Das geistige Eigentum Ihres Unternehmens ist unter Umständen wertvoller als seine physischen Güter. Finden Sie heraus, ob Sie Ihre Intellectual Properties richtig schützen. [...]
eistiges Eigentum ist die Lebensader eines jeden Unternehmens. Das war nicht immer so. Deswegen steht Intellectual Property heute umso mehr im Fadenkreuz krimineller Hacker. Insbesondere die Entertainment-Industrie wird immer wieder öffentlichkeitswirksam um ihr geistiges Eigentum erleichtert – sei es nun „Pirates of the Caribbean“ oder „Game of Thrones“.
Das geistige Eigentum Ihres Unternehmen – egal ob es nun aus Patenten, Betriebsgeheimnissen oder einfach dem Knowhow Ihrer Mitarbeiter besteht – ist eventuell ebenfalls viel wertvoller als Ihre physischen Assets. Security-Profis sollten deshalb alles daran setzen, die dunklen Mächte, die nach Ihren Daten gieren, zu identifizieren und deren Motivation und Taktiken zu entlarven. Diese dunklen Gestalten tarnen sich unter Umständen auch als „Competitive Intelligence Researchers“. Andere sind einfach Spione, die von der Konkurrenz oder auch einer Regierung beauftragt wurden. In jedem Fall schrecken diese Individuen vor nichts zurück – Bestechung, Betrug, Diebstahl und Bespitzelung gehören zu ihrem täglich Brot.
Der Schutz von geistigem Eigentum ist ein komplexes Unterfangen, von dem verschiedene Bereiche eines Unternehmens betroffen sind – unter anderem die Rechts- und IT-Abteilung, aber auch das HR-Department und weitere. Wir klären Sie umfassend über alle wichtigen Aspekte auf, die Sie bedenken sollten, um Ihre Intellectual Properties bestmöglich zu schützen.
WAS IST GEISTIGES EIGENTUM?
Unter den Begriff geistiges Eigentum kann so Einiges fallen: vom Produktionsprozess über Pläne für einen Produkt-Launch, bis hin zum Betriebsgeheimnis. Es handelt sich hierbei um ein ausschließliches Recht an einem immateriellen Gut. Nach Definition des World Intellectual Porperty Ogranization (WIPO) bezeichnet der Begriff Intellectual Property geistige Kreationen – also Erfindungen, Literatur oder Kunst, Symbole, Namen, Bilder und Designs – die im kommerziellen Umfeld zur Anwendung kommen. Dabei teilt das WIPO geistiges Eigentum in zwei Kategorien auf:
- Unter „industrial property“ fallen demnach (nicht nur, aber auch) Patente für Erfindungen, Marken, industrielle Designs und geografische Angaben.
- Unter dem Begriff „copyright“ fasst die Institution hingegen literarische Werke wie Gedichte, Romane, Theaterstücke, Filme, Musik und andere künstlerische Erzeugnisse zusammen.
Für Unternehmen in vielen Branchen ist ihr Intellectual Property wichtiger, als ihre physischen Güter – zum Beispiel in der Pharmaindustrie. Der Diebstahl von geistigem Eigentum kostet die Branche alleine in den USA jährlich knapp 600 Milliarden Dollar – und auch in Deutschland wird die Branche zunehmend zum Ziel von Industriespionen.
Dabei haben es kriminelle Hacker und Spione in erster Linie auf folgende Güter abgesehen:
Patente: Sie gewähren ein exklusives Recht auf Herstellung und/oder Vermarktung konkreter, greifbarer Dinge beziehungsweise Produkte. Eine Patentanmeldung kann auch in fremden Ländern vorgenommen werden, um der Konkurrenz Ihre Pläne so lange wie möglich vorzuenthalten. Wenn Sie ein Patent einmal innehaben, können andere Ihr Produkt lizensieren. Das Schutzrecht eines Patents erstreckt sich in Deutschland über maximal zwanzig Jahre.
Schutzmarken: bestehen aus Namen, Sätzen, Sounds oder Symbolen, die in Zusammenhang mit einem Service oder Produkt Verwendung finden. Eine Marke kann dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Reputation erhöhen, weil es mit einem bestimmten Qualitätslevel assoziiert wird. Eine eingetragene Marke genießt eine Schutzdauer von zehn Jahren und kann nach Ablauf erneuert werden.
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Urheberrechtlich geschützte Werke: Darunter fallen künstlerische Werke, die mit Hilfe eines beweglichen Mediums festgehalten wurden – also zum Beispiel Gedichte, Romane, Songs oder Filme. Das Urheberrecht schützt dabei den Ausdruck einer Idee, aber nicht die Idee selbst. Der Inhaber eines urheberrechtlich geschützten Werks kann dieses reproduzieren, es in eine andere Form bringen (zum Beispiel im Rahmen einer Buchverfilmung) und sein Werk auch öffentlich verkaufen oder ausstellen. Um ein Urheberrecht zu halten, müssen Sie dieses zwar nicht unbedingt anmelden – wenn Sie es aber gerichtlich durchsetzen wollen, ist diese Registrierung die Grundvoraussetzung. Das Urheberrecht greift, solange der Autor des Werks am Leben ist – und 50 Jahre darüber hinaus.
Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse: Das können Formeln, Devices oder Datensammlungen sein, die ihrem Besitzer einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Betriebsgeheimnisse sind in Deutschland sowohl durch das Strafgesetz (§§ 203, 204 StGB), als auch durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (§§ 17 ff. UWG) geschützt. Um ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis schützen zu können, müssen Unternehmen nachweisen, dass es sich tatsächlich um ein Geheimnis handelt, das für die Firma einen Mehrwert darstellt. Auch geeignete Maßnahmen zur Geheimhaltung müssen nachgewiesen werden – etwa dahingehend, dass nur ausgewählte Personen im Unternehmen darüber informiert sind.
Geistiges Eigentum kann allerdings auch einfach nur eine Idee sein: Wenn Ihr Entwicklungschef einen Eureka-Moment während der Morgentoilette erlebt und diese neue Idee dann im Büro umsetzt, ist das auch Intellectual Property.
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