer achtsam mit dem kleinen Platinenrechner umgeht, wird lange seine Freude am Raspberry Pi haben. Aber wie jede Hardware hat auch dieser seine typischen Fehlfunktionen. Wir haben Probleme, Ursachen und Lösungen zusammengestellt. [...]

Bei einem typischen Bastler-Board wie dem Raspberry Pi lassen sich Fehlfunktionen und Probleme nie völlig ausschließen. Die Suche nach der Ursache ist nicht immer ganz leicht, da im Zweifel auch ein externes Bauteil Schuld am aufgetretenen Problem sein kann. Im Folgenden besprechen wir die nach unserer Erfahrung häufigsten Fehlerquellen. Ein Tipp vorneweg: Sollte ihr alter Raspberry sich trotz aller Versuche nicht wiederbeleben lassen, greifen Sie am besten gleich zum neuen Modell für das gleiche Geld.

1. KEIN SYSTEMSTART: DER DATENTRÄGER SCHEINT BESCHÄDIGT

Wird die SD-Karte des Raspberry in den Kartenleser eines Rechners gesteckt, sollte der Dateimanager diese zum Start notwendigen Dateien anzeigen. (c) Lamprecht

Wenn sich der Raspberry Pi, Model A oder Model B spielt hier keine Rolle, weigert, überhaupt zu starten, sind Probleme mit der SD-Karte die wahrscheinlichste Ursache. Wenn Sie den Minicomputer gerade erstmals in Betrieb nehmen wollen und er nicht reagiert, prüfen Sie zunächst, ob Sie beim Aufspielen des Betriebssystems einen Fehler gemacht haben. Wird die Karte in das Lesegerät eines PCs gesteckt, müssen Sie dort die Bootpartition für den Raspberry sehen. Diese besteht unter anderem aus den Dateien „start.elf“ und „kernel.img“. Fehlen diese Dateien, kann der Pi definitiv nicht starten. Versuchen Sie in diesem Fall, das Image des Betriebssystems zurückzuspielen (siehe Kasten „Backup der SD-Karte“).

Sind die Dateien vorhanden, der Pi startet aber trotzdem nicht, verwenden Sie möglicherweise eine inkompatible Karte. Einige wenige Modelle funktionieren (aus welchen Gründen auch immer) nicht mit dem Pi. Von Agfa über Amazon bis zu Kingston, Transcend oder Sandisk reicht die Liste der Hersteller. Die einfachste Lösung: Versuchen Sie es mit einer anderen SD-Karte. War die Karte dagegen bereits einmal erfolgreich im Betrieb, wurde wohl die Karte korrumpiert. Das kann passieren, wenn die Karte entfernt wird, während das System noch arbeitet. Eine weitere Ursache ist eine unterbrochene Stromversorgung bei laufendem System. Um solche Probleme zu vermeiden, sollten Sie den Pi immer entweder über die grafische Oberfläche herunterfahren oder bei SSH-Fernwartung das Kommando

sudo shutdown -h now

verwenden.

Beobachten Sie bei Startproblemen ferner genau die LEDs der Platine: Der Raspberry gibt mit dem Blinken der LEDs Hinweise auf die Problemursache.

2. RASPBERRY-DISPLAY BLEIBT DUNKEL

Viele Hardware-Probleme lassen sich in der Datei „config.txt“ entschärfen. Viele Hardware-Probleme lassen sich in der Datei „config.txt“ entschärfen. Viele Hardware-Probleme lassen sich in der Datei „config.txt“ entschärfen. (c) Lamprecht

Sie haben einen externen Monitor angeschlossen, aber nach dem Start des Systems ist darauf nichts zu sehen? Dann wiederholen Sie den Startvorgang, und behalten Sie die LED im Blick. Liefert das System auf diesem Weg keine Hinweise, kann auch schlicht ein Fehler in der Kommunikation mit dem Display die Fehlerursache sein. Da der Raspberry kein Bios im üblichen Sinn besitzt, nehmen Sie auf einem Linux- oder Windows-Rechner Einstellungen in einer Textdatei vor, die auf der Speicherkarte liegt. Öffnen Sie die Datei „config.txt“ auf der Karte mit einem Texteditor Ihrer Wahl. Fügen Sie die Zeile

hdmi_safe=1

hinzu. Speichern Sie die Datei, und legen Sie die Karte wieder ein. Verbinden Sie danach das Kabel des externen Geräts mit der Platine. Kontrollieren Sie dabei den Sitz des Kabels. Einige Gehäuse setzen das Kabel unter Zug und verhindern damit die optimale Übertragung. Verbinden Sie den Raspberry dann mit der Stromversorgung, und kontrollieren Sie, ob das Problem damit behoben ist.


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