Wer ein Internet-Geschäft aufmachen will, braucht ein Shop-System. Das lässt sich kaufen, mieten oder auch kostenlos beziehen. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile verschiedener E-Commerce-Lösungen und erklären, welche Online-Shop-Software besonders für kleine und mittelständische Unternehmen geeignet ist. [...]
Für einen Online-Shop benötigen Firmen ein passendes Shopping-System. Dahinter verbirgt sich eine Software, die unterschiedliche E-Commerce-Funktionen wie Warenkorb oder Kasse bereitstellt. Ein gutes Shop-System unterstützt das Einrichten verschiedener Abteilungen, das bequeme Einstellen der Produkte und arbeitet mit gängigen Datenbanken zusammen. Höherwertige Systeme lassen sich auch vollständig in die betriebliche Infrastruktur und den geschäftlichen Workflow integrieren.
Das Mindeste, was ein Online-Shop enthalten sollte, sind übersichtliche „Regale“, ein Warenkorb und eine Kasse. Diese Elemente sollten so präsentiert sein, dass sich der Besucher sofort zurecht findet. Bei der Warenpräsentation sollte der Kunde auf einen Blick sehen, was es dort zu kaufen gibt und sich möglichst schnell eine Übersicht über die Produktpalette verschaffen können. Ist das Warensortiment größer, muss ein Suchtool helfen, das passende Produkt zu finden.
Neben einem Gesamtüberblick sollten für jedes Produkt Detailinfos inklusive Produktbeschreibung und –foto zur Verfügung stehen. Hat sich der Kunde für ein oder mehrere Produkte entschieden, sollte er sie in einen Warenkorb legen können. Schließlich will er nicht jedes einzeln zur Kasse tragen und vielleicht auch das eine oder andere doch wieder zurücklegen. Ist die Einkaufstour beendet, geht er wie im wirklichen Leben auch zur Kasse.
Für kleine und mittelständische Betriebe oder Selbstständige bietet der Markt eine breite Palette von Shop-Systemen in allen möglichen Varianten und Preislagen, die diese Basisfeatures beinhalten und je nach Preis entsprechende Zusatzfunktionen bereitstellen. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. Vor allem zwei Fragen stellen sich für den Shop-Einsteiger: Welches System ist für meine Firma das geeignete? Und was kostet mich das Ganze?
In der Bilderstrecke finden Sie Shop-Systeme, die sich insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe eignen. Auf den folgenden Seiten erklären wir, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten und geben Ihnen eine Checkliste zur Hilfe.
E-COMMERCE MIET-SHOPS: DIE ALL-IN-ONE-LÖSUNG
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedenen Typen von Shop-Systemen im Bereich E-Commerce: Shop-Systeme zur Miete und Shop-Systeme zum Kaufen. Einige davon sind kommerzielle Varianten von Open-Source-Systemen, die sich als dritte Kategorie etabliert haben. Doch Vorsicht: Die quelloffenen Lösungen sind zwar kostenlos, eignen sich aber für mittelständische Unternehmen wenig. Dazu später mehr.
Die erste Grundsatzfrage ist also: Kauf oder Miete? Miet-Shops sind für kleinere Händler und Anfänger ein empfehlenswerter, wenig riskanter Einstieg in den E-Commerce. Das Grundprinzip: Sie mieten ein vorkonfiguriertes Shop-System, das auf den Web-Servern eines Webhosters eingerichtet und dort betrieben wird.
Anbieter und „Besitzer“ des Shop-Systems ist grundsätzlich ein Webhoster. Der Shop samt Software und Artikeldatenbank ist auf dem Provider-Server gespeichert, die gesamte technische Struktur wird vom Webhoster „schlüsselfertig“ zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung, Verwaltung und Pflege des Artikelsortiments, die Gestaltung der Webseiten etc. erfolgt dabei online im Browser.
Die Anfangskosten sind im Allgemeinen kleiner als beim Kauf, da neben den monatlichen Fixkosten nur eine geringe einmalige Einrichtungspauschale anfällt. Bezahlt wird der Online-Laden in der Regel als monatliche Miete. Deren Höhe richtet sich oft nach den enthaltenen Features wie der maximalen Anzahl einstellbarer Artikel, gelegentlich auch nach dem Traffic oder dem monatlich generierten E-Commerce-Umsatz.
MIET-SHOPS: VOR- UND NACHTEILE
Im Mietpreis inbegriffen sind Shop-Software, Webserver und regelmäßige Wartung und Updates des Systems. Konkret enthalten sind ausreichend Webspace für die Präsentation der Produkte, meist eine eigene Shop-Domain und vorgefertigte Design-Vorlagen. Ihre Produkte können Sie beliebig nach Kategorien aufteilen, ohne sich um den HTML-Code für die Navigation kümmern zu müssen. Darüber hinaus erhalten Sie häufig zusätzlich Hilfsprogramme für Betrieb und Pflege Ihres Shops. Oft lassen sich zusätzliche Module hinzubuchen.
Miet-Shops haben den großen Vorteil, dass sie ganz ohne Software-Installation auskommen und ein All-in-one-Service für Ihren E-Commerce-Auftritt geboten wird. Um den laufenden Betrieb muss sich der Shop-Mieter wenig kümmern. Auch braucht er kein spezielles Know-how für Webserver-Verwaltung oder HTML. Zudem sind Miet-Shops immer auf dem neuesten Stand – und das bei ständig fortschreitenden Anforderungen an den Online-Handel.
Nachteile der Miet-Shops sind die laufenden monatlichen Kosten. Sie sind zwar relativ gering, summieren sich aber mit der Zeit doch. Zudem ist der Shop-Mieter grundsätzlich abhängig vom Provider. So sind die Anpassungsmöglichkeiten oft beschränkt: Der Shop-Betreiber muss unter Umständen Einschränkungen hinnehmen – etwa bei der Anbindung von Warenwirtschaftssystemen.
Wer seinen Kunden beispielsweise ein Zahlungssystem zur Verfügung stellen will, das der Miet-Shop-Anbieter nicht unterstützt, gerät hier schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten und muss sich letztlich mit den Funktionen und Features begnügen, die im System bereits vorgesehen sind. Insgesamt gesehen sind Miet-Shops aber eine sichere Sache für E-Commerce-Einsteiger.
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