Externe Zugänge sind ein beliebtes Einfallstor ins Unternehmen. Wir zeigen, wie Anwender benötigte Zugriffe von Dritten besser absichern können. [...]
Ajay Nigam, Senior Vice President Products bei Cloud-Software-Anbieter Accellion, rät Unternehmen, Kennzahlen festzulegen, um objektiv Risiken definieren zu können. Außerdem empfiehlt Nigam einen Risikoplan, um Compliance-Veränderungen und -Risiken besser adressieren zu können und einen Gesamteindruck von der Ende-zu-Ende-Sicherheit und den bestehenden Risiken im gesamten Unternehmen zu gewinnen. Darüber hinaus sollten Anwender auf sichere Kollaboration über ihr gesamtes Ökosystem hinweg setzen, insbesondere im Kontext der digitalen Transformation, wo immer mehr Systeme und Datenbanken von externen Stellen aus angezapft werden, um die Produktivität zu verbessern. Entscheidend sei es, vertrauliche Daten auch im Collaboration-Zeitalter zu schützen.
Mike Kotnour, IT-Security-Berater beim Versicherer Assurant, betont, dass der effiziente Schutz von Fremdzugriffen immer davon abhänge, wie der Einzelfall und die Zugangserfordernisse genau aussehen. Externe Vertragspartner, Mitarbeiter und andere Drittparteien sollten nur einen ihrem Risikoprofil entsprechendem Zugriff erhalten, der die Bereiche Segmentierung, Verschlüsselung und Federation berücksichtigt. Der Ansatz „one size fits all“ – auch wenn er oft eine schnelle Problemlösung verspreche – könne zu einem unnötigen Übermaß an Zugriffsrechten führen. Wer sich die Zeit nehme, den richtigen Level zu finden, erspare sich hingegen viel Kopfzerbrechen, so Kontour.
Principal Consultant Steve Hunt von Hunt Business Intelligence weist darauf hin, dass die Inventarisierung der eigenen Assets und Werte von Unternehmen gerne vergessen werde, obwohl es ein wertvolles Werkzeug zur Lösung zahlreicher Security-Probleme darstelle – unter anderem dem des externen Zugriffs. Unternehmen sollten ihre Assets deshalb regelmäßig ordnen und nachverfolgen, um mögliche Compliance-Verstöße innerhalb des Netzwerks auszuschließen.
Jim Rutt, CTO der Dana Foundation, rät zu einem Lieferantenverwaltungsplan, der gemeinsam mit den Geschäftsbereichen entwickelt wird und zudem in einen Kommunikationsplan mündet. Dadurch könne das Unternehmen seine internen Disaster-Recovery-Pläne untermauern und die Reportings von Dienstleistern auf einer regelmäßigen Basis verpflichtend prüfen. Es sei zudem wichtig, ein jährliches Versicherungsrisiken-Review vorzunehmen, um sicherzustellen, dass die Firma ausreichend versichert ist.
Mark Carrizosa, CISO und Vice President Security bei Soha Systems, ist der Auffassung, dass in cloud-basierten Umgebungen de facto alle Nutzer als Externe wahrgenommen werden. Unternehmen sollten deshalb auch vom Kontrolltechnischen her alle Mitarbeiter so behandeln, als seien sie externe Dienstleister. Carrizosa: „Unternehmen müssen fundamentale Veränderungen vornehmen, was die Verwaltung dieser riskanten Nutzertypen angeht und Konzepte wie Zero-Trust, erweiterte Identitätsprüfung und die Aufzeichnungen kompletter Sitzungen in Betracht ziehen. Nur so lassen sich die Gesamtrisiken reduzieren und mögliche Schäden durch Dritte und Fernzugriffe vermeiden.“
Derek Brink, Vice President und Research Follow bei der Aberdeen Group, empfiehlt ein strategisches Investment in bessere Authentisierungslösungen für Drittnutzer, die mehr können als nur Nutzername und Passwort abzufragen. „Im privatwirtschaftlichen Bereich zeigen unsere Untersuchungen, dass Unternehmen jedes Jahr im Durchschnitt 370.000 Dollar verlieren, nur weil ihre Nutzer-Authentisierung zu schlecht ist“, berichtet Brink. Nach eingehender Analyse sei man zu dem Schluss gekommen, dass bessere Authentisierungslösungen das Risiko eines Datendiebstahls um 90 Prozent senken und das Risiko eines Security Incidents allgemein um über 50 Prozent reduzieren würden.
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